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13.11.2024 11:31

Ressource Wald: Wie Wälder verschiedenen Anforderungen gerecht werden

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Holz, Sauerstoff und Lebensraum: Wälder erfüllen vielfältige Funktionen für Mensch und Umwelt. Doch wie können Wälder all diesen Ansprüchen gerecht werden? Dieser Frage ist ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen jetzt nachgegangen. Dazu hat es Versuchsflächen in Rein- und Mischbeständen aus Buche und verschiedenen Nadelbaumarten in Deutschland angelegt und die Auswirkungen der angereicherten Buchenwälder auf das Ökosystem und seine Funktionen für die Gesellschaft untersucht. Die Ergebnisse zeigen auf vielen Ebenen positive Effekte, insbesondere bei der Kombination von Buche und Douglasie. Sie wurden in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

    Die Forschenden nutzten Daten von 40 Buchenwäldern in Niedersachsen. Hier analysierten sie, wie eingebrachte Nadelbäume in Buchenwäldern verschiedene Waldfunktionen – wie Biodiversität, Stickstoffspeicher oder wirtschaftlichen Ertrag – beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anreicherung von Buchenwäldern mit Douglasien die biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen verbessern und gleichzeitig ökonomischen Zielsetzungen gerecht werden. „Es gibt natürlich große Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken für die Umwelt, wenn nicht-heimische Arten eingeführt werden“, erklärt Dr. Larissa Topanotti, Erstautorin der Studie und Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung der Universität Göttingen. „Aber unsere Forschung hat gezeigt, dass es möglich ist, dies zum Nutzen der biologischen Vielfalt, der Ökosysteme und der Wirtschaft zu tun: Es war sozusagen eine Win-Win-Win-Situation. Allerdings müssen die richtigen Arten, der geeignete Ort und der ausgehende Wald sorgfältig ausgewählt werden“, fügt Topanotti hinzu.

    „Eine höhere Artenvielfalt, mehr einheimische Arten und Bäume, die sich an den Klimawandel anpassen können, sind für die Zukunft unerlässlich“, ergänzt Dr. Nathaly Guerrero-Ramírez von der Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie der Universität Göttingen. Prof. Dr. Carola Paul, Leiterin der Abteilung Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung der Universität Göttingen, fügt hinzu: „Unsere Studie hilft, Kompromisslösungen zu finden, um die immer vielfältigeren Anforderungen der Gesellschaft an Wälder zu bewältigen.“

    Die Studie entstand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkollegs 2300 „EnriCo: Der Einfluss funktionaler Eigenschaften beigemischter Koniferen auf die Funktionsweise von Rotbuchenökosystemen“, welches von Prof. Dr. Christian Ammer von der Universität Göttingen geleitet wird.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Carola Paul
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Abteilung Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung
    Telefon: 0551 39-26762
    E-Mail: carola.paul@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/en/588671.html

    (Anfragen bevorzugt auf Englisch:)
    Dr. Larissa Regina Topanotti
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Abteilung Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung
    E-Mail: larissa.topanotti@uni-goettingen.de / larissa.topanotti@ufsc.br
    Telefon: +55 (0)48 37212177
    Internet: https://www.uni-goettingen.de/en/639253.html

    Dr. Nathaly Rokssana Guerrero Ramírez
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie
    E-Mail: nathaly.guerrero-ramirez@forst.uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/en/606553.html


    Originalpublikation:

    Larissa Topanotti et al. Enhancing economic multifunctionality without compromising multidiversity and ecosystem multifunctionality via forest enrichment. Science Advances 2024. Doi: https://doi.org/10.1126/sciadv.adp6566


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7611 Link zur Pressemitteilung mit Bildmaterial zum Download


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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