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30.11.2018 12:20

„Institution für die Gesellschaft und in der Gesellschaft“

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Akademischer Festakt der Justus-Liebig-Universität Gießen mit Preisen und Auszeichnungen für wissenschaftlichen Nachwuchs – Festvortrag von Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Michael Hüther

    Spannende Einblicke in die Forschung, glückliche Preisträgerinnen und Preisträger, eine nachdenklich stimmende Festrede und der Rückblick auf ein erfolgreiches JLU-Jahr: Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat am Freitag ihren Akademischen Festakt gefeiert. Festredner war der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Prof. Dr. Michael Hüther. Der JLU-Alumnus ging unter dem Titel „Überdruss an der Wissenschaft?!" unter anderem auf die Gefahr einer Moralisierung der Wissenschaft ein. Die Universität sei Hort der absoluten Freiheit, betonte er und fügte hinzu: „Diese Funktion in einer Zeit profilierten Überdrusses an der Wissenschaft und gesellschaftlich-politischer Verwerfungen zu halten, wird umso besser gelingen, wenn – wie es hier in Gießen selbstverständlich geworden ist – die Universität sich als Institution für die Gesellschaft und in der Gesellschaft versteht.“

    Auch JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betonte in seiner Eröffnungsrede die Verantwortung der zweitgrößten Universität des Landes Hessen für die Gesellschaft und erinnerte an zahlreiche Gelegenheiten, an denen sich Mitglieder der JLU in diesem Sinne eingebracht haben – so etwa bei der wissenschaftlichen Begleitung des Friedensprozesses in Kolumbien, der Erstellung des neuen Nationalatlas Georgien oder bei diversen Veranstaltungen – etwa zur Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkriegs, an die Reichspogromnacht oder an die Ereignisse von 1968. „Wir bieten damit sowohl Plattformen für Gedenken und Erinnerung als auch für die Konstruktion, Erörterung und Infragestellung von Erinnerungskulturen“, sagte Prof. Mukherjee.

    Mit Blick auf zahlreiche Erfolge der JLU in Forschung, Lehre und Transfer zog der Präsident eine positive Bilanz des Jahres 2018: „Wir sind erfolgreich unterwegs, und auf die Bereitschaft der Mitglieder der JLU, sich über alle Maßen zu engagieren und einzubringen, ist Verlass.“ Das Jahr habe einmal mehr gezeigt, „dass jeder Euro, der in diese Universität investiert wird, gut angelegt ist und verantwortungsvoll und effizient genutzt wird zum Wohle des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts made in Giessen und zur Stärkung des hessischen Wissenschaftssystems insgesamt.“

    Der Festakt wurde von Mitgliedern des Universitätsorchesters Gießen musikalisch umrahmt.

    Im Mittelpunkt stand die Verleihung von Preisen und Auszeichnungen für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs:

    - Der Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ging in diesem Jahr an den Physiker Dr. Lars von der Wense, Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Wissenschaftler erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Preis in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Kernphysik. Gestiftet wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis hälftig von Pfeiffer Vacuum und der Dr. Erich Pfeiffer Stiftung sowie von der Ludwig-Schunk-Stiftung.

    - PD Dr. Annaliese Sarah Mason (Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I) wurde für ihre herausragende Habilitationsschrift „Genetics and genomics of Brassica crop species and interspecific hybrids“ mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgezeichnet.

    - Der von der Dr.-Herbert-Stolzenberg-Stiftung ausgelobte Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. In der Sektion Rechtswissenschaft erhielt PD Dr. Thomas Pierson (Professur für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte) den Preis in Anerkennung seiner herausragenden Habilitationsschrift zum Thema „Vom Vertrag zum Status. Das Dienstvertragsrecht der Frankfurter Dienstbriefe im Alten Reich“ sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. In der Sektion Chemie erhielt Dr. Wolfgang Zeier den Preis in Anerkennung seiner herausragenden Forschungsarbeiten unter anderem zum Thema „Korrelation von Gitterdynamik und Ionenbewegung in festen Elektrolyten“ sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. In der Sektion Humanmedizin wurde Dr. Benedetto Daniele Giaimo ausgezeichnet in Anerkennung seiner herausragenden Publikationen auf dem Forschungsgebiet der Epigenetik sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres.

    - Die Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Stiftung fördert mit dem Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Preis herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Archäologie, der Klassischen Sprachen und der Geographie an der JLU. In der Sektion Klassische Sprachen wurde Dr. Maria Backhaus für ihre herausragende Dissertation „caedis imago – Mord(s)bilder. Anschauliche Aufzählungen tödlicher Gewalt bei Seneca und Lucan“ mit dem mit 4.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Ebenfalls in der Sektion Klassische Sprachen erhielt Dr. Helge Christian Baumann den mit 2.000 Euro dotierten Preis für seine herausragende Dissertation „Das Epos im Blick. Literarische Rollenkonstruktionen in Martials Epigrammen und Statius’ Silvae“.

    Dank der finanziellen Unterstützung der Gießener Hochschulgesellschaft war es auch in diesem Jahr wieder möglich, acht hervorragende Dissertationen, die an der JLU eingereicht wurden, mit einem Preis in Höhe von jeweils 500 Euro auszuzeichnen.

    - Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ging an Dr. Thomas Pauls (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Walter) für seine Dissertation „Five Essays in Empirical Finance“.

    - In der Sektion Sozial- und Sportwissenschaften sowie Psychologie wurde Dr. Marina Supanc (Betreuer: Prof. Dr. Joachim C. Brunstein) für ihre Dissertation „Kooperatives Lernen an der Hochschule. Eine quasi-experimentelle Untersuchung zu den Effekten strukturierender Maßnahmen auf den Wissenserwerb, die subjektive Kompetenz und das Gruppenarbeitsverhalten von Lehramtsstudierenden“ ausgezeichnet.

    - In der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften sowie Philosophie ging die Auszeichnung an Dr. des. Katharina Naumann (Betreuer: Prof. Dr. Christoph Halbig) für ihre Dissertation „Die Kraft des Exempels. Eine Kantische Perspektive auf das Problem der Supererogation“.

    - In der Sektion Naturwissenschaften erhielt Dr. Christina Magdalena Müller (Betreuerin: Prof. Dr. Birgit Gemeinholzer) für ihre Dissertation „Habitat fragmentation and its impact on populations‘ genetic structures“ eine Auszeichnung.

    - Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement ging an Dr. Leonard Böhm (Betreuer: Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring) für seine Dissertation „Solid-phase microextraction in ecotoxicological testing – progress with regard to highly hydrophobic organic chemicals in bioconcentration experiments“.

    - In der Sektion Veterinärmedizin, Tierbiologie, Medizin, Zahnmedizin und Humanbiologie wurde Dr. Katharina Johanna Filipski (Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Kummer) für ihre Dissertation „Die cholinerge chemosensitive Bürstenzelle im Urogenitaltrakt" ausgezeichnet.

    Die beiden sektionsunabhängigen Dissertationsauszeichnungen gingen in diesem Jahr an:

    - Dr. Monika Rox-Helmer (Betreuer: Prof. Dr. Vadim Oswalt) für ihre Dissertation „Fiktionalisierungsstrategien in aktuellen historischen Jugendromanen – Zu den geschichtsdidaktischen Potentialen eines Mediums der Geschichtskultur“.

    - Dr. Mahsa Rahbari (Betreuerin: Prof. Dr. Katja Becker) für ihre Dissertation „Establishment of genetically encoded H2O2 probes and dynamic measurements of H2O2 levels in the malaria parasite Plasmodium falciparum“.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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