Anlässlich des heutigen „Dieselgipfels“ im Kanzleramt fordert die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) Regierung, Länder und Kommunen auf, umgehend Regularien und Anreize zur Vermeidung von Luftschadstoffen zu schaffen. Denn auch unterhalb der derzeit in Deutschland gültigen europäischen Grenzwerte könnten erhebliche Gesundheitseffekte auftreten. In ihrem in der letzten Woche veröffentlichten umfassenden Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ fasst die Fachgesellschaft den aktuellen Wissensstand zu den Gesundheitseffekten von Luftschadstoffen zusammen. Daraus leitet sie Empfehlungen für einen umweltbezogenen Gesundheitsschutz ab.
Luftverschmutzung ist auch in Deutschland der wichtigste umweltbedingte Risikofaktor für Erkrankungen, so die DGP. Studien zeigen, dass Feinstaub, Stickoxide und andere Schmutzpartikel nicht nur der Lunge schaden – sie betreffen den gesamten Organismus. Dazu gehören besonders das Herz-Kreislaufsystem, der Stoffwechsel und die Entwicklung von Föten im Mutterleib. Es gibt bisher keine Wirkschwelle, unter der Luftschadstoffe nicht ungesund sind, betonen die Experten der DGP.
Zudem gelte es, vom isolierten Betrachten einzelner Luftschadstoffe und Maßnahmen wegzukommen. Die möglicherweise sich gegenseitig verstärkende Wirkung von Luftschadstoffgemischen sei noch nicht hinlänglich untersucht. Ko-Faktoren wie ein heißer Sommer erhöhten die Empfindlichkeit des Organismus weiter.
Rund 35 Prozent der Menschen in Deutschland leben in Großstädten und Ballungsräumen und sind deswegen Luftschadstoffen besonders stark ausgesetzt. Weniger Stickoxide, Feinstaub und andere Schmutzpartikeln würden daher zu einem erheblichen Gesundheitsgewinn führen und damit auch deutlich weniger Gesundheitskosten verursachen. Eine Absenkung der gesetzlichen EU-Grenzwerte zur weiteren deutlichen Reduktion von Stickoxiden, Feinstaub und anderen Schmutzpartikeln sei deshalb dringend geboten, so die DGP.
An dem Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ haben neun ausgewiesene wissenschaftliche Experten für Gesundheitseffekte von Luftschadstoffen mitgearbeitet: Dr. Josef Cyrys, Dr. Stefan Karrasch, Dr. Regina Pickford, Dr. Alexandra Schneider und Prof. Holger Schulz vom Helmholtz Zentrum München, Dr. Georg Bölke und Prof. Christian Witt von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Arbeitsbereich ambulante Pneumologie der Medizinischen Klinik, Prof. Claudia Hornberg, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Prof. Barbara Hoffmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin.
Bei Abdruck Beleg erbeten.
Das Positionspapier der DGP vom 27.11.2018 ist hier abrufbar: https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/DGP_Luftschadstoffe_Positionspapier...
Gedruckte Exemplare sind kostenfrei erhältlich bei der:
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.
Robert-Koch-Platz 9
10115 Berlin
Tel: 030-293 62 701
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Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP)
Pressestelle
Dr. Adelheid Liebendörfer
Postfach 30 11 20 | 70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-173
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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