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10.12.1998 18:02

MPI für Aeronomie ist am schwedischen Satelliten Astrid-2 beteiligt!

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Am 10. Dezember 1998, 12.57 Uhr MEZ, wurde von der russischen Raketenstartbasis Plesetsk (Verwaltungsgebiet Archangelsk) aus der schwedische wissenschaftliche "Mikrosatellit" Astrid-2 mit einer Kosmos-3M-Rakete in eine Erdumlaufbahn geschossen. Zur Nutzlast des Satelliten gehört die Instrumentengruppe PIA, die gemeinsam vom Schwedischen Institut für Weltraum-Physik (Abteilung Kiruna) und vom Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau (Dipl.-Phys. Hans Lauche) entwickelt und gebaut wurde.

    Astrid-2, wie ihre am 24. 1. 1995 gestartete Vorgängerin Astrid(-1) benannt nach der 1907 geborenen schwedischen Kinderbuch-Autorin Astrid Lindgren, wurde von der in Solna, einem Vorort Stockholms, angesiedelten Science Systems Division (SSD) der Swedish Space Corporation (SSC) entwickelt. Die Verantwortung für Entwicklung und Bau der Nutzlast teilten sich die Weltraum-Gruppe der Abteilung Plasma-Physik des Alfvén-Laboratoriums in Stockholm und das Schwedische Institut für Weltraum-Physik (IRF) mit Standorten in Kiruna, Uppsala, Umeå und Lund. Während der Mission wird der Satellit von der Bodenstation Solna betreut. Als zusätzliche Empfangsstation für zur Erde zu übermittelnde Daten dient Sanae IV in der Antarktis. Astrid-2 hat eine Gesamtmasse von nur 29 kg. 9 kg davon entfallen auf die Nutzlast.

    In etwa 1000 km Höhe soll der Satellit mit einer Bahnneigung von 83° zur Äquatorebene die Erde umkreisen. Seine Aufgabe ist die Erforschung der Polarlichter, einer Leuchterscheinung in der Hochatmosphäre unserer Erde, die ihre Ursache in Eruptionen auf der Sonne haben. Dabei dringen elektrisch geladeneTeilchen in die Atmosphäre ein und regen Sauerstoff- und Stickstoffatome der Lufthülle durch Zusammenstöße zum Leuchten an.

    Die Instrumentengruppe PIA (Photometers for Imaging the Aurora) besteht aus drei kleinen Photometern. PIA-1 und PIA-2 schauen seitwärts vom rotierenden Satelliten aus herunter auf die Erdatmosphäre und in den Weltraum hinaus. Registriert werden Emissionen des Wasserstoffs und des Sauerstoffs bei Wellenlängen zwischen 110 und 150 Nanometer, das heißt in einem Bereich, der von der unteren Atmosphäre absorbiert wird und deshalb vom Boden aus nicht registriert werden kann. PIA-3, ständig auf die Sonne ausgerichtet, mißt die Absorption der Wasserstoff-Lyman-a-Linie (Wellenlänge 121 Nanometer) durch die Atmosphäre.. Daraus läßt sich der Wasserdampfgehalt bestimmter Atmosphäre-Schichten ermitteln. Die Gesamtmasse von PIA beträgt 600 Gramm.

    Dipl.-Phys. Lauche vom MPI für Aeronomie arbeitet bereits seit drei Jahrzehnten mit schwedischen Institutionen zusammen. Bei dem ersten Astrid-Satelliten war er am Bau des Miniatur-UV-Photometers MIO (Miniature Imaging Optics) beteiligt, bei dem 1992 gestarteten Satelliten Freja an dem Elektronenspektrometer TESP (Two-dimensional Electron Spectrometer).

    Dr. Bernd Wöbke, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 05556 /979 379;
    Dipl.-Phys. Hans Lauche ("PIA"), Telefon 05556 /979 311.


    Weitere Informationen:

    http://www.ssc.se/ssd/msat/astrid2.html
    http://www.plasma.kth.se/alp/space/astrid2/astrid2.html
    http://www.plasma.kth.se/~blomberg/astrid-2/tainan-971215/index.htm
    http://sapin.irfu.se/IRF-U/sat/astrid2/
    http://mars.irf.se/Astrid-2/solarsim/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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