idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.09.2020 12:16

Kleine Helfer machen Wertstoffe aus Abfall

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bakterien sollen Abfallstoffe nicht nur zu wertvollen Chemikalien umbauen, sondern daraus auch noch die Energie dafür schöpfen. Schließlich können sie selbst für weitere Prozesse wiederverwendet werden. Diese Vision treibt Prof. Dr. Dirk Tischler an, der an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) die Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie leitet. Zurzeit erarbeitet sein Team einen Prozess zur Herstellung von Ferulasäure, einer Plattformchemikalie, aus Holzabfällen. Darüber berichtet Rubin, das Wissenschaftsmagazin der RUB.

    Enzyme bauen Stoffe um

    Bei der sogenannten Weißen Biotechnologie geht es darum, die Herstellungsprozesse verschiedener Chemikalien vom bisher noch viel genutzten Erdöl auf nachwachsende Rohstoffe umzustellen. Am liebsten würden die Forscherinnen und Forscher Abfallstoffe nutzen, zum Beispiel Holzabfälle aus der Möbel- oder Papierindustrie. „Holzreste, die zur Papierherstellung ungeeignet sind, enthalten Zellulose, deren Zuckerbausteine sich durchaus als Energiequelle für Bakterien eignen. Außerdem enthalten Holzreste Substanzen, die als Ausgangsstoff für industriell interessante Stoffe dienen können“, erklärt Dirk Tischler. Ein Beispiel ist Vanillylalkohol, aus welchem sich der Aromastoff Vanillin herstellen lässt.

    Tischlers Arbeitsgruppe hat sich aktuell vorgenommen, einen Prozess zu entwickeln, in dem aus dem Holzinhaltsstoff Lignin die Plattformchemikalie Ferulasäure wird, aus der sich weitere Stoffe gewinnen lassen. Der Umbau von einer Ausgangssubstanz in eine andere gewünschte und wertvolle Substanz gelingt dabei durch bestimmte Enzyme. Der erste Schritt funktioniert schon gut: Es entsteht neben einem Folgeprodukt auch schon etwas Ferulasäure, aber das Ganze läuft noch nicht effizient genug. Durch genetische Veränderung hoffen die Forscher, den Prozess optimieren zu können.

    Ganze Zellen nutzen und schließlich als Biomasse weiterverwerten

    Während im Labor die aufgereinigten Enzyme zum Einsatz kommen, arbeitet die Industrie mit ganzen Zellen, in die der Bauplan für die entsprechenden Enzyme eingeschleust wird. Sind die Bakterien nach einem Produktionszyklus verbraucht, können sie als Biomasse weiterverwendet werden. „Da wollen wir hin: Weg von bisher linearen Produktionsprozessen hin zur Wiederverwendung sämtlicher Komponenten“, sagt Dirk Tischler.

    Ausführlicher Beitrag

    Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema finden Sie im Wissenschaftsmagazin Rubin (https://news.rub.de/wissenschaft/2020-09-10-biotechnologie-die-kleinen-helfer-de...). Texte auf der Webseite und Bilder aus dem Downloadbereich dürfen unter Angabe des Copyrights für redaktionelle Zwecke honorarfrei verwendet werden.

    Pressekontakt

    Prof. Dr. Dirk Tischler
    Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie
    Fakultät für Biologie und Biotechnologie
    Ruhr Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 22656
    E-Mail: dirk.tischler@rub.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Dirk Tischler
    Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie
    Fakultät für Biologie und Biotechnologie
    Ruhr Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 22656
    E-Mail: dirk.tischler@rub.de


    Weitere Informationen:

    https://news.rub.de/wissenschaft/2020-09-10-biotechnologie-die-kleinen-helfer-de... - ausführlicher Beitrag mit Bildern


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).