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28.01.2022 08:57

Millionen für die globale Biodiversitätsforschung

Katja Henßel Öffentlichkeitsarbeit
Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns

    Die SNSB-Zoologische Staatssammlung München ist als Teil eines internationalen Konsortiums an einem kanadischen Forschungsvorhaben beteiligt, das mit insgesamt 24 Millionen kanadischen Dollar (rund 16,7 Millionen Euro) gefördert wird. Das unter der Leitung des kanadischen Wissenschaftlers Paul Hebert von der University of Guelph beantragte Projekt stellt wohl das weltweit größte und ehrgeizigste Forschungsvorhaben in der Biodiversitätsforschung dar. An der Beantragung des Projekts waren über 50 Wissenschaftler aus 30 Nationen beteiligt.

    Das Projekt mit dem Titel “BIOSCAN: Tracing the Patterns of Life on a Changing Planet” (deutsch: Auf den Spuren des Lebens auf einem sich verändernden Planeten) ist Teil eines bereits 2019 begonnenen internationalen Forschungsvorhabens und erhielt nun Fördermittel von der kanadischen Regierung in Höhe von 24 Millionen kanadischen Dollar (rund 16,7 Millionen Euro). BIOSCAN zielt darauf ab, innerhalb der achtjährigen Projektlaufzeit die globale Artenvielfalt zu erfassen, Arten-Interaktionen zu dokumentieren und ein globales Biodiversitäts-Monitoring zu etablieren.

    In der bereits abgeschlossenen, ersten Phase der globalen DNA-Barcoding-Initiative wurden innerhalb von fünf Jahren von über 500.000 Arten genetische Kenn-Sequenzen, sogenannte DNA-Barcodes, erzeugt. Darüber hinaus ermöglicht das DNA-Barcoding die Entdeckung der Millionen von unbekannten Arten, die weltweit bisher nicht erfasst wurden. Neu entwickelte Methoden wie das Metabarcoding machen es möglich, Umweltproben mit tausenden von Arten kostengünstig und schnell zu analysieren. Damit eröffnet sich in der Biodiversitätsforschung erstmals die Möglichkeit, Artenvielfalt exakt zu bestimmen und die Dynamik artenreicher Lebensgemeinschaften quantitativ zu untersuchen. “Das BIOSCAN-Projekt wird die globale Biodiversitätsforschung nachhaltig beeinflussen”, so Dr. Axel Hausmann, einer der beteiligten Wissenschaftler an der Zoologischen Staatssammlung München (SNSB-ZSM), “und wir werden auf nationaler und internationaler Ebene viel zu dem Gelingen des Projekts beitragen.”

    Die Münchner Forscher arbeiten seit über 10 Jahren daran, die deutschen Tierarten durch DNA-Barcodes bestimmbar machen. Im Rahmen mehrerer, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderter Projekte wurden bisher rund 24.000 heimische Tierarten genetisch erfasst. Im Rahmen des aktuellen Projekts mit dem Titel “GBOL III: Dark Taxa” werden vor allem bei uns bisher unbekannte Klein-Insektenarten erforscht. Dadurch wird eine wichtige Grundlage geschaffen, um die heimische Biodiversität und die Gründe für das Insektensterben besser zu verstehen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Axel Hausmann
    SNSB – Zoologische Staatssammlung München
    Münchhausenstr. 21, 81247 München
    E-Mail: hausmann.a@snsb.de
    Tel.: 089 8107 158


    Weitere Informationen:

    https://news.uoguelph.ca/2022/01/global-biodiversity-project-led-by-u-of-g-recei... - University of Guelph
    https://bioscan-germany.de – BIOSCAN Germany
    https://barcoding-zsm.de – DNA Barcoding an der Zoologischen Staatssammlung München
    https://bolgermany.de/home/gbol3/ - German Barcode of Life - GBOL III:Dark Taxa


    Bilder

    Bienen und Hummeln erfüllen als Bestäuber eine wichtige Funktion im Naturhaushalt (Foto: S. Schmidt, SNSB-ZSM)
    Bienen und Hummeln erfüllen als Bestäuber eine wichtige Funktion im Naturhaushalt (Foto: S. Schmidt, ...
    S. Schmidt, SNSB-ZSM

    Eine Malaisefalle zur Erfassung der alpinen Insektenfauna in den bayerischen Alpen (Foto: S. Schmidt, SNSB-ZSM)
    Eine Malaisefalle zur Erfassung der alpinen Insektenfauna in den bayerischen Alpen (Foto: S. Schmidt ...
    S. Schmidt, SNSB-ZSM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Bienen und Hummeln erfüllen als Bestäuber eine wichtige Funktion im Naturhaushalt (Foto: S. Schmidt, SNSB-ZSM)


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    Eine Malaisefalle zur Erfassung der alpinen Insektenfauna in den bayerischen Alpen (Foto: S. Schmidt, SNSB-ZSM)


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