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18.04.2024 10:24

Statement: Scholz blieb unter seinen Möglichkeiten

Mathias Rauck Kommunikation
Kiel Institut für Weltwirtschaft

    Prof. Dr. Rolf J. Langhammer (https://www.ifw-kiel.de/de/expertinnen-und-experten/rolf-j-langhammer/), Handelsexperte am IfW Kiel, kommentiert die Chinareise von Bundeskanzler Olaf Scholz.

    „Bundeskanzler Scholz hat bei dieser Reise vor allem den Hut des deutschen Kanzlers aufgehabt und die Interessen der deutschen Industrie vertreten. In seinen öffentlichen Auftritten und nach dem, was über die nicht-öffentlichen Gespräche bekannt ist, hat er es aber versäumt, die europäische Linie noch deutlicher und stärker zu vertreten. Also die handelspolitischen Instrumente des EU-Binnenmarktes gegen eine chinesische Exportflut offensiv ins Spiel zu bringen. Er ist damit unter seinen Möglichkeiten geblieben, denn dies hätte den deutschen Interessen nicht geschadet, sondern im Gegenteil die Bereitschaft der Chinesen, Zugeständnisse zu machen, erhöht.

    Scholz hat trotz Kenntnis der massiven Industriesubventionen Chinas den Schwerpunkt seiner Verhandlungen auf die Gleichbehandlung deutscher Investoren und Produkte auf dem chinesischen Markt gegenüber einheimischen Konkurrenten gelegt, nicht auf die Drohung der EU-Kommission, Antisubventionszölle gegen chinesische Importe zu erheben.

    Damit ist er vor allem Argumenten der deutschen Industrie gefolgt. Etwa, dass auch deutsche Unternehmen vor Ort von Chinas Subventionspolitik profitieren, oder dass die günstigen chinesischen (Vor-)Produkte sowohl Kostenvorteile für die heimische Industrie bieten als auch deutsche Konsumenten und Verarbeiter zum Kauf umweltschonender Güter anregen. Außerdem fürchten deutsche Unternehmen Exportrestriktionen für wichtige Rohstoffe, sollte die EU tatsächlich Importzölle gegen China verhängen.

    Diese Argumente sind aus gesamtwirtschaftlicher Sicht verständlich. Sie tragen aber nicht der begründeten Sorge der EU-Kommission vor einer Exportflut Chinas auf dem zur Zeit einzigen offenen Markt in der Welt, dem EU-Binnenmarkt, Rechnung.“

    Medienansprechpartner:
    Mathias Rauck
    Pressesprecher
    T +49 431 8814-411
    mathias.rauck@ifw-kiel.de

    Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 431 8814-1
    E info@ifw-kiel.de
    www.ifw-kiel.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Rolf J. Langhammer
    Handelsexperte
    T +49 431 8814-203
    rolfj.langhammer@ifw-kiel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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