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25.05.2023 09:00

Schwankende Renten: Deutsche haben Sympathie und Berührungsängste

Pascal Ausäderer Presse und Redaktion
ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

    Wenn Menschen in Deutschland die Wahl zwischen verschiedenen Auszahlungsplänen haben, sind sie dazu bereit, Schwankungen bei der Auszahlung privater Renten hinzunehmen. Erst recht, wenn sich dadurch die Aussicht auf höhere Renditen verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende von ZEW Mannheim und Universität Mannheim nach einer Befragung mit über 2.500 Deutschen. Demnach bevorzugen insgesamt 40 Prozent der Befragten Auszahlungspläne mit mittleren Risiken (60 Prozent Aktien/40 Prozent Anleihen) oder hohen Risiken (100 Prozent Aktien). In der Realität investieren gerade einmal 18,3 Prozent der Deutschen in Aktien.

    „Im internationalen Vergleich investieren Deutsche eher selten in Aktien und Fonds. Durch unsere Befragung wird allerdings deutlich, dass viele Menschen zumindest theoretisch Interesse an einer aktienbasierten Altersvorsorge haben“, betont Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen, Leiterin des ZEW-Forschungsbereich „Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte“ und Professorin an der Universität Mannheim.

    Bisher fokussieren sich Forschung und politische Diskussionen vor allem auf die Ansparphase der Altersvorsorge. Um auch Entscheidungen in der Rentenphase besser zu verstehen, führten die Forschenden eine Befragung zur Bereitschaft von Haushalten, während der Rentenphase am Kapitalmarkt zu investieren, durch. In einem ersten Schritt wählten die Befragten aus drei Auszahlungsmodellen mit verschiedenen Risiken und Renditeaussichten jeweils ihr bevorzugtes Modell. In einem zweiten Schritt konnten sie entscheiden, ob sie das Auszahlungsmodell beibehalten oder auf eine lebenslange Rente umschwenken wollen.

    Individuelle Hintergründe beeinflussen die Wahl

    Befragte mit hoher Risikotoleranz, guter finanzieller Bildung sowie Erfahrung in Sachen Aktienanlage sind eher bereit auch während der Rente in Aktien zu investieren. Bei ihnen ist auch die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie auf eine lebenslange Rente umsteigen. Bei den Befragten, die über niedrige Risikotoleranz, geringe finanzielle Bildung und keine Erfahrung in Sachen Aktienanlage verfügen, zeigt sich das gegenteilige Bild: Sie wählen eher die risikolose Anlage und wechseln eher zur lebenslangen Rente und versichern somit ihr Langlebigkeitsrisiko.

    „Auch die individuelle finanzielle Situation prägt die Bereitschaft der Befragten, Schwankungen der Rentenhöhe zu akzeptieren. Man kann festhalten: Je schlechter Menschen insgesamt finanziell aufgestellt sind, desto eher bevorzugen sie Stabilität bei der Rentenauszahlung.“, kommentiert Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Weber, Professor an der Universität Mannheim und ZEW Research Associate.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen
    Leiterin des Forschungsbereichs „Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte“
    Telefon +49 (0)621 1235-147
    E-Mail tabea.bucher-koenen@zew.de


    Originalpublikation:

    https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp23019.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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