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02.10.2003 10:09

Chemie und Denkmalschutz

Dr. Christine Dillmann Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Atmosphärische Einwirkungen auf national wertvolle Kulturgüter und Schutzmaßnahmen am Beispiel des Kölner Doms:
    damit Luftschadstoffen die Puste ausgeht schmieden Chemie und Denkmalschutz eine neue Allianz zur Kulturgütersicherung. Am 6. Oktober 2003 diskutieren im Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud in Köln
    Experten und ca. 200 Teilnehmer aus Schulen, Hochschulen und der breiten Öffentlichkeit über entprechende Maßnahmen.

    Auch Luft besteht aus chemischen Stoffen - natürlichen Bestandteilen und vom Menschen verursachten Schadstoffen. Sie können mit den Oberflächen von Kulturgütern reagieren und sie dadurch bei längerer Einwirkung schädigen. Welche Schadwirkungen eintreten und wie Kulturgüter besser vor atmosphärischen Einflüssen geschützt werden können, darüber diskutiert am 6. Oktober im Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums, Köln, eine namhafte Expertenrunde. Das Weltkulturdenkmal Kölner Dom mit seinen Stein- und Glasobjekten aus Jahrhunderte alter Baugeschichte dient als Beispiel und Anschauungsma-terial. 200 Teilnehmer aus Schulen und Hochschulen, dem Denkmalschutz und aus der breiten Öffentlichkeit haben sich angesagt.

    Initiator ist der Gemeinschaftsausschuß "Chemie der Atmosphäre" der wissenschaftlichen Gesellschaften DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.), GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) und DBG (Deutsche Bunsengesellschaft) und dessen Vorsitzender, Prof. Dr. Karl-Heinz Becker, Universität Wuppertal. Unterstützend wirken die Kölner Dombauverwaltung und die Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission mit. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Sonderkolloquium finanziell mit einem nennenswerten Betrag, um damit auf die vergangene und auch künftige Bedrohung wertvoller Kulturgüter durch Luftschadstoffe aufmerk-sam zu machen und die Entwicklung notwendiger Schutzmaßnahmen aufzuzeigen.

    Die Veranstalter wollen auch deutlich machen, daß Forschungsförderung für den Denkmalschutz eine weiterhin notwendige Hoheitsaufgabe sowohl auf nationaler Ebene als auch auf europäischer Ebene bleiben muß. Sie plädieren für eine interdisziplinär ausgerichtete Forschung und Entwicklung mit dem Ziel zerstörungsfreier Untersuchungsmethoden und nachhaltiger Schutzmaßnahmen.

    Es ist das erste Mal, sagt Professor Becker, daß die Thematik "Chemie und Denkmalschutz" am konkreten Beispiel eines nationalen Kulturgutes auf so breiter Basis in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit rückt. Anlass ist das Jahr der Chemie 2003. Auch Wissenschaftler der Atmosphärenchemie bringen damit die Bedeu-tung zum Ausdruck, die sie der Erhaltung wertvoller Kulturgüter beimessen und bieten ihre Hilfe beim Schutz vor Umwelteinflüssen an. Kein anderes Bauwerk in Deutschland eignet sich dafür besser als das Weltkulturdenkmal Kölner Dom, an dem seit Baubeginn, Mitte des 13. Jahrhunderts, bis heute ständig gebaut und restauriert wird.

    Unter anderem geht es um

    die Wechselwirkung luftgetragener Schadstoffe mit Stein- und Glasoberflächen im atmosphärischen Wandel und die dabei ablaufenden physikalisch-chemischen Vorgänge,

    eine empfindliche und schnelle Analytik zur Aufdeckung von Schäden an unterschiedlichen Kulturgütern,

    chemische Schutzmaßnahmen,

    künftige Schwerpunkte in Forschung und Entwicklung.

    Zu den Referenten gehören:
    Dr. Christian Patermann, Direktor der Umweltforschung in der Generaldirektion Forschung der EU-Kommission, Brüssel
    Dr. Johanna Leissner, EU-Generaldirektion Forschung, Brüssel
    Prof. Dr. Karl-Heinz Becker, Universität Wuppertal
    Prof. Dr. Gottfried Kiesow, Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn
    Prof. Dr. Manfred Schreiner, Akademie der bildenden Künste, Wien
    Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner und
    Dr. Ulrike Brinkmann, Dombauverwaltung Köln
    Restaurator Prof. Dr. Hans Leisen, Fachhochschule Köln
    Dr. Arno Weinmann, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück

    Auch die einschlägige Industrie und Steinkonservierungswerkstätten sind mit Referenten vertreten:
    Prof. Dr. Helmut Weber, Ebersberg, vormals Wacker Chemie
    Dr. Markus Boos, Fa. Remmers Baustofftechnik, Löningen
    Dr. Esther von Plehwe-Leisen und Dr. h. c. Hermann Wolf Ibach als Vertreter ihrer eigenen Werkstätten.

    Mit zum Programm gehören Führungen am Kölner Dom zur Steinrestaurierung, zur Glasmalereirestaurierung, zu Ausgrabungen unter dem Kölner Dom und eine Dachführung.

    Gesamtprogramm:

    www.dechema.de/f-jdc.htm
    www.physchem.uni-wuppertal.de

    Kontakt:

    Prof. Dr. Karl-Heinz Becker
    Physikalische Chemie, Universität Wuppertal
    Telefon: 0202/439-2666, e-mail: khbecker@uni-wuppertal.de

    Dr. Jürgen Wiesner,
    Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA), Frankfurt am Main
    Telefon: 069/75 64-247/239, e-mail: wiesner@dechema.de

    Dr. Heinz Behret
    Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) und Deutsche Bunsen-Gesellschaft für
    Physikalische Chemie e.V. (DBG), Frankfurt am Main
    Telefon: 069/7917-363, e-mail: H.Behret@gdch.de

    Dr. Johanna Leissner
    Europäische Kommission, Generaldirektion Forschung, Brüssel
    Telefon 0032-2-295 49 57, e-mail: Johanna.Leissner@cec.eu.int

    Dr. Arno Weinmann
    Deutsche Bundesstiftung Umwelt
    Telefon 0541-9633-450, e-mail: a.weinmann@dbu.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dechema.de/f-jdc.htm
    http://www.physchem.uni-wuppertal.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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