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30.11.2023 17:33

Wie stark beeinflusst die Umwelt Erkrankungen des Nervensystems? 1,3 Mio Euro für Augsburger Forchungskolleg

Corina Härning Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Mit 1,3 Millionen Euro fördert die Else Kröner-Fresenius-Stiftung ein neues Forschungskolleg an der Universitätsmedizin Augsburg. ARISE – so der Name des Kollegs – soll talentierten jungen Ärztinnen und Ärzten eine ideale Umgebung für ihre Forschungsarbeit bieten und den Einstieg in eine erfolgreiche Karriere als Clinician Scientist ermöglichen. In Augsburg soll herausgefunden werden, wie stark Erkrankungen des Nervensystems durch die Umwelt beeinflusst werden

    Viele Patientinnen und Patienten haben aufgrund eines Schlaganfalls, Depressionen oder chronischer Schmerzen einen hohen Leidensdruck. „Wir nehmen an, dass diese Erkrankungen des Nervensystems stark in ihrer Ausprägung durch die Umwelt beeinflusst werden. Umwelteinflüsse können im Wetter, in Luftschadstoffen, aber auch im sozialen Umfeld liegen“, erklärt der Kolleg-Sprecher Prof. Dr. Alkomiet Hasan. Bisher mangelt es an der Verknüpfung der Erkenntnisse aus Grundlagenforschung, Umweltwissenschaften sowie datenbasierter und klinischer Medizin. „Unser zentrales Anliegen ist es, diese Verknüpfung herzustellen und Ärztinnen und Ärzten in patientennaher, datenbasierter, experimenteller und klinischer Forschung in einem dreijährigen Programm zu international kompetitiv forschenden und arbeitenden Ärztinnen und Ärzten auszubilden“, schildert Hasan die Ziele des Forschungskollegs.

    Förderung für einen erfolgreichen Berufsweg als Clinician Scientist

    Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt die Medizinischen Fakultäten und Hochschulklinika in Deutschland im Rahmen von wissenschaftlichen Kollegs. Wissenschaftlich hochtalentierten jungen Ärztinnen und Ärzten soll damit ein optimales Umfeld zur Vertiefung ihrer Forschungsarbeit ermöglicht werden. „Für unsere noch junge Fakultät ist die Einwerbung des Forschungskollegs eine wunderbare Chance, vielversprechende Talente zu fördern“, freut sich Medizin-Dekanin Prof. Dr. Martina Kadmon. Die sieben Kollegiatinnen und Kollegiaten können sich ein bis zwei Jahre ganz auf ihr Forschungsprojekt in einer wissenschaftlich exzellenten Forschungsgruppe konzentrieren. Ein begleitendes Curriculum schafft darüber hinaus eine umfassende Wissensbasis und knüpft Kontakte zu internationalen Expertinnen und Experten. Das Fördervolumen beträgt 1,3 Millionen Euro für drei Jahre, mit der Option einer zweiten Laufzeitperiode.

    Gemeinsame Forschung an Einflüssen der Umwelt auf die Gesundheit

    Die Bedeutung der Umwelt für die Gesundheit der Menschen ist immens, aber erst in den letzten Jahren findet dieses Thema entsprechende Aufmerksamkeit in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Neue medizinische Begriffe wie „eco distress“ (emotionale Reaktion auf Umweltveränderung und Klimawandel), „climate anxiety“ (Angst, selbst vom Klimawandel betroffen zu sein) und „Solastalgie“ (Trauer durch umweltbedingte Verluste) prägen die gesellschaftliche Debatte. „Von der Weltgesundheitsorganisation wissen wir, dass weltweit mehr als 1 Milliarde Menschen an Erkrankungen des Nervensystems leiden, die in einem engen Zusammenhang mit Umweltveränderungen stehen. Diese nehmen rapide zu, sodass in Zukunft mit steigenden Zahlen von Betroffenen zu rechnen ist. Eine integrierte Forschung, die die direkten und indirekten Einflüsse von Umweltfaktoren auf das Nervensystem untersucht, fehlt bislang“, schildert Hasan das Problem, das sie nun angehen möchten: Das Kolleg hat das Ziel, sogenannte Clinician Scientists, also forschende Ärztinnen und Ärzte, in Forschungsprojekten an den Schnittstellen zwischen Umwelt und Erkrankungen des Nervensystems auszubilden. Dabei versteht das Kolleg den Begriff Umwelt umfassend und bezieht diesen auf körperliche, geistige und soziale Faktoren. Die Universitätsmedizin Augsburg bietet ideale Voraussetzungen: Seit der Fakultätsgründung 2016 errichtet sie die beiden Forschungsschwerpunkte Environmental Health Sciences (Umwelt und Gesundheit) und Medical Information Sciences (Medizinische Informatik), die den methodisch-strukturellen Rahmen für die Forschungsprojekte des Kollegs bilden werden. Am Projekt beteiligt sind 19 Kliniken, Institute, Lehrstühle und Professuren der Augsburger Universitätsmedizin aus allen für das Thema relevanten Fachbereichen. „Ich bin sehr stolz auf die Kolleginnen und Kollegen an der Fakultät, die das Konzept in einem gemeinsamen Kraftakt erarbeitet haben und dank der Förderung nun umsetzen dürfen“, würdigt die Dekanin die erfolgreiche Einwerbung.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan
    Lehrstuhlinhaber Psychiatrie und Psychotherapie
    alkomiet.hasan@med.uni-augsburg.de
    Telefon: +49 821 4803 - 1001


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/profs/psychiatrie-und-psychotherapie...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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