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08.01.2024 13:37

Fünf Jahre Zertifikatsstudiengang Interreligiöse Mediation an der Universität Augsburg

Michael Hallermayer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Mit dem Zusatzzertifikat Interreligiöse Mediation wurde an der Universität Augsburg vor fünf Jahren ein Angebot für (Lehramts)studierende wie Lehrkräfte etabliert, welches die fachliche und pädagogische Ausbildung um interreligiöse und friedenspädagogische Kompetenzen ergänzt. Das Jubiläum des Erweiterungsstudiengangs zeigt deutlich, dass dieser Ansatz am Lernort Schule wichtiger ist als je.

    Schulen sind Orte, an denen das grundlegende Verständnis unserer Kinder und somit der nächsten Generationen für interkulturelles und interreligiöses Zusammenleben geschaffen wird. Der Umgang mit religiöser Vielfalt am Lernort Klassenzimmer benötigt spezielle Kompetenzen, die im Zertifikatsstudiengang Interreligiöse Mediation (ZIM) vermittelt werden.
    „Die Möglichkeit hier an der Universität Augsburg eine derartige interreligiöse und damit auch friedenspädagogische Professionalisierung für Lehramtsstudierende sowie Referendarinnen, Referendare und Lehrkräfte anzubieten, ist nach fünf Jahren ein gelungenes Modell“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Naurath. „Gerade in der heutigen Zeit sehen wir, wie wichtig es ist, das Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen ist fördern“.

    Die Professorin für Evangelische Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts hat den Erweiterungsstudiengang vor fünf Jahren gemeinsam mit Prof. Dr. Georg Langenhorst, Lehrstuhlinhaber für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik, ins Leben gerufen.

    Judentum, Christentum, Islam und weitere Weltreligionen

    Das Zusatzzertifikat Interreligiöse Mediation richtet sich als Ergänzungsstudium an Studierende der Pädagogik und Geisteswissenschaften und des Lehramts sowie Lehrkräfte aller Fächerkombinationen und Schularten.

    Das Zertifikat erschließt pädagogische Grundlagen interreligiöser Bildung und friedenspädagogischer Perspektive sowie relevantes Grundwissen über Judentum, Christentum und Islam im Kontext weiterer Weltreligionen und philosophischer Traditionen ein. Die Prävention religiös bedingter Diskriminierungserfahrungen steht hierbei im Fokus.
    Vertiefungsmöglichkeiten in den Bereichen der Kindheits- oder Jugendforschung, des interreligiösen Umgangs mit den konstitutiven Schriften, der Theologie des Interreligiösen Dialogs, ethischen oder juristischen Aspekte interreligiöser Begegnungen und Projekte runden das Angebot ab.

    „Dabei sind uns authentische Einblicke in die Perspektiven ihrer Religionen wichtig“, meint Prof. Dr. Georg Langenhorst. Neben den Kursen der Dozierenden werden regelmäßig Gastvorträge aus verschiedenen Richtungen der Weltreligionen angeboten.
    Philip Timm, der gerade den Erweiterungsstudiengang belegt, meint: „Mich hat das Bestreben nach einem Miteinander, in dem jede Religion ihren Platz hat, beeindruckt. Es ist inspirierend zu sehen, wie Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionen dieses Ziel mit viel Herzblut verfolgen.“

    Elisabeth Naurath erklärt: „Übergreifend fließt aber auch umweltethische Bildung mit ein, die auf Fragen des Klimaschutzes, der Klimaresilienz und der Klimagerechtigkeit eingeht. Daneben ist die Prävention von Diskriminierung – insbesondere von Antisemitismus – ein anderer wichtiger Bestandteil“.

    Viele Religionen in den Klassen

    In den Schulklassen von Dr. Dr. Jasmin Kriesten sind viele Religionen vertreten. „Der Austausch über die gelebten religiösen Rituale bei den Kindern zu Hause ist immer bereichernd. Sie stellen Fragen und wünschen sich das Gespräch über Feiertage, Gottesvorstellungen und individuelle religiöse Erfahrungen. Ich bin mit meinem Wissen aus dem ZIM niemals unvorbereitet, kann mich somit offen in den Austausch begeben und den Kindern so gerecht werden“, sagt die Referendarin. Außerdem ermögliche das Erweiterungsstudium, sich im Schulleben zu engagieren und Aspekte, die zur interreligiösen Zusammenarbeit sehr relevant sind, einzubringen – zum Beispiel, wenn es darum geht, multireligiöse Feiern zu gestalten.

    Als Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe der Bayerischen Staatsregierung weist Dr. Ludwig Spaenle auf die Bedeutung der Hochschulen für die Antisemitismusprävention in der Bildungsarbeit hin. Das Augsburger Zusatzzertifikat Interreligiöse Mediation habe hier eine Vorreiterrolle, so Spaenle anlässlich des Jubiläums. Es gebe bereits Interesse anderer Standorte, von Augsburg zu lernen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Elisabeth Naurath
    Evangelische Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts
    Telefon: +49 821 598 -2625
    E-Mail: elisabeth.naurath@uni-a.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philsoz/fakultat/religionspadagogik/ZIM... Homepage Zertifikat für Interreligiöse Mediation


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    Gesellschaft, Religion
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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