Eine Blutspende kann Leben retten, doch die Zahl der Menschen, die als Spender in Frage kommen, sinkt kontinuierlich. Durch die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung und gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate steigt der Anteil älterer Menschen – und ab einem Alter von 68 Jahren muss der Arzt entscheiden, ob eine Blutspende noch in Frage kommt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Blutkonserven bei älteren Menschen. Wie die Blutversorgung trotz demografischen Wandels in der Zukunft gesichert werden soll, erläutern Experten am 19.9.2018 auf der Pressekonferenz im Rahmen der 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) in Lübeck.
Vier Millionen Mal jährlich wird in Deutschland Blut gespendet. „Doch der Anteil der Vollblutspender an der Gesamtbevölkerung ist zwischen 2008 und 2016 von 3,3% auf 2,8% gefallen“, erklärt Professor Dr. med. Siegfried Görg, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.
Erklären lässt sich dieser Rückgang zum Teil durch den demografischen Wandel: Es gibt immer mehr ältere Menschen, dafür aber immer weniger jüngere. Die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er Jahren leisten auch heute noch einen signifikanten Beitrag der Blutspenden, doch die „Babyboomer“ kommen langsam in die Jahre. Einerseits befinden sie sich bald in einem Alter, in dem sie nicht mehr spenden können, andererseits werden sie möglicherweise bald selbst Spenden benötigen. „Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gehen 70% der Erythrozytenkonzentrate an über 60-jährige Menschen“, so Görg.
Es ist schwer, den zukünftigen Bedarf an Blutkonserven vorherzusagen: Der medizinische Fortschritt wird zwar die Nachfrage an Blutprodukten durch verfeinerte Operationstechniken, verbesserte OP-Vorbereitungen oder neuartige Medikamente in der Krebstherapie senken, die demografische Entwicklung wird aber altersbedingte Frakturen und Krebserkrankungen ansteigen lassen – und damit auch den Bedarf an Blutkonserven.
Eine Blutspende kann Leben retten und dauert nur etwa eine Stunde: „Auch Blutspenden ist eine Art von Generationenvertrag. Um die Blutversorgung in der Zukunft sicherzustellen, muss der Anteil der Blutspender an der Gesamtbevölkerung wieder wachsen!“, fordert Görg.
***Bei Veröffentlichung Beleg erbeten***
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Pressekonferenz im Rahmen der 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)
Termin: Mittwoch, 19. September 2018, 13 Uhr bis 14 Uhr
Ort: Lübecker Musik- und Kongresshallen GmbH
Anschrift: Willy-Brandt-Allee 10, 23554 Lübeck
Vorläufige Themen und Referenten
Demografischer Wandel in der Blutspende und im Krankenhaus: Was geschehen muss, um die Blutversorgung für die Zukunft zu sichern
Professor Dr. med. Siegfried Görg
Kongresspräsident der 51. Jahrestagung der DGTI, Direktor Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Sichere Blutprodukte: Wie wir Empfänger vor Infektionen schützen
Professor Dr. med. Holger Hennig
Kongresspräsident der 51. Jahrestagung der DGTI, stellv. Direktor Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Immun gegen Spenderblut: Wie hilft man Menschen mit seltenen Blutgruppen?
Professor Dr. med. Harald Klüter
1. Vorsitzender der DGTI, Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie, DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg –Hessen gGmbH, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
Mangel an Spenderorganen: Rettung vor dem Tod auf der Warteliste
Professor Dr. med. Rainer Blasczyk
Leitung Institut für Transfusionsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
Moderation: DGTI-Pressestelle, Stuttgart
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Kontakt für Journalisten:
Pressestelle DGTI
Carina Tenzer
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-361
Fax: 0711 8931-167
tenzer@medizinkommunikation.org
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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