idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.11.2023 14:41

Emotionale Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern verschlechtern sich im Laufe der Schulzeit

Dr. Karl Guido Rijkhoek Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Studie der Universität Tübingen bringt neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Gefühls-empfindungen und schulischem Erfolg bei Jugendlichen

    Im Laufe ihrer Schulzeit durchleben Schülerinnen und Schüler verschiedenste Emotionen. Dazu zählen positive Empfindungen wie Freude und Stolz, aber auch negative wie Langeweile oder Frust. Solch unterschiedliche Gefühlsempfindungen sind wichtig für die Entwicklung von Heranwachsenden. Wie verändern sie sich, wenn die Jungen und Mädchen älter werden?

    Ein Forschungsteam um Professorin Michiko Sakaki und Professor Kou Murayama vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen hat nun analysiert, wie das Erleben dieser Emotionen und die schulischen Leistungen von Heranwachsenden in Mathematik miteinander in Verbindung stehen. Ihre Erkenntnis: Mit zunehmendem Alter erleben die Schülerinnen und Schüler immer weniger positive Emotionen, die negativen hingegen werden häufiger. Zudem zeigte sich, dass Jugendliche, bei denen diese Entwicklung nicht so stark ausgeprägt war, ihre schulischen Leistungen tendenziell verbesserten.

    Konkret bedeutet dies, dass Schülerinnen und Schüler mit höheren Leistungen zu Beginn der Sekundarstufe, in der Klassenstufe fünf, stärkere positive und schwächere negative Emotionen erlebten im Vergleich zu Heranwachsenden mit niedrigeren Leistungen. Außerdem wiesen Schülerinnen und Schüler mit mehr positiven und weniger negativen Emotionen zu Beginn der Sekundarstufe in den folgenden fünf Jahren einen größeren Leistungszuwachs auf.

    Für die Studie analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von 3.425 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis neun an Haupt- und Realschulen sowie an Gymnasien in Bayern. Die Heranwachsenden wurden von 2002 bis 2006 jährlich zu ihren Emotionen in Bezug auf die Schule befragt.

    „Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen die Bedeutung von Emotionen für das Lernen und legen nahe, dass es wichtig ist, positive Emotionen zu fördern und negative Emotionen zu vermeiden, um Kinder und Jugendliche in ihrer schulischen Laufbahn bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Sakaki. Die Bildungsforscherin unterstreicht auch die Bedeutung des Interesses der Schülerinnen und Schüler am Lernen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Heranwachsende, die ein hohes Maß an Interesse aufrechterhalten, mit größerer Wahrscheinlichkeit positive Emotionen beibehalten und im Laufe der Zeit weniger wahrscheinlich negative Emotionen entwickeln. Ihre Schlussfolgerung: „Es ist wichtig, das Interesse der Kinder und Jugendlichen an Lerninhalten zu fördern, um ihr emotionales Wohlbefinden und ihre Leistungen zu unterstützen.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Michiko Sakaki
    Universität Tübingen
    Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung
    Telefon +49 7071 29-76122
    michiko.sakaki[at]uni-tuebingen.de


    Originalpublikation:

    Sakaki, M., Murayama, K., Frenzel, A. C., Goetz, T., Marsh, H. W., Lichtenfeld, S., & Pekrun, R. (2023). Developmental trajectories of achievement emotions in mathematics during adolescence. Child Development. Advance Online Publication. https://doi.org/10.1111/cdev.13996


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).