idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.08.2021 13:52

Wissenschaftspreis der Gisela und Erwin Sick Stiftung geht an Forscher des Fraunhofer FKIE

Anne Rindt Wissenschaftskommunikation
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE

    Für seine herausragende Dissertation erhielt Dr. Jan Lewandowsky, Forscher am Fraunhofer FKIE, jetzt den Preis der Gisela und Erwin Sick Stiftung. Mit ihm werden Nachwuchswissenschaftler der TU Hamburg ausgezeichnet, die mit innovativen Lösungen »einen nachhaltigen Vorteil für Mensch und Gesellschaft schaffen«. Die diesjährige Verleihung durch den Präsidenten der TU Hamburg, Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, und im Beisein von Renate Sick-Glaser, Vorsitzende des Stiftungsrates, fand im Rahmen einer Online-Veranstaltung statt.

    Vergeben wird der Preis für eine Bachelor- und Masterarbeit sowie für eine Dissertation. Lewandowsky erhielt die Auszeichnung, die bereits zum siebten Mal ausgelobt wurde, für seine Arbeit mit dem Titel »The Information Bottleneck Method in Communications«. Er bearbeitet darin ein neuartiges Konzept für eine energie- und zeiteffiziente Informationsverarbeitung. Betreut wurde die Promotion von Prof. Dr. Gerhard Bauch, Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik der TU Hamburg, der auch die Laudatio für den FKIE-Wissenschaftler hielt.

    Bei der Auswahl der Preisträger liegt der Fokus vor allem auf der technischen Praxisrelevanz. »Die Arbeit von Jan Lewandowsky umfasst das gesamte Spektrum von den informationstheoretischen Grundlagen, Weiterentwicklung von Algorithmen, Entwicklung, Optimierung, simulative Untersuchung dieses neuartigen Informationsverarbeitungskonzepts bis hin zu einer konkreten Implementierung«, betonte Bauch. Am Institut für Nachrichtentechnik der TU Hamburg wird das Thema daher in weiteren Arbeiten fortgeführt – ein klares Zeichen für die praktische Relevanz der Ergebnisse. Auch in der Wissenschaft finden Lewandowskys Ergebnisse und Publikationen international große Beachtung.

    Inhaltlich geht es vor allem darum, dass in der modernen digitalen Kommunikation die gesendeten Daten in mehreren Verarbeitungsschritten aus dem Empfangssignal extrahiert werden müssen. Dazu gehören u. a. die zeitliche Synchronisation, die Kompensation von Störungen sowie die Korrektur von Fehlern. »Für eine optimale Signalverarbeitung werden eine sehr hohe Quantisierungsauflösung und sehr aufwendige Rechenoperationen benötigt, die Zeit und Energie kosten. Bei konventionellen Ansätzen führt dies unweigerlich auch zu erheblichen Einbußen in der Performance«, erläuterte Lewandowsky die Ausgangssituation.

    Im Gegensatz dazu nähert die von Lewandowsky eingesetzte Quantisierungsmethode nicht alle Signale an, sondern verarbeitet lediglich die enthaltene relevante Information. Ein typisches Klassifizierungsproblem. Lewandowsky löst es mit der Information Bottleneck Method, einem informationstheoretischen Verfahren zur Kompression einer Zufallsvariable aus dem Bereich des maschinellen Lernens. So ist es ihm gelungen, eine Performance zu erreichen, die nur minimal schlechter ist als die der konventionellen, rechenaufwendigen Ansätze. »So kann eine höhere Datengeschwindigkeit bei gleichzeitig kleinerer Chipfläche und geringerem Energieverbrauch erzielt werden«, konkretisiert Lewandowsky seine Ergebnisse.

    Bereits während seiner Promotionszeit kam Lewandowsky als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Fraunhofer FKIE und forscht in der Abteilung »Kommunikationssysteme« weiterhin an Verfahren zur digitalen Signalverarbeitung.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Jan Lewandowsky
    Fraunhofer FKIE
    E-Mail: jan.lewandowsky@fkie.fraunhofer.de


    Originalpublikation:

    https://www.fkie.fraunhofer.de/de/Pressemeldungen/Wissenschaftspreis-Jan-Lewando...


    Bilder

    Dr. Jan Lewandowsky mit der Urkunde der Gisela und Erwin Sick Stiftung
    Dr. Jan Lewandowsky mit der Urkunde der Gisela und Erwin Sick Stiftung

    privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Mathematik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Dr. Jan Lewandowsky mit der Urkunde der Gisela und Erwin Sick Stiftung


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).