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18.04.2018 12:24

Vom Nutzen des biodiversitätsgerechten Kakaoanbaus

Romas Bielke Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Indonesien gehört zu den weltweit wichtigsten Kakao-Produzenten. Seit vielen Jahren erforschen Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kollegen und Kakaobauern aus Indonesien den Anbau in Agroforstsystemen. Diese Landnutzungsform sichert nicht nur die Existenz von Millionen von Kleinbauern, sie hat auch den Vorteil großer biologischer Vielfalt. Vögel und Fledermäuse sind hier zum Beispiel reich vertreten und fressen Schädlinge, was zu höheren Ernten führt. Diese und andere Erkenntnisse haben die Wissenschaftler nun in einem zweisprachigen Buch zusammengefasst, um zu einem besseren Verständnis vom Management im Kakaoanbau vor Ort beizutragen.

    Pressemitteilung
    Nr. 84/2018 – 18. April 2018

    Vom Nutzen des biodiversitätsgerechten Kakaoanbaus

    Wissenschaftler aus Göttingen und Indonesien verfassen zweisprachiges Handbuch für Kleinbauern

    (pug) Indonesien gehört zu den weltweit wichtigsten Kakao-Produzenten. Seit vielen Jahren erforschen Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kollegen und Kakaobauern aus Indonesien den Anbau in sogenannten Agroforstsystemen. Dabei wachsen die Nutzpflanzen nicht in Monokultur, sondern zusammen mit Schattenbäumen. Diese Landnutzungsform sichert nicht nur die Existenz von Millionen von Kleinbauern, sie hat auch den Vorteil großer biologischer Vielfalt. Vögel und Fledermäuse sind hier zum Beispiel reich vertreten und fressen Schädlinge, was zu höheren Ernten führt. Diese und andere Erkenntnisse haben die Wissenschaftler nun in einem zweisprachigen Buch zusammengefasst, um zu einem besseren Verständnis vom Management im Kakaoanbau vor Ort beizutragen.

    Die Buchautorin Dr. Bea Maas, Agrarökologin an der Universität Göttingen und Tropenökologin am Department für Biodiversitätsforschung der Universität Wien, hat jahrelang eng mit Kakao-Kleinbauern und lokalen Forschern zusammengearbeitet und sich für ein besseres Verständnis dieser Nützlinge eingesetzt. „Vögel und Fledermäuse werden in ihrer Bedeutung für die Landnutzung oftmals unterschätzt“, so Maas. „Es war uns besonders wichtig, dass unsere Ergebnisse auch die lokalen Kleinbauern und Familien erreichen.“ Die Schädlingskontrolle durch Vögel und Fledermäuse hat allein in Indonesien, dem weltweit drittgrößten Anbaugebiet von Kakao, einen wirtschaftlichen Wert von über einer Milliarde US-Dollar pro Jahr.

    Maas und ihre Kollegen von den Universitäten Göttingen und Tadulako (Sulawesi) zeigen in leicht verständlicher englischer und indonesischer Sprache Forschungsergebnisse und Perspektiven für das Management lokaler Kakaobauern auf. „Dieses Buch belegt, wie wichtig die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit lokalen Kleinbauern und ihren Familien für unsere Forschung ist“, so Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie an der Universität Göttingen und Koautor des Buchs. „Ein biodiversitäts-freundliches Landschaftsmanagement kann das Wohlergehen von Mensch und Natur verbessern – und dazu braucht es nicht nur mehr Forschung, sondern auch Aufklärungsarbeit vor Ort, um dieses sozial-ökologische Potential besser zu nutzen.“

    Originalveröffentlichung: Bea Maas et al. (2018): Effects of Ecosystem Services Provided by Birds and Bats in Smallholder Cacao Plantations of Central Sulawesi. Göttingen University Press, 2018 (ISBN 978-3-86395-352-2) OPEN ACCESS: DOI: https://doi.org/10.17875/gup2018-1085

    Hinweis an die Redaktionen:
    Fotos zum Thema haben wir im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=6122 zum Download bereitgestellt.

    Kontaktadresse:
    Dr. Bea Maas
    Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
    Universität Wien
    1030 Wien, Rennweg
    M +43 650 4200494
    E-Mail: beamaas@gmx.at


    Bilder

    Cover Kakaobuch
    Cover Kakaobuch

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    Diskussion mit Kleinbauern in Indonesien
    Diskussion mit Kleinbauern in Indonesien

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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