idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.05.2024 15:20

Renommierte Heisenberg-Professur für Professor Dr. Simon Lebek

Matthias Dettenhofer Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

    Die CRISPR-Cas9-Geneditierung ist derzeit medizinisch in aller Munde. Ihre Wirksamkeit auf dem Gebiet erblich-bedingter Erkrankungen ist erprobt. Professor Dr. Simon Lebek aus der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) möchte nun das Prinzip der Geneditierung auf häufige kardiovaskuläre Erkrankungen übertragen. Seine wissenschaftliche Arbeit wurde kürzlich mit der renommierten Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewürdigt.

    Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und schlafbezogene Atmungsstörungen gehören zu den häufigsten kardiovaskulären Krankheitsbildern. „Herzerkrankungen sind in Deutschland und weltweit die häufigste Todesursache, sogar noch vor Krebserkrankungen. Für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien ist es jedoch essenziell, die Pathogenese – also die Entstehung und den Verlauf - von Herzerkrankungen genauer zu verstehen“, erklärt Professor Dr. Simon Lebek aus der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR. Bei seinen Studien konnten mehrere Proteine, die an kardiovaskulären Pathologien beteiligt sind und als potenzielle therapeutische Zielstrukturen in Frage kommen, identifiziert werden. Eine Übertragung dieser Erkenntnisse in die klinische Praxis wurde jedoch durch mangelnde Effektivität sowie unzureichende Struktur- und Organspezifität konventioneller pharmakologischer Substanzen limitiert. Gerade letzteres ist ein häufiger Auslöser von Nebenwirkungen, da konventionelle Substanzen entweder andere Proteine modulieren oder auch in anderen Organen wirken, wo ein bestimmtes Ziel-Protein nicht zwangsläufig schädlich ist. „Wir hatten die Idee, dass sich diese Limitationen mit Hilfe der CRISPR-Cas9-Geneditierung umgehen ließen. Diese Technologie wirkt äußerst präzise und erlaubt sogar eine organspezifische Wirkung“, erklärt Professor Lebek. Da dieser Ansatz hochinnovativ ist, bewarb er sich hiermit auf das Heisenberg-Programm der DFG und wurde für eine Heisenberg-Professur ausgewählt.

    Genstift zur Behandlung von häufigen Pathomechanismen

    „Unser langfristiges Ziel ist es, einen Geneditor für kardiovaskuläre Erkrankungen zu finden, um so neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Was bei seltenen Erkrankungen wie etwa der Beta-Thalassämie oder Sichelzellanämie funktioniert, wollen wir auch für Herzerkrankungen anwenden“, fasst Professor Lebek zusammen. Um das zu erreichen, sollen präzise einzelne Gene, also die „Baupläne der Proteine“, leicht modifiziert werden, um Organe möglichst resistent gegen bestimmte Erkrankungen zu machen. Hier kommt jedoch keine „Genschere“ zum Einsatz, sondern ein „Genstift“, der gezielt eine protektive Modifikation auf das betroffene Gen schreiben soll, um Schadensmechanismen abzumildern.
    „Die Aufnahme in das Heisenberg-Programm bestätigt die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit von Professor Lebek hinsichtlich der Vermeidung und Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen. Es freut mich sehr, dass sein Einsatz mit einer Heisenberg-Professur belohnt wurde“, erklärt Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Regensburg. Die Forschungsarbeit von Professor Lebek wird nun mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert. Neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt auch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Zudem wurde Professor Lebek erst kürzlich mit dem Oskar-Lapp-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie dem Brown & Goldstein-Award des University of Texas Southwestern Medical Center in Dallas / USA ausgezeichnet.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Simon Lebek


    Bilder

    Die wissenschaftliche Arbeit von Professor Dr. Simon Lebek aus der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR wird mit der renommierten Heisenberg-Professur der DFG gewürdigt.
    Die wissenschaftliche Arbeit von Professor Dr. Simon Lebek aus der Klinik und Poliklinik für Innere ...
    Julia Dragan
    Universität Regensburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die wissenschaftliche Arbeit von Professor Dr. Simon Lebek aus der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR wird mit der renommierten Heisenberg-Professur der DFG gewürdigt.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).