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03.04.2018 12:05

Neurotransmitter-Stoffwechsel bestimmt Wirksamkeit von Medikament bei früher Alzheimer-Erkrankung

Christoph Wanko Unternehmenskommunikation und Marketing
Uniklinik Köln

    Gedächtnisstörungen bei der Alzheimer-Erkrankung werden unter anderem auf einen Mangel des Botenstoffs Acetylcholin im Gehirn zurückgeführt. Medikamentöse Behandlungen der Erkrankung zielen daher meist auf eine Erhöhung der Acetylcholin-Spiegel ab, sind aber nur in späten Erkrankungsphasen nachweislich wirksam. Forscher der Uniklinik Köln, des Forschungszentrums Jülich und des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung haben nun gemeinsam herausgefunden, welche Patienten bereits in frühen Erkrankungsstadien von der Behandlung profitieren könnten.

    Der Botenstoff Acetylcholin ist für Gedächtnis und Aufmerksamkeit von zentraler Bedeutung. Dies zeigt sich auch daran, dass bei der Demenz vom Alzheimer-Typ Acetylcholin-produzierende Nervenzellen besonders früh und schwer betroffen sind. In einem pharmakologischen Experiment haben Wissenschaftler aus Köln und Jülich nun den Zusammenhang zwischen dem Acetylcholin-Stoffwechsel individueller Patienten und der Wirkung eines Alzheimer-Medikamentes untersucht. Mit einer Kombination mehrerer bildgebender Verfahren wurde die Wirkung auf die Hirnaktivität während der Gedächtnisbildung bei Patienten mit früher Alzheimer-Erkrankung und gleichaltrigen Gesunden dargestellt.

    Es konnte erstmalig gezeigt werden, dass das Alzheimer-Medikament Rivastigmin bei einer frühen Alzheimer-Erkrankung nur dann gedächtnisrelevante Nervenzellaktivität normalisiert und die Gedächtnisleistung verbessert, wenn ein Acetylcholinmangel vorliegt. „In frühen Phasen der Alzheimer-Erkrankung liegt allerdings nicht bei jedem Patienten ein relevanter Acetylcholin-Mangel vor“, erläutert Dr. Nils Richter von der Arbeitsgruppe „Kognitives Altern und Demenz“ an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln. „Mit den angewandten Verfahren ließen sich in Zukunft diejenigen genauer identifizieren, die von einer solchen Behandlung profitieren.“

    Prof. Dr. Juraj Kukolja, Leiter der Arbeitsgruppe, fügt hinzu: „Die Studie ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer individualisierten Behandlung der Alzheimer-Erkrankung. Diese Ergebnisse sind deshalb besonders spannend, da die Entwicklung neuer Therapien für die Alzheimer-Erkrankung bislang nicht erfolgreich war.“

    Originalpublikation:
    Richter, Beckers, Onur, Dietlein, Tittgemeyer, Kracht, Neumaier, Fink und Kukolja. Brain. 2018 Jan 4. doi: 10.1093/brain/awx356.

    Für Rückfragen:
    Anja Schattschneider
    Redakteurin / Pressereferentin
    Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
    Telefon: 0221 478-5548
    E-Mail: presse@uk-koeln.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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