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29.06.2020 10:56

Kunst als Beute –Viadrina stellt Archivdokumente über sowjetische Beschlagnahmungen zur Verfügung

Michaela Grün Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Rund 1.200 bisher weitgehend unbekannte Archivdokumente über die Beschlagnahmung und den Transfer von Kulturgut aus Ostdeutschland in die Sowjetunion hat das Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien (ZIP) der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) aufgespürt. In Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) sind die digitalisierten Dokumente aus deutschen, ukrainischen und russischen Archiven jetzt in einer Datenbank einsehbar.

    „Die Rekonstruktion der Besitz- und Eigentumsgeschichte von Objekten erhält im Hinblick auf unrechtmäßig entzogene Kunst- und Kulturgüter im Kontext des Kolonialismus, des Nationalsozialismus oder der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) beziehungsweise Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eine politische und gesellschaftliche Relevanz“, ordnet Dr. Frank Grelka, Osteuropahistoriker am ZIP, die Forschungsergebnisse ein. Die digitale Quellenedition enthält neben den rund 1.200 kommentierten Originaldokumenten rund 80 ins Deutsche übersetzte Schlüsseldokumente:
    https://zzf-potsdam.de/de/zeitgeschichte-digital/digitale-datenbank-konfiskation...

    Für Medien: Wir vermitteln gern Interviews zum Thema mit der Projektleiterin Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, Direktorin des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien (ZIP). Anfragen bitte an presse@europa-uni.de oder 0335 – 5534-4515

    Hintergrund
    Die Datenbank bildet den Abschluss des Forschungsprojektes „Kultur als Beute des Zweiten Weltkrieges: zur Praxis der Verlagerung von deutschen Kunst- und Kulturgütern aus der SBZ, 1944–1948“, das von der Volkswagen Stiftung im Rahmen des Programms „Trilaterale Partnerschaften – Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland“ von 2016 bis 2020 gefördert wurde. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Russland und der Ukraine haben weit über 1.000 neue Dokumente aufgespürt, die detailliert Aufschluss über die sowjetische Praxis der entschädigungslosen Enteignung geben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die sowjetische Regierung in Ostdeutschland eine noch heute unbekannte Zahl von Kulturgütern konfisziert, die als Reparationsleistungen deklariert und an verschiedene Institutionen in der Sowjetunion verteilt wurden.
    Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt hat Dr. Frank Grelka in den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte veröffentlicht: https://www.degruyter.com/view/journals/vfzg/67/1/article-p73.xml


    Weitere Informationen:

    https://www.degruyter.com/view/journals/vfzg/67/1/article-p73.xml
    https://zzf-potsdam.de/de/zeitgeschichte-digital/digitale-datenbank-konfiskation...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Politik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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