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29.11.2018 11:40

Raúl Krauthausen: „Wer Menschen mit Behinderung nicht als Beschäftigte sieht, verspielt Potentiale.“

Melanie Behrendt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

    In einem groß angelegten Projekt entwickelt das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft gemeinsam mit der Aktion Mensch e.V. eine Reihe von Unternehmensleitfäden zum Thema „Kommunikation mit Menschen mit Behinderung“. Ziel des Projektes: Vorbehalte bei Personalentscheidern abbauen und eine wertvolle Hilfestellung geben – von der ersten Kontaktaufnahme bis zur späteren Eingliederung von Mitarbeitenden in das Unternehmen. Aktivist Raúl Krauthausen begrüßt dieses Engagement.

    Mit Checklisten, Grafiken, Übersichten und Videos möchte das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung Unternehmen und Personalverantwortliche mit dem nötigen Werkzeug ausrüsten, damit die Zusammenarbeit mit besonderen Mitarbeitern im Betriebsalltag gut funktionieren kann. Interessierte erhalten mit den neuen KOFA Leitfäden eine Orientierungshilfe zu verschiedenen Behinderungsformen. Dieses Hintergrundwissen gibt HR-Verantwortlichen die Möglichkeit, mit dem potentiell neuen Mitarbeitenden von Beginn an offen über seine Bedürfnisse zu sprechen. Darüber hinaus veranschaulicht die KOFA Kontaktgrafik, wie ein Erstkontakt zu Fachkräften mit Behinderung schnell und effizient realisiert werden kann. Eine Checkliste zur Gestaltung des Bewerbungsprozesses und eine Onboarding-Tabelle mit Hinweisen zur optimalen Eingliederung des neuen Teammitglieds in den Betrieb gehören ebenfalls zum Portfolio.
    Aktivist Raúl Krauthausen sieht in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung eine wertvolle Chance für Unternehmen: „Wenn wir diese Zielgruppe nicht von Beginn an als Mitarbeitende und Konsumierende wahrnehmen, verspielt die Wirtschaft wertvolle Potentiale. Nicht nur zwischenmenschlich sondern auch wirtschaftlich.“
    Personalverantwortliche haben zum Thema Inklusion häufig viele offene Fragen. Einer grundlegenden Bereitschaft, Menschen mit Behinderung einzustellen, steht eine weit verbreitete Unsicherheit gegenüber, wie man den besonderen Bedürfnissen der potentiellen Mitarbeitenden im betrieblichen Alltag gerecht werden kann. In kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind Menschen mit Behinderung noch seltener Teil des Teams als in großen Unternehmen. Stattdessen zahlen KMU vermehrt die sogenannte Ausgleichsabgabe. Diese müssen Betriebe entrichten, wenn sie über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen und von diesen weniger als 5 Prozent mit schwerbehinderten Beschäftigten besetzt haben. Je nachdem wie stark ein Betrieb diese Quote unterschreitet, werden zwischen 125 und 320 Euro pro Monat und unbesetztem Platz fällig.
    „Letztlich ist der Entschluss, auch Menschen mit Behinderung eine berufliche Chance zu ermöglichen, keine Frage der persönlichen Einstellung, sondern eine zentrale Grundsatzausrichtung der strategischen Personalpolitik eines jeden Unternehmens. Mit unseren Maßnahmen und Produkten möchten wir Unternehmen darin unterstützen, eine Entscheidung für mehr Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Unternehmen zu treffen, so KOFA Inklusionsexperte Christoph Metzler.
    Alle Produkte für eine erfolgreiche betriebliche Kommunikation zum kostenlosen Download auf https://bit.ly/2zyuuBK .

    Über das KOFA: Das Projekt KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) des Instituts der deutschen Wirtschaft startete im Mai 2011 und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Der Fokus des Projektes liegt in der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Fachkräftesicherung und der Gestaltung ihrer Personalarbeit. Das KOFA bietet auf seiner Homepage www.kofa.de konkrete Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele.

    Über den Autor - Christoph Metzler, Economist, seit 2012 im IW tätig; geboren 1983 in Buchen; Studium der Wirtschaftspädagogik mit dem Wahlfach Anglistik an der Universität Mannheim; seit 2014 nebenberufliche Promotion an der Universität Siegen; betreut das Projekt „Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung“ und wirkt an der wissenschaftlichen Evaluation des Projektes „NORDCHANCE“ mit. Forschungsschwerpunkte „Ausbildung“; „Entrepreneurship“ und „Menschen mit Behinderung“.


    Weitere Informationen:

    http://www.kofa.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

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