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16.08.2018 09:09

Magdeburger Wissenschaftler identifizieren spezielle Eiweißkomplexe als Lungenkrebsursache

Kornelia Suske Pressestelle
Universitätsklinikum Magdeburg

    Die junge Wissenschaftlerin Nadine Gantenbein aus dem Forschungsteam von Prof. Dr. Dr. Johannes Haybäck, Direktor des Instituts für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität, hat in ihrer wissenschaftlichen Arbeit gezeigt, dass bestimmte Eiweißkomplexe der Körperzellen – sogenannte Translationsinitiationsfaktoren – eine wichtige Rolle beim Lungenkrebs spielen.

    Die Forschungsergebnisse, an denen internationale und nationale Kooperationspartner beteiligt waren, wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „European Journal of Cancer“ publiziert und identifizieren die Zellbausteine als potentielle Marker für Lungenkrebs, was zukünftige Therapieoptionen ins Licht der Forschung rückt.

    Translationsinitiationsfaktoren: Beteiligung an Krebserkrankung erforscht

    Eukaryotische Initiationsfaktoren (eIFs) zählen zur Gruppe der Translationsinitiationsfaktoren. Diese Proteine sind als Zellbausteine an einer Reihe von wichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. Nadine Gantenbein, MSc, eine junge Wissenschaftlerin aus der „Translational Medical Research-Group“ von Prof. Dr. Dr. Johannes Haybäck, untersuchte die Rolle jener eIFs in Bezug auf die Entstehung bzw. den Verlauf von Krebserkrankungen. „Um neue Behandlungsstrategien zu entdecken und die Prognose von an Krebs erkrankten Personen zu verbessern, ist ein umfassenderes Verständnis der molekularen Mechanismen bei Krebserkrankungen notwendig. Besagte eIFs spielen in der Zelle eine äußerst wichtige Rolle, da sie essentiell für die Herstellung von zelleigenen Proteinen sind“, beschreibt die Wissenschaftlerin. Krebszellen vermehren sich extrem schnell und ihre Protein-Produktion ist daher traditionell verstärkt aktiviert. Die ständig neu produzierten Proteine dienen als Bausteine für neue Zellen. „Man weiß heute, dass eIFs vermutlich aus diesem Grund an der Entstehung verschiedenster Krebsarten beteiligt sind - sie werden in diesem Zusammenhang auch als neue therapeutische Zielstrukturen diskutiert“, so Nadine Gantenbein.

    Lungenkrebs: Mögliche neue Marker im Fokus der Forschung

    Lungenkrebs gehört zu einer der häufigsten krebsbedingten Todesursachen weltweit. In der nun in der Fachzeitschrift „European Journal of Cancer“ veröffentlichten Arbeit konnte Nadine Gantenbein in Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Forschern nachweisen, dass eIFs – und speziell „eIF6“ - auf molekularer Ebene eine bedeutende Rolle bei dieser Erkrankung spielen. So konnte der Faktor „eIF6“ von der Forschergruppe um Prof. Haybäck mit der Überlebensrate von Lungenkrebspatienten in Verbindung gebracht werden. „Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass eine Hemmung von „eIF6“ in Tumorzellen zu einer Hemmung des Zellwachstums führt und die Zellen in den programmierten Zelltod schickt“, fasst Nadine Gantenbein zusammen. Möglicherweise könnte „eIF6“ daher als neuer potentieller Marker für Lungenkrebs und zukünftig auch als therapeutisches Ziel eingesetzt werden. Ob und in welcher Form das tatsächlich möglich ist, werden nun weitere Untersuchungen zeigen. „Wir sind sehr zuversichtlich, durch diese Daten unserer Forschungsgruppe, einen Schritt in Richtung neuer Therapieansätze beim Lungenkrebs gegangen zu sein. Basierend darauf werden wir noch intensiver eIFs bei Tumorerkrankungen untersuchen“, so Prof. Haybäck.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Dr. Johannes Haybäck
    Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
    Medizinische Fakultät
    Institut für Pathologie
    johannes.haybaeck@med.ovgu.de

    Originalpublikation:
    Eur J Cancer. 2018 Aug 1;101:165-180. doi: 10.1016/j.ejca.2018.07.001.


    Originalpublikation:

    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0959804918309511?via%3Dihub


    Bilder

    Nadine Gantenbein
    Nadine Gantenbein
    Foto: privat
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    Prof. Dr. Dr. Johannes Haybäck
    Prof. Dr. Dr. Johannes Haybäck
    Foto: Sarah Koßmann
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Nadine Gantenbein


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