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21.11.2019 14:50

Deutsche und mexikanische Forscher arbeiten gemeinsam am Weizen von Morgen

Dipl.-Biol. Stefanie Hahn Pressestelle
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

    Das Internationale Zentrum für die Verbesserung von Mais und Weizen „CIMMYT“ in Mexiko und das Julius Kühn-Institut (JKI) unterzeichnen am Rande der Internationalen Tagung zur Nutzung Genetischer Vielfalt (#GenDiv2019) eine Absichtserklärung, um die gemeinsame Forschung zu krankheitsresistentem und stresstolerantem Weizen zu intensivieren und so zur Ernährungssicherung beizutragen.

    (Berlin/Quedlinburg) Das Forschungszentrum CIMMYT (Centro Internacional de Mejoramiento de Maiz y Trigo https://www.cimmyt.org/) in Mexiko ist international führend, wenn es darum geht, Weizen züchterisch zu verbessern und an verschiedene Umwelten und Klimabedingungen anzupassen. „Die so genannte ,Grüne Revolution‘ nahm ihren Ausgang am CIMMYT und bis heute trägt es durch seine Forschung und Züchtungsarbeit zur Verbesserung von Weizen- und Maissorten und damit der Erträge bei“, sagt Dr. Hans-Joachim Braun, der Direktor von „CIMMYT's Global Wheat Program“. Der Züchtungsforscher weiß um die Bedeutung des Weizens für die Welternährung ebenso wie um den Wettlauf in dem sich die Forschung befindet, um die für die menschliche Ernährung besonders wichtige Kulturart Weizen an sich verändernde Anbaubedingungen anzupassen.

    Die Erträge müssen steigen, um die wachsende Weltbevölkerung mit Eiweiß und Kohlehydraten zu versorgen, die Sorten müssen resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge werden, um Ertragsverluste zu vermeiden und eine umweltfreundliche Produktion zu gewährleisten und sie müssen widerstandsfähiger gegen Hitze- und Trockenstress werden. „Um diesen multiplen Herausforderungen zu begegnen, wollen das Julius Kühn-Institut und das CIMMYT künftig ihre Expertise bündeln und enger zusammenarbeiten“, erklärt Prof. Dr. Frank Ordon der Präsident des Julius Kühn-Instituts. Dazu haben beide Einrichtungen am Abend des 19.11.2019 am Rande einer internationalen Tagung zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz eine Absichtserklärung unterzeichnet, die es ihnen ermöglicht, künftig auf fachlicher Ebene besser zu kooperieren.

    Die Tagung „Genetic diversity - the key for improving drought stress tolerance in crops”, die das JKI und das IPK im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) organisiert haben, brachte in Berlin international renommierte Wissenschaftler zusammen, welche die Möglichkeiten einer züchterischen Verbesserung der Trockenstresstoleranz u.a. im Weizen diskutierten. „Der Schlüssel dazu liegt in den genetischen Ressourcen und somit in der genetischen Diversität wie sie weltweit in Genbanken gelagert wird“, so Dr. Hans-Joachim Braun vom CIMMYT. Prof. Ordon ergänzt: „Deshalb suchen wir in Genbanken nach

    Pflanzenvertretern mit z. B. verbesserter Trockenstresstoleranz und versuchen im nächsten Schritt Gene bzw. genetische Netzwerke zu identifizieren, die für diese Eigenschaft verantwortlich sind, um sie anschließend züchterisch gezielt zu nutzen. Dies erfordert koordinierte, internationale Zusammenarbeit und Forschung.“ Die aktuelle Unterzeichnung der ‚Joint Declaration of Intent‘ zwischen JKI und CYMMIT ist neben der Wheat Initiative, die seit 2018 ihr Büro am JKI-Standort Berlin hat, ein weiterer wichtiger Knoten im weltweiten Forschungsnetz zur Verbesserung des Weizens.

    Hintergrundinformation:

    Auf folgenden Gebieten wollen das CIMMYT und das JKI künftig kooperieren:
    - Charakterisierung genetischer Ressourcen des Weizens bzgl. Hitze- und Trockenstresstoleranz
    - Charakterisierung von genetischen Ressourcen des Weizens mit Hinblick auf Krankheitsresistenzen
    - Entwicklung molekularer Züchtungswerkzeuge für die rasche Einkreuzung der benannten Eigenschaften in Sorten

    Der internationale Kongress „Genetic diversity – The key for improving drought stress tolerance in crops“ (#GenDiv2019) in dessen Verlauf die Absichtserklärung zwischen JKI und CIMMYT unterzeichnet wurde, fand am 19./20.11.2019 in Berlin statt. Er knüpft an den G20-Workshop „Harnessing genetic resources for improving drought stress tolerance in crops“ vom Herbst 2017 an. Die 115 Experten kamen aus Algerien, Ägypten, Australien, Bulgarien, Deutschland, Ghana, Indien, Iran, Israel, Italien, Kanada, Mexiko, Nepal, Nigeria, Saudi-Arabien, Senegal, Serbien, Spanien, Südafrika, Tschechien, Türkei, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich.

    Das gemeinsame Ziel der G20 ist es, Nutzpflanzen und in besonderem Maß den Weizen an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. In Absprache mit den Agrarministern der G20 fördert das BMEL seither verstärkt Züchtungsforschung zur Toleranz gegen Trocken- und Hitzestress, Kälte, Nährstoff- und Wassernutzungseffizienz, indem es die von der G20 initiierte Wheat Initiative https://www.wheatinitiative.org/ sowie das assoziierte Programm HeDWIC (Heat and Drought Wheat Improvement Consortium) unterstützt.


    Bilder

    v.l.: Dr. Hans-Joachim Braun (CIMMYT, Mexiko) und Prof. Dr. Frank Ordon (Präsident des JKI) nach erfolgreicher Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung.
    v.l.: Dr. Hans-Joachim Braun (CIMMYT, Mexiko) und Prof. Dr. Frank Ordon (Präsident des JKI) nach erf ...
    Foto: Florian Bittner/Julius Kühn-Institut
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    v.l.: Dr. Hans-Joachim Braun (CIMMYT, Mexiko) und Prof. Dr. Frank Ordon (Präsident des JKI) nach erfolgreicher Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung.


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