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25.11.1998 14:41

Projekte der Augsburger Informatik bei den Tagen der Forschung

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Mit einem Tag der offenen Tür beteiligt sich das Institut für Informatik der Universität Augsburg am 27. November an den diesjährigen Augsburger "Tagen der Forschung" (23. November bis 4. Dezember). Die rund dreistündige Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in HS 1005 des Instituts für Informatik (Universitätsstraße 14). Vorgestellt werden fünf Projekte:

    1) ELEKTRONISCHER HANDEL MIT RECHENLEISTUNG
    (Annja Zahn)

    Mit Workstation Clustern steht eine hohe Rechenleistung zur Verfügung, die mit parallelen Programmiertechniken genutzt werden kann. Diese Rechenleistung wird häufig nicht ausgeschöpft und liegt außerhalb der Bürozeiten oftmals vollständig brach. Die Vision ist ein Elektronischer Markt für Rechenleistung, der im Internet das Mieten, Vermieten und Makeln der Rechenleistung von Workstations ermöglicht. Für den Zugriff auf die Ressourcen der angebotenen Rechenleistung benötigt man ein Managementsystem, welches sowohl dessen Nutzung ermöglicht und koordiniert, als auch die Abrechnung der verbrauchten Ressourcen übernimmt. In diesem Vortrag wird erläutert, wie mit Hilfe des Konzeptes von ReGTime (Rent Gigaflops someTimes) Rechenleistung vermietet und abgerechnet werden kann. Zur Nutzung der entfernten Ressourcen stellt ReGTime eine menügesteuerte Benutzeroberfläche zur Verfügung, welche die Nutzung der gemieteten Rechenleistung sicherer und bequemer macht.

    2) EFFIZIENZVERGLEICH UND SIMULATION VERTEILTER SYSTEME
    (Prof. Dr. Walter Vogler)

    Verteilte Systeme - z. B. Rechnernetze oder industrielle Fertigungsprozesse - lassen sich durch sogenannte Petrinetze modellieren. Einerseits erlaubt ein solches mathematisch-präzises Modell eine exakte Analyse und die formale Verifikation erwünschter Eigenschaften. Andererseits haben Petrinetze den Vorteil einer graphischen Darstellung; sie sind damit eine geeignete Schnittstelle zwischen Praktikern und Theoretikern, und sie eignen sich besonders gut, mögliche Abläufe des modellierten Systems vor seiner Erstellung durchzuspielen. Es wurde ein Ansatz entwickelt, der es erlaubt, formal zu vergleichen, wie effizient zwei Systeme verschiedene Benutzeranforderungen erfüllen. Die Simulation von Systemabläufen und ein Programm zum Effizienzvergleich solcher offener Systeme werden vorge-führt.

    3) HERALDRY ONLINE - DAS HERON PROJEKT
    (Prof. Dr. Werner Kießling)

    In visuellen Bibliotheken bzw. digitalen Bildersammlungen bestimmte Bilder auffinden zu können, ohne über detaillierte Informationen zur Thematik, zur Ikonographie oder zu den abgebildeten Gegenständen dieser Bilder zu verfügen - dies ist das Ziel, auf das der Augsburger Lehrstuhl für Praktische Informatik (Datenbanken und Informationssysteme) und die Universitätsbibliothek Augsburg in einem gemeinsamen, HERON genannten Projekt unter Leitung des Informatikers Prof. Dr. Werner Kießling hinarbeiten. HERON steht für "Heraldry Online" und verweist darauf, daß sich das Projekt hinsichtlich seiner praktischen Anwendung zunächst auf die Heraldik - die Wappenkunde - konzentriert, um später in breitere Bereiche der kunsthistorischen Forschung hinein und darüber hinaus ausgedehnt zu werden. Modernste Ansätze der Datenbanktechnologie werden hier mit fundierter geisteswissenschaftlicher Aufbereitung von historischem Bildmaterial zusammengeführt. HERON fügt sich damit exemplarisch in die Programmatik des an der Universität Augsburg gegründeten Instituts für Interdisziplinäre Informatik.

    4) INFORMATIK-WERKZEUGE ZUR MULTIMEDIALEN UNTERSTÜTZUNG DER LEHRE
    (Dipl.-Inf. Thorsten Ehm/Prof. Dr. Bernhard Möller)

    Die Hauptprojektziele sind zum einen eine kohärente Familie von Programmen zur Erstellung multimedial gestalteter Vorlesungsunterlagen, zum anderen Erweiterungen der bestehenden Möglichkeiten zur Animation und Visualisierung von Vorlesungsinhalten, insbesondere Entwicklung von Animationen, bei denen Lehrende und Lernende interaktiv in den Ablauf eingreifen können. Diese Werkzeuge werden nicht an spezifische Lehrveranstaltungen der Informatik gebunden sein, sondern einem sehr weiten Benutzerkreis, von den mathematisch-naturwissenschaftlichen bis hin zu geisteswissenschaftlichen Fächern, zur Verfügung stehen.

    5) DEDUKTIVER SYSTEMENTWURF
    (Prof. Dr. Bernhard Möller)

    Beim deduktiven Entwurf gibt man zunächst mit mathematischen Mitteln eine formale Spezifikation des zu erstellenden Systems. Diese wird dann nach festen Regeln in eine Implementierung umgeformt. Die Regeln sind bedeutungstreu, so daß die Implementierung per Konstruktion garantiert korrekt ist. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Regeln allgemein und damit für zahlreiche Anwendungen wiederverwendbar sind. Außerdem lassen sich oft mehrere Datenstrukturen mit ähnlichen Eigenschaften zu einer abstrakteren Struktur zusammenfassen, über der dann ganze Klassen von Programmen einheitlich hergeleitet werden können. Ein Forschungsschwerpunkt liegt darin, für spezielle Anwendungsgebiete besonders griffige Regelsätze, sog. Kalküle, zu finden, mit denen die Umformungen leicht und ohne zu viele technische Details durchgeführt werden können. Dies können insbesondere graphische Kalküle sein. Demonstriert wird der Ansatz anhand einiger Beispiele für deduktiven Entwurf von Algorithmen auf Graphen und von logischen Schaltungen.

    KONTAKT
    Prof. Dr. Bernhard Möller
    Institut für Informatik
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon: 0821/598-2134
    Telefax: 0821/598-2274
    e-mail: moeller@informatik.uni-augsburg.de
    URL: http://www.informatik.uni-augsburg.de/


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik.uni-augsburg.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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