Im Süden Moldawiens fand vom 6. - 8 November 2017 eine internationale Tagung im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Creating Moldovan E-Network for promoting e-teaching in the continuing professional education“ (kurz TEACHME) statt. Das von der FHM geleitete dreijährige Projekt (Oktober 2015 – Oktober 2018) zielt auf die Entwicklung und Implementierung von innovativen Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte ab und unterstützt somit die Modernisierung der Bildungsstrategien in Moldawien.
Das internationale TEACHME-Konsortium, das Hochschulpartner aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Litauen, Moldawien und Spanien vereint, hat sich in der ersten Novemberwoche einiges vorgenommen. Zwei moldawische Städte, Comrat und Cahul, wurden abwechselnd zum Treffpunkt des Konsortiums, das dort über den Projektfortschritt beraten hat und eine Evaluierung der Projektaktivitäten direkt vor Ort durchgeführt hat.
Zum Höhepunkt des Projektmeetings an der Staatlichen Hochschule Comrat wurde die Eröffnung des Weiterbildungsinstituts, dessen Konzept im Laufe des Projekts entwickelt wurde. „Wir freuen uns, mit diesem Institut nun eine wissenschaftliche Unterstützung für Lehrkräfte anzubieten. Insbesondere sind wir stolz darauf, ab Februar 2018 zwei innovative Weiterbildungsprogramme speziell für Lehrende starten zu können, die sie im Umgang mit den neuesten digitalen Medien bei der Entwicklung und Umsetzung von Lehrszenarien im Sinne des sog. E-Teaching qualifizieren sollen. Dadurch reagieren wir auf den akuten Bedarf der Lehrenden in unserer Region“, betont Professor Serghei Zaharia, Rektor der Hochschule.
An der Bogdan-Petriceicu-Hasdeu-Universität in Cahul wurden die Diskussionen über die innovativen IKT-basierten Lehr- und Lernstrategien auf einer internationalen Projektkonferenz fortgeführt, an der ca. 80 Gäste aus verschiedenen moldawischen Bildungseinrichtungen teilnahmen. „Bereits mit dem Konferenztitel – Innovative teacher of the 21st century: practices, approaches, and strategies – wollten wir Lehrende aus verschiedenen Sektoren, ob Schulen, Berufscolleges oder Hochschulen, direkt ansprechen. Moldawische und europäische Projektpartner präsentierten konkrete Beispiele aus ihrer eigenen Lehrpraxis, vom projekt- und forschungsbasierten Lernen über brandneue Videokonferenztechnologien bis hin zum Einsatz von Theatertechniken im Lernprozess. Dadurch erhoffen wir uns, möglichst viele Lehrende in Moldawien zum Einsatz von Innovationen zu animieren und die Idee eines Netzwerks im Sinne eines offenen Austausches von Lehrpraktiken nahezulegen,“ erzählt Olga Zubikova, Projektkoordinatorin an der FHM.
„ Für vergleichsweise arme Staaten wie Moldawien besteht eine große Herausforderung darin, gut ausgebildete Fachkräfte für die Modernisierung der Wirtschaft heranzubilden und auch darin, diese Fachkräfte im Land zu halten. Das durchschnittliche Einkommen liegt in Moldawien bei weniger als einem Zehntel beispielsweise im Vergleich zu Deutschland. Dem Sog, der die gut ausgebildeten Fachkräfte in die hochentwickelten europäischen Länder abzieht, gilt es durch attraktive Aus- und Weiterbildungsangebote auf Hochschulniveau entgegenzuwirken und Bildung als Ressource der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder aufzubauen. Hier kann das TEACHME-Projekt helfen, das Bildungssystem zu modernisieren und die Lehrenden fit zu machen für die neuen Anforderungen.“, betont der FHM-Professor Dr. Christoph Brake, wissenschaftlicher Projektleiter im TEACHME-Projekt.
Die TEACHME-Konferenz resümierte nun die Errungenschaften des Konsortiums über die vergangenen zwei Jahre und aktualisierte zugleich die Projektziele für die nächsten, abschließenden zwölf Monate. Insbesondere wird es im Projekt darum gehen, die neu entwickelten Weiterbildungsprogramme für Lehrende zu akkreditieren und an den sieben moldawischen Partnerhochschulen zu erproben. Die Testläufe werden von Evaluationsmaßnahmen begleitet, die von Experten aus dem litauischen Kaunas durchgeführt werden. Darüber hinaus werden sich im dritten Projektjahr die geschulten moldawischen Lehrkräfte der Erprobung der innovativen Lehr- und Lernstrategien im Rahmen der bereits existierenden Lernangebote widmen. Es geht dabei um einen didaktisch sinnvollen Einsatz von neuen digitalen Medien, pädagogischen Ansätzen und Instrumenten: bestehende Lernkonzepte werden reflektiert und je nach Bedarf um moderne Lernmethoden ergänzt.
Die Ergebnisse dieser durchaus spannenden pädagogischen Experimente werden im nächsten Projektmeeting, das im Juni 2018 im spanischen Girona stattfinden wird, präsentiert
Das Projekt wird finanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union.
Professor Sergei Zaharia und Olga Zubikova bei der Einweihung des Weiterbildungsinstituts.
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Das TEACHME-Team im moldawischen Cahul.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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