Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik für hervorragende Gleichstellungs- und Diversitätsarbeit vom Fakultätentag Informatik ausgezeichnet
Die Förderung von Frauen in MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – ist eine zentrale Herausforderung an Universitäten weltweit. Denn nach wie vor ist der Frauenanteil in diesen Fachrichtungen gering. Der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) der Universität Bamberg gelingt es dank ihrer zahlreichen Förderprogramme seit vielen Jahren die Zahl der weiblichen Studierenden kontinuierlich zu steigern. So lag etwa der Anteil an Studienanfängerinnen an der Fakultät im Wintersemester 2023/24 bei mehr als 35 Prozent. Viele haben zuvor an einem Nachwuchsprojekt der Fakultät teilgenommen und so den Weg in einen Studiengang aus den Bereichen Angewandte Informatik oder Wirtschaftsinformatik gefunden. Das Team der Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät WIAI ist jetzt mit dem Preis für herausragende Gleichstellungs- und Diversitätsarbeit des Fakultätentags Informatik (FTI) ausgezeichnet worden.
Bereits zweite Gleichstellungsauszeichnung für die Fakultät
„Die Förderung von Frauen in der Informatik wird an der Fakultät WIAI bereits seit deren Gründung als wichtige Aufgabe gesehen. Seit 2005 haben wir kontinuierlich Angebote für Schülerinnen auf- und ausgebaut und bieten vielfältige Angebote für Studentinnen an“, sagt Prof. Dr. Ute Schmid, Gleichstellungsbeauftragte in der Wissenschaft der Fakultät WIAI. „Entsprechend freue ich mich sehr, dass wir nun schon zum zweiten Mal für unsere Gleichstellungsarbeit ausgezeichnet wurden.“ Bereits 2018 erhielt die Fakultät den Minerva Informatics Equality Award von Informatics Europe, der ihr die europaweit beste Frauenförderung in der Informatik bescheinigte. „Vielfalt bereichert die Informatik, und durch gezielte Programme und Unterstützung möchten wir erreichen, dass Frauen ihre Potenziale in diesem Bereich voll entfalten können“, ergänzt Prof. Dr. Andreas Henrich, Dekan der Fakultät WIAI. „Es geht nicht nur um Zahlen, sondern darum, Frauen langfristig für die Informatik zu begeistern und sie auf ihrem Bildungsweg aktiv zu begleiten.“
Jurymitglied Prof. Dr. Peter Rossmanith übergab den Preis des Fakultätentags Informatik, der mit 2.000 Euro dotiert ist, an Andreas Henrich, Theresa Henn und Franziska Paukner. Er stellte in seiner Würdigung heraus: „Aufbauend auf den Maßnahmen zur Gewinnung weiblicher Studierender setzt die Otto-Friedrich-Universität Bamberg mit dem WIAI-Frauennetzwerk auf ein Mentoring-Programm für Studentinnen, welches diese explizit bei der Karriereplanung unterstützt. Dank all dieser Maßnahmen kann die Universität Bamberg im Vergleich zum deutschlandweiten Durchschnitt kontinuierlich einen um zehn Prozentpunkte höheren Frauenanteil in der Informatik verzeichnen.“
Förderung von der Grundschule bis zur Promotion
Die Fakultät WIAI fördert Mädchen und junge Frauen von der Grundschulzeit bis in die Promotionsphase: Es fängt an mit Programmen wie MUT – Mädchen und Technik oder dem Girls´Day, bei denen Schülerinnen selbst konstruieren, experimentieren und programmieren und in Mini-Vorlesungen eintauchen können. Im März 2025 startet ein neues, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie MissionMINT finanziertes Projekt an der Fakultät WIAI: „Wir stärken die Innovationskraft von Frauen im akademischen MINT-Bereich, indem wir verschiedene Maßnahmen umsetzen, um junge Frauen kurz vor der Studienentscheidung für das Thema Informatik zu begeistern“, erläutert Ute Schmid.
Direkt vor und im Studium geht es weiter mit umfassenden Informations- und Beratungsleistungen rund um Themen wie Studienwahl, Vereinbarkeit von Studium und Familie oder Karriereperspektiven, die sich konkret an den Bedürfnissen von Frauen in den MINT-Fächern orientieren. Zentral ist zudem das WIAI-Frauennetzwerk, das Studentinnen mit Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen zusammenbringt und in dessen Rahmen Coachings und Exkursionen stattfinden.
Gerade auf dem Ausbau von sogenannten Role Model-Angeboten für Studentinnen und wissenschaftlichen Nachwuchs liegt auch der aktuelle Fokus der Gleichstellungsarbeit an der Fakultät: So war die Universität Bamberg als eine von zwei deutschen Universitäten am European Network For Gender Balance in Informatics (EUGAIN) beteiligt und hat sich hier insbesondere beim Thema „Vom Master zur Promotion“ eingebracht. Das Hauptziel von EUGAIN ist, das Geschlechtergleichgewicht in der Informatik auf allen Ebenen zu verbessern, indem ein europäisches Netzwerk geschaffen wird.
Von der Studentin zum Role Model: Bettina Finzel ist GI Junior Fellow
Eine Person, die von der Gleichstellungsarbeit profitiert hat und jetzt selbst als Role Model bezeichnet werden kann, ist Bettina Finzel. Sie setzt sich bereits seit vielen Jahren an der Fakultät WIAI für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein und hat selbst in Bamberg Angewandte Informatik studiert. Aktuell promoviert Bettina Finzel zu Erklärbarer Künstlicher Intelligenz und ist daneben Mitglied im Leitungsgremium des Bamberger Zentrums für Künstliche Intelligenz (BaCAI). Sie wurde jetzt von der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) als Junior-Fellow ausgezeichnet. Damit würdigt das wichtigste Informatik-Netzwerk in Deutschland ihre außerordentlichen Leistungen und ihr besonderes Engagement. Während ihres Fellowships wird sie sich nun zusammen mit drei weiteren GI Junior-Fellows für den Fachbereich Informatik in Wissenschaft, Öffentlichkeit, Bildung und Anwendung stark machen.
Prof. Dr. Ute Schmid
Lehrstuhl für Kognitive Systeme
Tel.: 0951/863-2860
ute.schmid@uni-bamberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
Informationstechnik
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).