idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.10.2024 12:39

Antisemitismus erkennen

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Open-Access-Lexikon zur Identifizierung von Antisemitismus im Internet erschienen

    Im Rahmen des Forschungsprojekts „Decoding Antisemitism“ hat ein interdisziplinäres Forschungsteam ein umfassendes Lexikon entwickelt, das als erster Leitfaden zur systematischen Identifizierung von Antisemitismus im Internet dient. Das Lexikon untersucht sowohl expliziten als auch impliziten Antisemitismus und bietet wertvolle Ansätze zur Abgrenzung von Grauzonen in der Online-Kommunikation.

    Das in englischer Sprache verfasste Werk basiert auf einer mehrjährigen Analyse zehntausender authentischer Internetkommentare aus den Ländern Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Dabei wurden linguistische, diskursanalytische und bildbasierte Methoden angewandt, um mehr als 40 antisemitische Konzepte und deren Ausdrucksformen zu identifizieren und zu kategorisieren. Zu diesen Konzepten gehören Stereotype, darunter Vorstellungen zu jüdischer Macht und Verschwörungsmythen, judenfeindliche Konzepte nach 1945 und israelbezogener Antisemitismus.

    Für ein breites Publikum

    Jedes Kapitel des Lexikons enthält eine historische Einführung in das jeweilige antisemitische Konzept, beschreibt deren zentrale Erkennungsmerkmale und illustriert anhand von authentischen Beispielen aus dem Internet die sprachlichen und visuellen Mittel, mit denen die entsprechenden Vorstellungen verbreitet werden. Zudem werden auch problematische Äußerungen thematisiert, die der Grauzone angehören und sich einer eindeutigen Klassifizierung entziehen.
    Das Lexikon richtet sich an ein breites Publikum, darunter Forscher*innen, Entscheidungsträger*innen, Content-Moderator*innen, Lehrende, Tech-Unternehmen und Influencer*innen. Es bietet eine fundierte Grundlage, um antisemitische Äußerungen besser zu erkennen und in strittigen Fällen – gerade angesichts der gegenwärtig hitzigen Debattenkultur – umsichtig zu handeln. Auf diese Weise trägt das Lexikon dazu bei, über verfestigte Muster hinauszuführen und ein besseres Verständnis in diesem höchst sensiblen Bereich zu fördern.

    Neues Standardwerk

    Neben der Antisemitismusforschung bietet das Lexikon einen methodischen Rahmen, der mit Blick auf die Kommunikationsmuster auch auf andere Hassideologien wie Frauenfeindlichkeit, Rassismus oder antimuslimische Diskriminierung übertragen werden kann.
    Das Lexikon steht ab sofort Fachleuten und Interessierten zur Verfügung und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung und Bekämpfung von Antisemitismus in digitalen Räumen.

    Weiterführende Informationen:

    Kostenloser Download des Lexikons unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-031-49238-9
    Decoding Antisemitism Website: https://decoding-antisemitism.eu

    Kontakt:

    Dr. Matthias Becker
    E-Mail: mjb@decoding-antisemitism.eu


    Bilder

    Buchcover des Lexikons
    Buchcover des Lexikons

    Palgrave macmillan


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Buchcover des Lexikons


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).