idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.02.2018 13:21

Wie Singen das Leben von Parkinson Patienten nachhaltig verbessern kann

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Aktuelle Forschungsergebnisse des Queensland Conservatorium Research Centre der Griffith University in Australien belegen, dass das gemeinschaftliche regelmäßige Singen die Lebensqualität der an Parkinson erkrankten Menschen nachweislich positiv beeinflußt. Im Vorher-Nachher-Vergleich verbessern sich Lungenfunktion und motorische Fähigkeiten sowie psychische Befindlichkeit deutlich.

    Insgesamt nahmen mehr als siebzig Personen aus Queensland an der bahnbrechenden Studie, die herausfinden sollte, welchen Einfluss das Singen tatsächlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Parkinson-Patienten hat, teil. Laut Prof Don Stewart, vom Queensland Conservatorium Research Centre der Griffith University, kam es hierbei nicht auf die Gesangsfähigkeit der Patienten an, sondern darum, pro Woche für eine Stunde über sechs Monate lang gemeinsam zu singen. Bei jedem Treffen sangen die Teilnehmer, führten Aufwärm- und Atemübungen durch und nahmen an diversen anderen sozialen Aktivitäten teil.

    Die Studie basierte auf dem Programm aus Großbritannien „Sing to Beat Parkinsons", welches bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde. Laut Prof Stewart war das Ziel seines Forschungsprojekts herauszufinden, ob Singen die Lebensqualität der Erkrankten und der Pflegepersonen verbessern könnte. „Wir wollten die emotionale Last, Depressionen, Ängste und Stressgefühle der Beteiligten reduzieren", so Prof Stewart.

    „Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Teilnehmer weniger Sorge um die Reaktion anderer Menschen hatten und sich nicht mehr schämten. Die Teilnehmer hatten nicht mehr das Gefühl, dass sie ihre Krankheit vor anderen verstecken oder Situationen die das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit beinhalten, vermeiden müssten."

    Dr Yoon Irons vom Research Centre unterstützte die Studie, die außer den Teilnehmern aus Queensland auch Teilnehmer aus China und Südkorea hatte: „Das Ergebnis war überwältigend. Es war eine tolle Reise. Unsere Forschungsergebnisse bestätigen, dass Singen die Lebensqualität der Parkinson-Patienten nachweislich verbessert - manche Teilnehmer haben sogar davon berichtet, weniger ängstlich zu sein, andere haben ihre Bewegungs-, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten verbessert. Wir haben die Stimmen der Teilnehmer vor und nach der sechsmonatigen Forschungsphase getestet und konnten herausfinden, dass die Studienteilnehmer nach der Studie die Noten länger halten konnten, eine größere Tonweite hatten und lauter singen konnten."

    „Das alles zeigt, dass das Singen die Lungen- und Atemfunktion und die Kontrolle über die Muskulatur deutlich verbessert hat. Das Projekt hat den Teilnehmern aber auch einen verbesserten Blick auf die Zukunft geliefert: Nur weil man an Parkinson erkrankt ist, muss keine Weltuntergangsstimmung herrschen."

    In diesem Monat konnte die Gruppe ihr erstes Konzert beim »Sing to beat Parkinson's Symposium« am Queensland Conservatorium abhalten und wurden dafür mit stehendem Beifall belohnt. Ihr Repertoire beinhaltete Künstler wie Neil Diamond und die Beatles. Das Konzert wurde von Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten, Europa und Asien besucht, um sich die Ergebnisse der bereits veröffentlichten Studie vor Ort anzuhören. Das Queensland Conservatorium Research Centre hofft nun darauf, das Programm auf ganz Australien ausweiten zu können.

    Weitere Informationen:

    Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
    Pressestelle Friedrichstr. 95
    10117 Berlin
    Email: berlin(at)ranke-heinemann.de
    Tel.: 030-20 96 29 593

    oder

    Prof Donald Stewart
    Queensland Conservatorium Research Centre
    Griffith University
    Tel.: +61 (0) 7 373 53218
    Email: donald.stewart(at)griffith.edu.au

    Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

    Das Institut ist die gemeinnützige Einrichtung zur Förderung des Austausches und der Auslandsstudien insbesondere mit allen Universitäten Australiens und Neuseelands sowie zur Förderung von Wissenschaft und Forschung. In seinen Förderprogrammen stellt es SchülerInnen und Studierenden Unterstützung in der Finanzierung durch Stipendien und Coaching in der Studienberatung und Studienplatzbewerbung zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    https://www.ranke-heinemann.de


    Bilder

    Singen mit Parkinson Patienten
    Singen mit Parkinson Patienten
    Griffith University
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Singen mit Parkinson Patienten


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).