idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.11.2017 10:00

Protein Calretinin kann bei Krebsfrüherkennung helfen

Elke Biesel Pressestelle
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV

    Biomarker* sollen es möglich machen, Krebserkrankungen früher zu erkennen und damit die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie der Betroffenen zu erhöhen.
    Dem Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) ist es gelungen, mit dem Protein Calretinin einen wirksamen und kosteneffizienten Marker zur Diagnose von Mesotheliomen (Lungen- und Rippenfellkrebs) zu identifizieren, der zukünftig auch bei der Krebsfrüherkennung helfen könnte.

    Asbestbedingte Lungentumoren und Mesotheliome entstehen meist als Folge einer lange zurückliegenden Exposition gegenüber Asbeststaub. Zur Früherkennung dieser Erkrankungen bieten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen betroffenen Versicherten bereits seit den 70er Jahren arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. In diesem Rahmen sollen auch zunehmend Biomarker Verwendung finden. Denn sie bieten eine minimalinvasive Diagnostik, mit deren Hilfe Tumoren frühzeitig entdeckt werden können. Seit 2008 widmet sich das IPA deshalb im Rahmen der Studie „Molekulare Marker“ (MoMar) der Entwicklung von Biomarkern für asbestbedingte Krebserkrankungen.

    Bislang werden Mesotheliome und Lungenkrebs häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung diagnostiziert. Das schränkt Therapieoptionen ein und senkt die Lebenserwartung der Betroffenen. Biomarker können helfen, die Aussichten für die Patienten zu verbessern.

    Eine kürzlich in Kooperation mit der University of Western Australia in Perth, Australien, durchgeführte Fall-Kontroll-Studie zum Calretinin, in der insgesamt 434 Probanden untersucht wurden, kam zu folgendem Ergebnis: Kam der Biomarker im Blut der Untersuchten vor, war dies bei etwa zwei Drittel (67%) der Patientinnen und Patienten Indikator für ein Mesotheliom (korrekt positive Anzeige). Diese Ergebnisse beziehen sich auf Patientinnen und Patienten, die bereits klinische Symptome hatten.

    Bei Patientinnen und Patienten, die noch keine Symptome hatten, war die Zahl der korrekt positiv eingestuften Fälle hingegen geringer. Die vorläufigen Ergebnisse der MoMar-Studie zeigen, dass diese geringere Empfindlichkeit (Sensitivität) aber durch die Kombination mehrerer Marker weitgehend ausgeglichen werden kann. Abschließende Ergebnisse der Marker-Kombinationen im Rahmen der Früherkennung werden 2018 erwartet.

    *Hintergrund Biomarker
    Biologische Marker (Biomarker) sind Zellen, Gene, Genprodukte, Moleküle oder bestimmte Strukturen, die in der Medizin oder Biologie als Indikatoren für Umweltbelastungen oder Krankheiten dienen. Es sind charakteristische biologische Merkmale, die objektiv gemessen werden und auf einen veränderten biologischen oder krankhaften Prozess im Körper hinweisen können. Mit Hilfe der Blut-, Urin- oder Gewebeanalyse kann eine Vielzahl von Biomarkern bestimmt werden, die über den Gesundheitszustand Auskunft geben. Ein typischer Biomarker-Test ist der Schwangerschaftstest, bei dem das „Schwangerschaftshormon“ HCG im Urin gemessen wird.

    Pressekontakt:

    Elke Biesel
    Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
    Pressestelle
    030-288763768
    presse@dguv.de
    www.dguv.de


    Weitere Informationen:

    http://Biomarker Calretinin für die Diagnose von Mesotheliomen (IPA-Journal):
    http://www.ipa-dguv.de/medien/ipa/publikationen/ipa-journale/ipa-journale2017/do...
    http://Biomarker Calretinin (Originalveröffentlichung mit frei zugänglichen Daten): https://bmccancer.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12885-017-3375-5


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).