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12.04.2024 12:35

Günter Mayer erhält einen ERC Advanced Grant

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Welche Signalwege sind gestört, wenn sich Tumore entwickeln, und wie können sie effektiv adressiert werden? Diesen Fragen geht Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn nach. Für dieses Projekt erhält der Wissenschaftler einen begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC). Die Europäische Union stellt in den nächsten fünf Jahren rund 2,5 Millionen Euro bereit.

    Krebs entsteht, wenn sich Körperzellen unkontrolliert vermehren. Der Tumor zerstört umliegendes Gewebe und breitet sich in andere Körperregionen aus. “Wir entwickeln neue Methoden, mit denen wir Moleküle und deren Komplexe in lebenden Zellen identifizieren, die bei der Tumorentwicklung eine wichtige Rolle spielen”, sagt der Biochemiker Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn. Für das Projekt “Intramer-mediated multi-parallel MAPping of signalling pathways” erhält der Biochemiker einen begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC). Rund 2,5 Millionen Euro fließen in den nächsten fünf Jahren in das Vorhaben. Ziel ist, Schalter in den körpereigenen Signalwegen zu finden, mit denen sich das Wachstum von Tumoren bremsen oder blockieren lässt.

    Der Fokus liegt dabei auf sogenannten Intrameren. Dabei handelt es sich um intrazelluläre Aptamere - das sind Nukleinsäuren, die im Inneren von lebenden Zellen ähnlich stark an Zielmoleküle binden wie Antikörper. Sie können dadurch das Stoffwechselgeschehen beeinflussen, welches bei der Krebsentstehung eine zentrale Stellung einnimmt. “Die Herausforderung ist, im gesamten Proteom – also der Gesamtheit aller Proteine einer Zelle – Zielproteine und deren Komplexe aufzuspüren, die mit der Entwicklung von Tumoren zusammenhängen und therapeutisch durch Intramere angreifbar sind”, sagt Mayer, der auch Mitglied in den Transdisziplinären Forschungsbereichen “Matter” und “Life & Health” an der Universität Bonn ist.

    “Wir können das Projekt in einer Breite und mit einem langfristigen Ansatz bearbeiten, der ohne die ERC-Förderung nicht möglich wäre”, sagt der Wissenschaftler. Der Biochemiker verfolgt mit dem Vorhaben einen umfassenden Ansatz, bei dem viele verschiedene wissenschaftliche Disziplinen mitarbeiten. “Diese Technologien sollen sich über die Tumorentwicklung hinaus auf alle möglichen Signalwege und auch Erkrankungen wie zum Beispiel Adipositas anwenden lassen”, sagt Mayer.

    Zur Person

    Günter Mayer, geboren 1972 in München, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Chemie und promovierte in Bonn. Nach seiner Zeit bei einem Start-up Unternehmen in München war er Gruppenleiter am LIMES-Institut der Universität Bonn. Danach lehrte er an der University of Strathclyde in Glasgow und nahm 2010 einen Ruf auf eine Professur für Chemische Biologie & Chemische Genetik an der Universität Bonn an. 2017 gründete Mayer das “Center of Aptamer Research & Development” an der Universität Bonn. 2019 war er Mitgründer des Start-Up “Clickmer Systems”, das beim BioRiver Boost 2017 einen Preis erhielt. 2013 erhielt er einen ERC Consolidator Grant und erzielte 2015 zusammen mit weiteren Wissenschaftlern den ersten Platz im “ZukunftErfinden NRW”-Wettbewerb. Seit 2018 ist Mayer Transferbeauftragter an der Universität Bonn.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Günter Mayer
    Life & Medical Sciences (LIMES)-Institut
    Universität Bonn
    Tel. 0228/734808
    E-Mail: gmayer@uni-bonn.de


    Bilder

    Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC).
    Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn erhält einen Advanced Grant des Europ ...

    Foto: Volker Lannert/Uni Bonn


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC).


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