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25.05.2023 12:01

Tina Turner setzte sich für die Prävention von Nierenkrankheiten ein, deren Ursache oft Bluthochdruck ist

Dr. Bettina Albers Pressearbeit
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)

    Gestern Abend erschütterte die Nachricht vom Tode Tina Turners die Welt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) trauert um die Künstlerin, die sich erst im März dieses Jahres für die Prävention von Nierenerkrankungen eingesetzt hat. Tina Turner hob hervor, dass ihr der Zusammenhang zwischen hohem Blutdruck und Nierengesundheit nicht klar gewesen war, und wollte sich für mehr Aufklärung einsetzen. Denn Bluthochdruck ist noch immer einer der Hauptrisikofaktoren für eine chronische Nierenkrankheit, dabei gut behandelbar.

    Die Sängerin berichtet auf https://www.showyourkidneyslove.com im März 2023 von ihrer Bluthochdruckerkrankung, die Jahre später zu einem Verlust ihrer Nierenfunktion führte. Tina Turner musste an die Dialyse. Wie sie erzählt, hatte sie ihre hohen Blutdruckwerte nicht ernst genommen und auch nicht konsequent behandelt, da sie sich fit und gesund fühlte.

    „Das sehen wir leider oft, dass Menschen zwar wissen, dass sie zu hohe Blutdruckwerte haben, auch Medikamente verschrieben bekommen, diese dann aber gar nicht oder nur unregelmäßig einnehmen. Einfach, weil sie nicht wissen, welche Folgen ein unbehandelter Blutdruck haben kann“, erklärt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN. Wie sie ergänzt, ist allein ein Drittel aller Fälle an der Dialyse, immerhin insgesamt rund 80.000 Patientinnen und Patienten in Deutschland, auf Bluthochdruck zurückzuführen. „Viele Betroffene sind überrascht, wenn sie erfahren, dass der Bluthochdruck ihre Nieren bereits geschädigt hat, es herrscht noch immer ein großes Informationsdefizit.“

    Rückblickend führte Tina Turner im März aus, dass auch sie nicht wusste, dass ein Zusammenhang zwischen hohem Blutdruck und der chronischen Nierenkrankheit besteht und dass die Nierenkrankheit auch als „silent killer“ bezeichnet wird, da sie über eine sehr lange Zeit ohne Symptome bleibt. Auch dass eine Nierenkrankheit, wenn sie früh genug entdeckt wird, mittlerweile gut behandelbar ist, wissen die meisten Menschen nicht. Tina Turner, die zwischenzeitlich eine Lebendnierenspende von ihrem Ehemann erhalten hatte, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Wissen in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Website https://www.showyourkidneyslove.com/de/ informiert auch auf deutscher Sprache über die chronische Nierenkrankheit, erklärt Hintergründe und Symptome – und wie man vorbeugen kann.

    Warum schädigt Bluthochdruck die Nieren? Die Nieren bestehen aus kleinsten Gefäßknäueln, die das Blut filtern – und Bluthochdruck schädigt die Gefäße. Alles, was die Gefäße gesund hält, hält auch die Nieren fit, also: Bewegung, gesunde Ernährung, Vermeiden von Übergewicht und Nichtrauchen. Des Weiteren sollte von der längerfristigen Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln (sog. NSAR) abgesehen werden, auch sie schädigen die Nieren. Menschen mit Bluthochdruck sollten ihre Blutdruckwerte gut einstellen, um die Nierengesundheit zu erhalten, meist ist dafür die Einnahme von Blutdrucksenkern erforderlich.

    „Blutdruckmedikamente sind Nierenschützer, sie werden daher auch Menschen mit Nierenkrankheit verschrieben, selbst wenn sie keinen Bluthochdruck haben. Sie können den Funktionsverlust der Nieren verlangsamen. Auch verschiedene neue Medikamentenklassen, z.B. SGLT2-Inhibitoren, können das Fortschreiten der Nierenkrankheit eindämmen und werden zusätzlich gegeben. Diese wirken aber nur, wenn die Nierenfunktion noch nicht zu weit eingeschränkt ist. Das ist meist, bevor Symptome entstehen. Deswegen ist die Überprüfung der Nierenfunktion (Blut- und Urinuntersuchung) beim Hausarzt wichtig“, erklärt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, DGfN-Pressesprecherin.

    Pressekontakte
    Pressestelle der DGfN
    Dr. Bettina Albers
    presse@dgfn.eu
    Tel. 03643/ 776423 / Mobil 0174/ 2165629


    Weitere Informationen:

    https://www.showyourkidneyslove.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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