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14.03.2018 11:06

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) zeichnet zwei Journalistinnen mit Medienpreis aus

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

    Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) ehrt auf ihrem Jahreskongress die Gewinnerinnen des diesjährigen DGE-Medienpreises. Aus mehr als 20 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählte die Jury zwei ihrer Meinung nach gleichwertige Beiträge aus. Ausgezeichnet werden die Hamburger Journalistin Elke Serwe für ihren Artikel über Wechseljahresbeschwerden (erschienen in tina) und die Fernsehautorin Barbara Berner aus Frankfurt für ihren plusminus-Beitrag zu Vitamin D (Hessischer Rundfunk). Die beiden Preisträgerinnen teilen sich den mit insgesamt 2000 Euro dotierten Preis, der im Rahmen des 61. Kongresses für Endokrinologie am Mittwoch, dem 14. März 2018, in Bonn überreicht wird.

    Erkrankungen des Hormonsystems und Störungen des Stoffwechsels betreffen in Deutschland Millionen von Menschen. Diabetes mellitus, Osteoporose, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit – viele Volkskrankheiten gehören zum Fachgebiet der Endokrinologie. Aber auch viele seltene und doch schwere Erkrankungen gehören dazu. „Wie wichtig es ist, bei diesen Erkrankungen mit einem dafür ausgewiesenen Experten über Diagnose und Behandlung sprechen zu können, ist noch immer nicht ausreichend bekannt“, erklärt Professor Dr. med. Matthias M. Weber, Mediensprecher der DGE. Das sei mit ein Grund dafür gewesen, den DGE-Medienpreis ins Leben zu rufen, um Journalisten und Journalistinnen zu ermuntern, endokrinologische Themen aufzugreifen und öffentlichkeitswirksam darzustellen.

    Insgesamt reichten mehr als 20 Medienvertreter Beiträge in den Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen ein. Überzeugt haben die DGE-Experten dann schließlich zwei Wettbewerbsbeiträge, sodass die Jury entschied, den Preis in diesem Jahr zu teilen. Eine der Gewinnerinnen des DGE-Medienpreises ist Elke Serwe aus Hamburg, die für die Frauenzeitschrift tina (ET: 29.11.2017) das Thema Wechseljahresbeschwerden in ihrem Artikel „Brauch ich jetzt doch Hormone?“ aufgegriffen hat. Von journalistischen Beiträgen wird erwartet, dass sie in verständlicher Sprache faktentreu, ausgewogen, sachlich und mehrstimmig über ein Thema berichten. „Uns hat an dem Artikel von Frau Serwe überzeugt, dass sie diese üblichen Wege der Themenaufbereitung um eine ‚persönliche Sicht‘ erweitert. Sie schreibt über sich als Betroffene. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und erleichtert den Leserinnen zudem den Zugang zum Thema“, begründet Weber. In dem Artikel schildert die Journalistin, wie sie mit dem Thema Wechseljahresbeschwerden umgegangen ist, was ihre Ärztin geraten hat und zu welcher Entscheidung sie schließlich selbst in Bezug auf die Frage Hormoneinnahme ja oder nein gekommen ist. Ergänzt wird dieser Erfahrungsbericht durch einen Info-Kasten, der die aktuelle wissenschaftliche Diskussion zusammenfasst, sowie durch zwei Expertinnen-Statements (Pro und Contra einer Hormontherapie in den Wechseljahren). „Frau Serwe gelingt es, das Thema von mehreren Seiten zu beleuchten. Sie versetzt die Leserinnen damit in die Lage, sich eine eigene Meinung bilden zu können – sie werden zu ‚Leserinnen auf Augenhöhe‘, was heutzutage immer wichtiger wird. Dass Arzt und Patientin gemeinsam entscheiden – das ist der Leitgedanke moderner Medizin“, fasst Weber zusammen. „Dem trägt Elke Serwe mit ihrem Beitrag Rechnung.“

    „Kassenschlager – Teurer Hype um Vitamin D“, so lautet der Titel des plusminus-Fernsehbeitrags (Hessischer Rundfunk) von Barbara Berner aus Frankfurt, den die Jury ebenfalls als preiswürdig auszeichnet. Der am 26.7.2017 gesendete Beitrag geht der Frage auf den Grund, was es mit dem derzeitigen „Vitamin D-Hype“ auf sich hat. Gibt es tatsächlich einen weit verbreiteten Vitamin D-Mangel in der Bevölkerung? Ist es notwendig, Vitamin D als Nahrungsergänzung einzunehmen? Welche wissenschaftlich fundierten Daten legen das nahe? Wer profitiert von einer solchen Empfehlung? „Frau Berner geht zielstrebig und exakt recherchierend vor und deckt auf: Es handelt sich um eine durch Marketing und Werbung stark überbewertete, oft falsch dargestellte ‚suboptimale Vitamin D–Versorgung‘ bis hin zu der Behauptung, es gäbe einen ‚Vitamin D-Mangel‘ in Deutschland, dessen Beseitigung vielen Krankheitsbildern wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder auch Krebs vorbeugen würde. Und ein Allheilmittel bei Müdigkeit und Erschöpfung ist Vitamin D auch nicht“, erklärt Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum, Mitglied der Jury und des DGE-Vorstands. „Dem stimmen wir inhaltlich absolut zu. Die Jury hat überzeugt, dass Frau Berner sachlich und überzeugend einem künstlich erzeugten Hype auf die Schliche kommt. Das ist anerkennenswert und auch mutig, da sie sich auch mit den Profiteuren anlegt. Zugleich enttäuscht sie diejenigen, die bislang viele falsche Hoffnungen daran knüpften“, fasst Schatz zusammen. Aufklären – auch wenn es weh tut. Auch das ist Aufgabe guter journalistischer Arbeit, so die Jury.

    Überreicht wird der geteilte Medienpreis im Rahmen des 61. Kongresses für Endokrinologie am Mittwoch, dem 14. März 2018, in Bonn. Der DGE-Medienpreis wird auch für das Jahr 2018/19 vergeben werden und richtet sich an Journalisten und Journalistinnen, die für Zeitungen oder Zeitschriften (Print oder Internet), Hörfunk oder Fernsehen arbeiten. Berücksichtigt werden Beiträge, die zwischen dem 16. Februar 2018 und dem 15. Februar 2019 publiziert werden. Weitere Informationen werden in Kürze auf der Webseite der Fachgesellschaft www.endokrinologie.net bekannt gegeben.

    Informationen zum 61. Kongress für Endokrinologie und das Programm finden Sie im Internet unter www.dge2018.de.

    Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen – zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken – „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen wie Speichel- oder Schweißdrüsen ihre Sekrete nach „außen“ ab.

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    Dagmar Arnold
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-380
    Telefax: 0711 8931-167
    E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org
    www.dge2018.de
    www.endokrinologie.net
    www.hormongesteuert.net
    https://www.facebook.com/dge.hormongesteuert


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

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