Wissenschaft gedeiht dort, wo die Rahmenbedingungen förderlich sind. Dies gilt neben der Lehre gleichermaßen für die Forschung. Damit die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie die Forschungsqualität positiv(er) beeinflussen, wurden im deutschen Wissenschaftssystem in den letzten zwei Jahrzehnten spezialisierte Strukturen und Rollenträger.innen geschaffen: das Wissenschaftsmanagement und dessen Personal. Das forschungsbezogene Wissenschaftsmanagement kann als erfolgreich bezeichnet werden, wenn es Forschung spürbar besser ermöglicht und somit zu deren Qualitätssteigerung beiträgt. Wie das geschafft und welche Stellschrauben dafür relevant sind, ist Thema der neuen HoF-Handreichung.
Es wird zunächst ein Modell für Wissenschaftsbedingungsmanagement entwickelt. Dieses kann die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unterstützen, im forschungsbezogenen Wissenschaftsmanagement eigene Schwerpunkte zu setzen und den Aufwand bedarfsabhängig zu gestalten – etwa je nachdem, wie viele Personalressourcen zur Verfügung stehen und welche konkreten Erwartungen mit dem Wissenschaftsmanagement verbunden sind.
Im Zentrum des Modells stehen die Erwartungen der Anspruchsgruppen des Wissenschaftsmanagements – Entlastung, Sicherung, Innovation. Um diese Erwartungen zu erfüllen und einen möglichst reibungslosen Ablauf des Forschungsbetriebs zu gewährleisten, müssen Wissenschaftsmanager.innen oft eine Balance zwischen unterschiedlichen Handlungslogiken und Anforderungen finden. Als gestaltbare Variablen für den Erfolg des Wissenschaftsmanagements lassen sich sodann Stellschrauben identifizieren. Stellschrauben sind als gestaltbare Elemente zu verstehen, mit denen innerhalb von Prozessen Richtungsentscheidungen getroffen und dabei auch ggf. Korrekturen bisheriger Prozesse herbeigeführt werden können. Diese lassen sich in formale, organisatorische, inhaltliche und individuelle Stellschrauben unterteilen.
Die Erwartungen an das forschungsbezogene Wissenschaftsmanagement und die verfügbaren Stellschrauben werden dann zusammengedacht. Für ein Bedingungsmanagement werden so Anforderungen abgeleitet, die bedient werden müssen, sollten oder können. Diese lassen sich in Grundanforderungen, Leistungsanforderungen und Wow-Anforderungen unterscheiden. Am Ende werden Prinzipien guten Wissenschaftsmanagements, also handlungsleitende Maximen, formuliert.
Die Entwicklung eines effektiven Wissenschaftsmanagements zur Forschungsunterstützung ist eine komplexe Aufgabe, die von Einrichtung zu Einrichtung variieren kann. Dennoch haben sich in der Praxis verschiedene Ansätze und Modelle herausgebildet, die sich als besonders wirksam erwiesen haben und das Potenzial zur Übertragung auf andere Kontexte besitzen. Diese Aspekte sind als Inspirationsquellen und Ausgangspunkte für die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen zu verstehen. Jede Einrichtung muss die Übertragbarkeit dieser Praktiken im Kontext ihrer spezifischen Bedingungen, Ressourcen und Ziele sorgfältig prüfen und gegebenenfalls anpassen.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Schneider, sebastian.schneider@hof.uni-halle.de oder
Dr. Justus Henke, justus.henke@hof.uni-halle.de
Sebastian Schneider / Frederic Krull / Justus Henke: Qualitätswirksam gestalten. Bedingungen und Kriterien für ein erfolgreiches forschungsbezogenes Wissenschaftsmanagement (HoF-Handreichungen 16), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2024, 85 S. ISBN 978-3-937573-96-0
https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/HR_FortBeaM_ONLINE.pdf
https://www.hof.uni-halle.de/publikation/qualitaetswirksam-gestalten/
Schneider / Krull / Henke: Qualitätswirksam gestalten
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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