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02.12.2021 12:40

Education Hackathon – Auch Förderschulen brauchen digitale Produkte und Investor:innen für die Umsetzung

Beate Czikowsky Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rheinische Fachhochschule Köln gGmbH

    User-Experience-Studierende der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) haben in Kooperation mit dem Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln digitale Produkte für die Gesamtschule Pulheim und die Förderschule Alfter entwickelt - von Schüler:innen und Lehrenden hoch gelobt. In Deutschland gibt es über 80.000 Förderschulen für geistige Entwicklung in Deutschland. Nicht nur hier fehlen Materialien für die digitale Lehre. Das Ziel dieser Projektarbeit ist es, diese entwickelten Materialien und Apps, in Zusammenarbeit mit Lehrenden zu optimieren und dann zu realisieren. Dafür werden Investoren, Investorinnen und Programmierende gesucht.

    User Experience Designer:innen entwickeln und gestalten anspruchsvolle digitale Produkte mit interaktiven Schnittstellen. Sie optimieren die Gestaltung aller digitaler Produkte und Services. Hier geht es darum, sich mit Empathie in andere Menschen hineinzuversetzen, um für Smartphones, Tablets digitale Anwendungen zu entwickeln, die das Leben ganz unterschiedlicher Zielgruppen erleichtert und bereichert. Dabei stehen die Nutzer eines Produktes oder Services im Mittelpunkt der Betrachtung. Für den Education Hackathon war die Aufgabe der User Experience Studierenden der RFH eine Konzeption und Gestaltung eines digitalen Produktes, Services oder Systems für die Zielgruppe Schule bzw. Förderschule. Die Ausarbeitung der insgesamt fünf Konzepte der RFH unter der Leitung von Prof. Karen Nennen und Prof. Dr. Martina Joisten erstreckte sich über ein Semester, von September 2020 bis März 2021. Dabei wurde eng mit den jeweiligen Schulen kooperiert.

    Fünf digitale Lerntools bzw. Apps haben die User Experience Studierenden der RFH entwickelt:
    Lernen durch Bewegung thematisierte das Projekt „Haptic“ für lernschwache Schüler:innen, die besser durch Anfassen und Berührung lernen. Die Anwendung kombiniert digitale Lerninhalte mit analogen Aufgaben. Ein „Controller“, ein Ball, der zwecks Bedienbarkeit und Griffigkeit 12 Seiten hat und der mit Druck bedient werden kann, bildet die physische Schnittstelle zur spielerischen Verbindung von digitalen Lerninhalten und analogen Aufgaben.

    „WISKO – Dein Wissenskoffer“ begleitet Menschen mit geistiger Beeinträchtigung als ein Repertoire an Situations- und Alltagskompetenzen zum Nachschlagen, Wiederholen und Üben von der Schulzeit bis ins spätere Leben. WISKO bereitet durch das individuelle Freischalten von spielerischen, kleinschrittigen Aufgaben auf ein selbstbestimmteres Leben mit sozialer Teilhabe vor.

    Die Anwendung „Oh!Profi“ ist ein digitales Berufs-Orientierungs-Tool für fortgeschrittene Förderschüler:innen. Die Anwendung bringt ihnen spielerisch sowie realitätsnah Aufgaben der verschiedenen Berufsbereiche näher und fordert sie mit haptischen Projekten heraus. Die Anwendung funktioniert wie ein digitales Spielbrett. Die Schüler:innen durchlaufen verschiedene Arbeitsprozesse und können so in die beruflichen Kontexte eintauchen. Ein virtueller Held steht ihnen auf diesem Weg als Begleiter, Freund und Helfer zur Seite und stellt eine Identifikationsfigur dar, die sie motiviert.

    Für Förderschulschüler, die Alltagssituationen selbstständig und motiviert angehen sollen, bietet die App „MyLife“ Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung alltagsnahe und dem Entwicklungsstand angepasste Aufgaben. Bei der Entwicklung einer App-Anwendung für Schüler:innen wurde die Metapher eines Hauses gewählt. Es ist das zentrale Designelement auf der Startseite. Von hier aus kann auf die Räume mit spezifischen Themen und Aufgaben zurückgegriffen werden. Dies kann sowohl innerhalb der digitalen Bildschirmanwendung erfolgen, als auch im Augmented Reality Modus in Kombination mit haptischen Elementen.

    Für die Gesamtschule Pulheim haben die RFH Studierenden „FOCS“ entwickelt. FOCS ist eine webbasierte Plattform, für Schüler:innen, die Projekte präsentieren oder sich darüber austauschen möchten. Sie bietet Anerkennung und Platz zur Präsentation von Projekten, fördert den Austausch zwischen den Jahrgangsstufen und stärkt somit den Zusammenhalt. Darüber hinaus erleichtert es Lehrer:innen die Administration von Projekten.

    „Die große Herausforderung für die Studierenden war es, ein Verständnis für die Bedürfnisse von Schüler:innen mit und ohne Behinderungen, ihren Lehrer:innen und dem Umfeld Schule zu gewinnen“, so Prof. Karen Nennen. „Die Schülerinnen und Schüler wollten am liebsten gleich mit den Anwendungen lernen, aber es fehlt noch eine Programmierung. Dafür suchen wir Investierende und Programmierende. Die Anwendungen könnten dann vielen Schulen zugänglich gemacht werden.“

    Das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln plant jährliche Hackathons als Auftakt von Lehrveranstaltungen, um die ersten Ergebnisse weiterzubearbeiten und eine Realisierung zu ermöglichen. Das Einbeziehen von Studiengängen, etwa aus technischen Bereichen, kombiniert mit der didaktischen Expertise von Lehrer:innen und Lehramts-Studierenden, ermöglicht Entwicklung von digitalen Lernmaterialien als Lehrgegenstand.

    Die Leiterin „AG Digitale Lehre, Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL)“ der Universität zu Köln, Dr. Alexandra Habicher sagt: „Im Rahmen des ‚Schulnetzwerks am ZfL‘ sprechen wir Schulen an, die Herausforderungen als Challenges in die Hackathons einbringen. 2022 soll ein Schwerpunkt bei Förderschulen/Inklusion liegen, da diese Schulen mit Blick auf Digitalisierung häufig wenig Beachtung finden, gleichzeitig die Schülerschaft überproportional vom Einsatz von Technik profitieren kann.“
    Die RFH ist wieder dabei.

    „Köln weist als Standort eine vitale Digitalszene aus sowie einen Schwerpunkt in der Ausbildung von Lehramts-Studierenden. Beide haben aber eher selten Kontakt. Ziel des Hackathon aus der Lehramtsperspektive sind daher TechTranslation Skills, also im weiteren Sinne Verständnis für die Arbeitsweise der Techbranche, um die Zusammenarbeit zu erleichtern“, so Dr. Habicher.
    Der Hackathon Education wird veranstaltet vom Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) Köln, in Kooperation mit dem Digital Hub Cologne (DHC), dem Gateway – Exzellenz StartUp Center der Uni Köln, dem Exzellenz Start-Up Center NRW und World of VR (WOVR).

    Weitere Informationen, Fotos und Videos: www.rfh-koeln.de/education-hackathon

    Die Rheinische Fachhochschule Köln, kurz RFH, ist eine staatlich anerkannte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in privater gemeinnütziger Trägerschaft. Sie bietet 38 Bachelor- und Masterstudiengänge Vollzeit, berufsbegleitend, berufsbegleitend hybrid und dual an. Neben der Präsenzlehre ermöglicht die RFH ein zeit- und räumlich unabhängiges Lernen durch digitale Lern- und Medienformate. Das Studium zeichnet kleine Semestergruppen und ein hohes Maß an Praxisnähe aus, das durch projektbezogenes Arbeiten, branchenerfahrene Dozenten:innen und durch die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erreicht wird. Mit über 6000 Studierenden gehört die RFH zu den größten Bildungsträgern in Köln. www.rfh-koeln.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt für Nachfragen und Investor:innen/Programmierende:
    RFH: Prof. Karen Nennen: karen.nennen@rfh-koeln.de
    ZfL: Dr. Alexandra Habicher, a.habicher@uni-koeln.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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