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07.05.2024 15:44

Internationaler Tag für Pflanzengesundheit: Im Labor verstehen, was auf dem Feld passiert

Tobias Kupries-Thomma Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Am 12. Mai ist der Internationale Tag für Pflanzengesundheit: die Freiburger Biolog*innen Jürgen Kleine-Vehn, Thomas Ott und Aida Maric über die Relevanz von Forschung zu Wachstum, Nährstoffaufnahme und Widerstandsfähigkeit von Pflanzen

    Wenn Pflanzen unter einem veränderten Klima, Extremwetterereignissen, Schadorganismen und ausgelaugten Böden leiden, gefährdet das die Existenzgrundlage der wachsenden Weltbevölkerung. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat daher den 12. Mai zum Internationalen Tag der Pflanzengesundheit (IDPH) erklärt. Damit soll darauf hingewiesen werden, wie essentiell der Schutz der Pflanzengesundheit für uns Menschen ist – für die Sicherung unserer Ernährung, für weniger Armut und für den Schutz unserer Umwelt.

    Grundlagen der Pflanzengesundheit erforschen
    Neue Ansätze für die Förderung der Pflanzengesundheit kommen aus der Grundlagenforschung: Am Exzellenzcluster CIBSS der Universität Freiburg erforschen Wissenschaftler*innen, welche biologischen Prozesse das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen steuern. Daraus ergeben sich neue Lösungswege, um Nutzpflanzen die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen zu erleichtern und ihre Gesundheit zu erhalten. Forschungsverbünde wie CIBSS bieten die Möglichkeit, die Pflanzenforschung eng mit biotechnologischer und biomedizinischer Forschung zu verzahnen. Diese Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete macht es möglich, unterschiedliche Expertisen zu kombinieren und grundlegende Mechanismen zu identifizieren, die in Pflanzen und anderen Organismen gleichermaßen relevant sind.

    Video-Interview mit Prof. Dr. Jürgen Kleine-Vehn
    Jürgen Kleine-Vehn erforscht, wie Pflanzen Informationen aus ihrer Umwelt verarbeiten und darauf reagieren, indem sie ihr Wachstum an die äußeren Gegebenheiten anpassen. Zentral dafür sind Pflanzenhormone, die die Kommunikation zwischen den Zellen einer Pflanze steuern. „Pflanzen nehmen ihre Umwelt sehr genau wahr und integrieren diese Informationen in ihre Architektur,“ sagt Kleine-Vehn. Pflanzenhormone sind dadurch auch wichtig für den Ertrag von Nutzpflanzen.

    Video-Interview mit Prof. Dr. Thomas Ott
    Thomas Ott erforscht eine Symbiose zwischen Hülsenfrüchtlern wie Bohnen oder Erbsen und bestimmten Bakterien. „Die Bakterien geben Stickstoff an die Pflanze ab und düngen sie dadurch,“ erklärt Ott. Das gesunde Wachstum von Hülsenfrüchtlern ist dadurch nicht von Stickstoff aus dem Boden abhängig. Andere Nutzpflanzen, die die Symbiose nicht eingehen können, müssen in der Landwirtschaft durch energieintensive Düngung mit Stickstoff versorgt werden. Ein Ziel von Otts Forschung ist, die Fähigkeit, diese Symbiose einzugehen, auf weitere Nutzpflanzen zu übertragen.

    Video-Interview mit Dr. Aida Maric
    Aida Maric erforscht, welche Prozesse in Pflanzen ablaufen, wenn Böden plötzlich durch Extremwetterereignisse überfluten. „Unter Wasser wird das gasförmige Hormon Ethylen in der Pflanze eingeschlossen, was schwerwiegende Auswirkungen für die Pflanze hat,“ sagt Maric. Sie sucht Möglichkeiten, wie sich die Menge an Ethylen in so einem Fall reduzieren ließe, zum Beispiel durch den gezielten Einsatz natürlicher Bodenbakterien.

    Über den Exzellenzcluster CIBSS
    Der Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies erforscht die Signalprozesse, die es Zellen ermöglichen, ihre Aufgaben zu koordinieren, Gewebe zu bilden und sich an Umweltbedingungen anzupassen. Ziel von CIBSS ist, in dieser „Sprache des Lebens“ zu kommunizieren, also die Signalverarbeitung innerhalb von Zellen und Geweben zu verstehen und sie dadurch gezielt kontrollieren zu können. Dafür arbeiten mehr als 70 Forschungsgruppen in interdisziplinären Projekten zusammen.

    Kontakt:

    Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Telefon: +49 761/203-4302
    E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Jürgen Kleine-Vehn

    https://www.cibss.uni-freiburg.de/about/cibss-investigators/person/prof-dr-juerg...

    Thomas Ott

    https://www.cibss.uni-freiburg.de/about/cibss-investigators/person/prof-dr-thoma...

    Aida Maric

    https://www.cibss.uni-freiburg.de/de/ueber-cibss/forschende/person-details/dr-ai...


    Weitere Informationen:

    https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/pflanzengesundheit/tag-...
    https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/expertendienst/pflanzengesundheit


    Bilder

    Prof Dr. Kleine-Vehne, Prof. Dr. Ott, Dr. Maric
    Prof Dr. Kleine-Vehne, Prof. Dr. Ott, Dr. Maric
    Jürgen Gocke, Michal Rössler
    Universität Freiburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Prof Dr. Kleine-Vehne, Prof. Dr. Ott, Dr. Maric


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