Innovativer, internationaler und kooperativer als vor zwei Jahren: So bewerten die meisten von 2767 für den Berlin Science Survey befragten Wissenschaftler*innen den Berliner Forschungsraum. Zugleich mahnen viele Wissenschaftler*innen verbesserte Rahmenbedingungen wie verlässlichere Karrierewege, eine andere Finanzierung von Forschung und mehr Unterstützung bei der Verwaltung an. Der Berlin Science Survey (BSS) ist eine Trendstudie, die alle zwei Jahre Einschätzungen von Wissenschaftler*innen zum Berliner Forschungsraum erhebt.
Kooperationsmöglichkeiten und Forschungsqualität in Berlin steigen – und die Mehrzahl der Befragten im aktuellen Berlin Science Survey sehen eine positive Wirkung der Berlin University Alliance im Berliner Forschungsraum: Rund 60 Prozent der befragten Wissenschaftler*innen aller Disziplinen und Karrierestufen finden, dass der Exzellenzverbund den Berliner Forschungsraum internationaler gemacht hat, 52 Prozent sehen die Berlin University Alliance als Innovationstreiber. Besonders gut fällt das Zeugnis der Befragten für das Engagement des Exzellenzverbunds für Offenheit in der Wissenschaft aus: Bewerteten 2022 noch rund 59 Prozent der befragten Forschenden die Umsetzung von Open Research Praktiken im Exzellenzverbund als positiv, sind es nun 67,4 Prozent. Diese Open Research Praktiken sind beispielsweise die freie Zugänglichkeit wissenschaftlicher Publikationen und Daten im Internet aber auch der Einbezug zivilgesellschaftlicher Gruppen in Forschungsprozesse. Erfreulich ist auch die gestiegene Bekanntheit des Exzellenzverbunds unter Forschenden.
„Der Berlin Science Survey zeigt, dass die Berlin University Alliance den Wissens- und Innovationsstandort Berlin voranbringt. Mich freut besonders, dass die Zahl der Forschenden, die sich in der Berlin University Alliance engagieren, erneut gestiegen ist. Das Engagement der vielen trägt uns im Wettbewerb der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Die Verbundpartnerinnen nehmen auch die im Berlin Science Survey geäußerten Wünsche nach Verbesserung von Rahmenbedingungen wie der Finanzierung von Forschung sehr ernst und werden weiterhin eng mit dem Land Berlin und untereinander zusammenarbeiten, damit der Berliner Forschungsraum auch künftig exzellente Wissenschaftler*innen anzieht“, sagt Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Sprecher der Berlin University Alliance und Präsident der Freien Universität Berlin.
„Die neuen Ergebnisse des Berlin Science Survey belegen die positive Grundstimmung im Berliner Forschungsraum. Zugleich zeigen sie den Entwicklungsbedarf an Stellen, die bisher zu wenig im Fokus waren. Die aktuellen Rahmenbedingungen bringen viele Wissenschaftler*innen an ihre Belastungsgrenzen, was auch Risiken für die Qualität und Nachhaltigkeit der Forschung birgt “, kommentiert Dr. Jens Ambrasat, Projektleiter des Berlin Science Survey am Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, die Ergebnisse.
Die beklagten Rahmenbedingungen und Belastungen können der Befragung zufolge zum Rückzug kluger Köpfe aus der Wissenschaft führen: In den Natur- und Ingenieurswissenschaften bewertete eine Mehrheit der Befragten, die Chancen geeignete Bewerber*innen für Professuren oder Postdoc-Stellen zu finden, als eher schlecht oder sehr schlecht. Besonders in den so genannten MINT-Fächern sehen sich Hochschulen starker Konkurrenz um Fachkräfte durch die Industrie ausgesetzt. „Wissenschaft als Beruf muss wieder attraktiver werden, um Nachwuchs für diesen Beruf zu begeistern“, mahnt Wissenschaftsforscher Ambrasat. Die Verantwortung dafür sieht er vor allem in der Politik. Allerdings müssten die Forschungseinrichtungen als Arbeitgeber ihre Spielräume nutzen und Verantwortung übernehmen. So können Sie sich im Wettbewerb auch von anderen Standorten absetzen.
Der Berlin Science Survey
Der Berlin Science Survey (BSS) ist eine wissenschaftliche Trendstudie zum kulturellen Wandel in der Berliner Forschungslandschaft. Hierfür erfragt das Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin in zweijährlichem Rhythmus online die Erfahrungen und Einschätzungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Berliner Forschungsraum. Die Mehrthemenbefragung umfasst verschiedene Aspekte von Forschungskulturen wie Forschungsqualität, Wissenstransfer in die Gesellschaft, Open Research, Diversität und Nachwuchsförderung. Durch die Einschätzungen der Wissenschaftler*innen werden Informationen und Perspektiven bereitgestellt, die über die üblichen Forschungsinformationen hinausgehen und so blinde Flecken klassischer Evaluationen sichtbar machen können. Die BUA nutzt die Ergebnisse um Verbesserungsmöglichkeiten herauszuarbeiten und den Erfolg von Optimierungsimpulsen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu verstärken.
Die Berlin University Alliance
Die Berlin University Alliance – der Exzellenzverbund von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin – macht Berlin zu einem der führenden Forschungsräume der Welt. Über Disziplinen und Gesellschaftsbereiche hinweg soll Berlin bis 2030 zu einem offenen Wissenslabor werden. Dazu treibt die Berlin University Alliance drei Querschnittsanliegen voran: der Aufbau eines Netzwerks strategischer Partnerschaften mit führenden Universitäten und dem globalen Süden, Diversität und Chancengerechtigkeit sowie – erstmals im Rahmen eines Exzellenzprogramms – die Verknüpfung von Spitzenforschung und Lehre. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.
Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Pressekontakt
- Suhana Reddy, Leitung der Kommunikation der Berlin University Alliance, E-Mail: suhana.reddy@berlin-university-alliance.de
https://www.berlinsciencesurvey.de/de/ergebnisse2024
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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