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16.04.2018 16:35

Neues digitales Forschungsinstrument für Altertumswissenschaftler

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Mit dem Digital Corpus of Literary Papyri, an dessen Entwicklung Wissenschaftler der Universität Heidelberg und der New York University federführend beteiligt waren, steht ein neues digitales Hilfsmittel zur Erforschung antiker Literatur zur Verfügung. Abrufbar sind in der jetzt freigeschalteten Open-Access-Datenbank Informationen über und Transkriptionen von griechischen und lateinischen Texten, die fragmentarisch auf Papyri, aber beispielsweise auch auf keramischen Scherben oder Holztafeln überliefert sind. Das Projekt wurde vom National Endowment for the Humanities und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 16. April 2018

    Neues digitales Forschungsinstrument für Altertumswissenschaftler
    Digital Corpus of Literary Papyri macht Fragmente antiker Literatur frei zugänglich

    Mit dem Digital Corpus of Literary Papyri (DCLP), an dessen Entwicklung Wissenschaftler der Universität Heidelberg und der New York University (USA) federführend beteiligt waren, steht ein neues digitales Hilfsmittel zur Erforschung antiker Literatur zur Verfügung. Abrufbar sind in der jetzt freigeschalteten Open-Access-Datenbank Informationen über und Transkriptionen von griechischen und lateinischen Texten, die fragmentarisch auf Papyri, aber beispielsweise auch auf keramischen Scherben oder Holztafeln überliefert sind. Das Projekt wurde vom National Endowment for the Humanities – einer staatlichen US-amerikanischen Stiftung zur Förderung der Geisteswissenschaften – und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.

    Die für Jedermann frei zugängliche Datenbank umfasst derzeit Informationen zu rund 15.000 Fragmenten antiker Werke. Etwa 1.000 dieser Fragmente sind um ihre entsprechenden griechischen oder lateinischen Texte angereichert. Dazu zählen literarische Werke bedeutender Autoren unter anderem von Homer, Sappho und Vergil, ebenso wie Sachliteratur, etwa medizinische Traktate oder Grammatiken. Sie stammen aus Ägypten und weiteren Gebieten des Mittelmeerraums und sind in der Zeit zwischen dem 4. Jahrhundert vor Christus und dem 8. Jahrhundert nach Christus entstanden. Der DCLP bietet verschiedene Recherchemöglichkeiten und effiziente Suchfunktionen. Er richtet sich insbesondere an Wissenschaftler, die sich mit antiker Literatur und Kultur beschäftigen, vorrangig an klassische Philologen, Theologen und Historiker. „Eine Besonderheit der Datenbank ist, dass die Fragmente frei zugänglich und in einem Datenformat bereitgestellt werden, das gängigen Standards entspricht“, betont Dr. Rodney Ast vom Institut für Papyrologie der Universität Heidelberg, der gemeinsam mit Prof. Dr. Roger Bagnall von der New York University das Projekt leitet.

    Der Digital Corpus of Literary Papyri basiert auf der Infrastruktur des von der Duke University (USA) betreuten Internet-Portals „Papyri.info“, das Transkriptionen und Metadaten zu rund 55.000 Dokumenten wie zum Beispiel antiken Verwaltungstexten, Briefen und Verträgen zugänglich macht. Zur technischen Ausstattung des Digital Corpus of Literary Papyri gehört auch ein Online-Redaktionssystem. Damit können Dritte Inhalte erstellen, die nach einem Begutachtungsverfahren in die Datenbank eingespeist werden. So soll eine kontinuierliche Erweiterung sichergestellt werden. Am Aufbau der DLCP waren auch Dr. James Cowey vom Institut für Papyrologie der Ruperto Carola sowie weitere Altertumswissenschaftler der Universitäten Würzburg und Leuven (Belgien) sowie des Centro Internazionale per lo Studio dei Papiri Ercolanesi (Italien) und der Duke University beteiligt.

    Kontakt:
    Dr. Rodney Ast
    Zentrum für Altertumswissenschaften / Institut für Papyrologie
    Telefon (06221) 54-2334
    rodney.ast@zaw.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://Digital Corpus of Literary Papyri – http://litpap.info/


    Bilder

    Griechische Verse über die Göttin Kybele aus der Hafenstadt Berenike am Roten Meer.
    Griechische Verse über die Göttin Kybele aus der Hafenstadt Berenike am Roten Meer.
    Foto: Steve Sidebotham
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Griechische Verse über die Göttin Kybele aus der Hafenstadt Berenike am Roten Meer.


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