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10.01.2023 11:20

Start-ups in der Mehrfachkrise: VHB expert Christopher Sabel über die wirtschaftliche Entwicklung von Start-ups

Bianca Volk Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V.

    Ukrainekrieg, Energieknappheit, Covid, geopolitische Spannungen mit China, Lieferkettenengpässe: Die Mehrfachkrise ist angekommen. VHB expert Christopher Sabel, Assistant Professor für Strategisches Management an der Rotterdam School of Management weist deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Start-ups auf.

    Kundinnen & Kunden: Neue Finanzierungsmodelle als Chance
    Fast alle müssen sparen – das wirft Fragen zur Wirtschaftlichkeit von Geschäftsmodellen auf. Start-ups müssen herausfinden, welche Produkte für Kundinnen und Kunden noch finanzierbar sind. Krisen können aber auch Chancen für Geschäfte mit nicht-traditionellen Finanzierungsmodellen sein. Neo-Aktienbroker wie Trade Republic und Steuer-Start-ups wie Taxfix könnten sich weiter von konventionellen Banken und Steuerberatern absetzen, auch dank geringerer Kosten. Ähnliche Entwicklungen gab es auch nach der Eurokrise. Seitdem ist es Standard, dass Händler die Kreditkosten ihrer Kund:innen übernehmen und eine Nullprozentfinanzierung anbieten.

    Mitarbeitende: Neue Erwartungen an Arbeitsbedingungen
    Die Mehrfachkrise könnte den Fachkräftemangel für Start-ups noch verschlimmern. Work-from-Anywhere, neuste IT und Fahrtkostenübernahme sind für viele Mitarbeitende in Bürojobs zum Standard geworden. Nicht nur bei Tesla und Twitter wurde deutlich: Diese Zusatzleistungen können nicht ohne Fachkräfteabwanderung zurückgenommen werden. Diese Entwicklung hin zu mehr Benefits im Büro könnte die gefühlte Ungleichheit zwischen Mitarbeitenden in Fertigung und Büro noch verstärken. Ob sich das in Unzufriedenheit und Fachkräfteabwanderung auswirkt, wird am Feingefühl des einzelnen Unternehmens liegen.

    Investor:innen: Weniger Kapital zu neuen Anforderungen
    Die meisten Start-ups fokussieren sich in den ersten Jahren auf die Maximierung von Umsatz- und Kundenwachstum und dann auf Profitabilität. Dieses Modell ist jedoch nur tragfähig, wenn Investor:innen Liquidität gegen Unternehmensanteile bereitstellen, um diese Anteile später gewinnbringend zu veräußern. Durch die Volatilität der Märkte werden solche Gewinne unrealistischer, weshalb Venture-Capital-Investor:innen ihre Investitionen im letzten Jahr so stark reduziert haben wie noch nie zuvor. Start-ups müssen sich darauf einstellen, dass das Zeitalter von Wachstum auf Pump vorbei ist und Investor:innen zukünftig stabiles Wachstum mit profitablen Geschäftsmodellen erwarten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Assistant-Professor Christopher Sabel, PhD
    Rotterdam School of Management, Erasmus University
    Department of Strategic Management & Entrepreneurship
    sabel@rsm.nl


    Originalpublikation:

    sabel@rsm.nl


    Weitere Informationen:

    https://www.vhbonline.org/vhb-experts


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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