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13.09.2019 10:21

Guter Finanzierungszugang für KMU in Deutschland

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    Der Zugang zu Finanzierungsinstrumenten wie bespielsweise Bankredite, Banküberziehungen oder Handelskredite ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Europäischen Union unterschiedlich gut: So ist der Anteil der KMU, die keine dieser Finanzierungsformen von einem Kreditgeber erhalten, in den Niederlanden und Spanien hoch. In Deutschland und Finnland sind dagegen nur wenige KMU von Finanzierungseinschränkungen tangiert.

    "Für alle EU-Staaten lässt sich jedoch gleichermaßen feststellen, dass insbesondere Kleinstunternehmen und innovative Unternehmen von einer Marktrationierung betroffen sind", berichtet der Studienleiter Dr. Christian Schröder. Die häufigsten Gründe, warum KMU keinen Kredit erhalten, sind mangelnde Sicherheiten und zu hohe Zinskosten – trotz der aktuellen Niedrigzinsphase. Die IfM-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hatten für die Studie "Einflüsse auf die KMU Finanzierung – Ein Vergleich ausgewählter Euroländer" den "Survey on the Access to Finance of Enterprises" der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank ausgewertet.

    Bei der Analyse der Einflüsse auf die Unternehmensfinanzierung identifizierten die IfM-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen noch ein weiteres Phänomen, das sie in ihrer Studie als "Selbstrationierung" bezeichnen: "KMU verzichten nicht selten bereits im Vorfeld auf eine Kreditanfrage, weil sie eine Ablehnung befürchten. Der Grund hierfür könnte in zuvor erfolglos verlaufenen Kreditgesprächen liegen," berichtet Dr. Christian Schröder. Zudem lehnen aber auch viele Kleinstunternehmen bereits zugesagte Finanzierungen von sich aus ab, weil ihnen die Kosten hierfür zu hoch sind.

    Insgesamt kommt die Studie zum Schluß, dass es volkswirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, junge, kleinste und innovative Unternehmen durch finanzielle Fördermaßnahmen zu unterstützen.

    Gehen solche Unterstützungsmaßnahmen von der EU-Ebene aus, sollten allerdings bei der Ausgestaltung die länderspezifischen Unterschiede in der Finanzierungskultur berücksichtigt werden. Denn die Studienergebnisse des IfM Bonn verdeutlichen auch, dass nicht in allen EU-Staaten jedes Finanzierungsinstrument von den KMU als gleichermaßen relevant angesehen wird.

    Die Studie "Einflüsse auf die KMU-Finanzierung – Ein Vergleich ausgewählter Euroländer" ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/publikationen/ifm_materialien/...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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