idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.11.2024 09:57

Intelligente Fassadenbegrünung: THWS-Studierende nehmen an COSIMA-Wettbewerb teil

Eva Kaupp Hochschulkommunikation
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

    Hitzebelastung in Städten verringern – Mikrosystem sorgt für automatische Bewässerung

    Ein Team von fünf Robotik-Studierenden der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) nimmt mit einem innovativen Projekt an dem studentischen Wettbewerb COSIMA teil. COSIMA ist ein seit 2009 jährlich stattfindender Wettbewerb für Mikrosystem-Anwendungen, der vom VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.) veranstaltet wird. Das THWS-Team ist eines von neun studentischen Teams, die ihre Projekte auf der Fachmesse electronica in München präsentieren werden.

    Das THWS-Team „Green Facade Solution“ – bestehend aus Robert Miosga, Noah Hagemann, Lea Mohr, Titus Schulze Zumhülsen und Daniel Drobizow – verfolgt das Ziel, Städte durch intelligente, vertikale Fassadenbegrünung nachhaltiger und lebenswerter zu machen. In ihrem Projekt widmen sie sich der zunehmenden Hitzebelastung in urbanen Räumen aufgrund des Klimawandels. Die steigende Hitzebelastung geht mit negativen Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität einher. „In unserem Projekt haben wir erkannt, dass wir mit unserer Arbeit nicht nur technische Probleme lösen, sondern auch einen echten Beitrag zur Verbesserung unserer Lebensumwelt leisten können“, sagt Teamleiter Robert Miosga.

    Die Lösung des Teams basiert auf einem vertikalen Fassadenbegrünungssystem, das von dem Würzburger Center for Applied Energy Research e.V. (CAE) zur Verfügung gestellt wird. Dieses System besteht aus modularen Blumenkästen, die auf Paneelen vertikal angeordnet werden können. Das bringt den Vorteil, deutlich mehr Grünflächen in den Städten schaffen zu können. Durch die Integration eines Mikrocontrollers und verschiedener Sensoren wird das System intelligent: Beispielsweise kann ein Mikrocontroller automatisch die Feuchtigkeit im Boden messen und aktiviert nach Bedarf die Bewässerung. Dies ist an schwer zugänglichen Fassaden und in Zeiten geringer Niederschläge besonders wertvoll.

    Neben der automatisierten Pflege der Pflanzen erfasst das System verschiedene Umweltdaten, mit deren Hilfe sich lokale Mikroklima-Trends analysieren lassen. „Wir können durch diese Daten ermitteln, welche Pflanzenarten an bestimmten Standorten am besten gedeihen“, erklärt Lea Mohr. Diese Erkenntnisse könnten Städteplanern wertvolle Informationen liefern, um ihre grüne Infrastrukturprojekte effektiver zu gestalten. „Die Verarbeitung und Interpretation von Sensordaten ist auch die Voraussetzung für die Entwicklung intelligenter Robotersysteme“, erläutert Prof. Dr. Dorit Borrman, die das Projekt betreut. „Wettbewerbe wie COSIMA zeigen den Studierenden, wie sie mit den erlernten Fähigkeiten aus ihrem Robotik-Studium bereits jetzt zu innovativen Lösungsansätzen für reale Problemstellungen beitragen können.“
    Partnerschaft mit CAE

    Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem CAE in Würzburg, einem gemeinnützigen Forschungsinstitut mit dem Ziel, einen möglichst großen Beitrag zu einem nachhaltigen, CO₂-emissionsfreien und wirtschaftlichen Energiesystem zu leisten. Das Forschungsinstitut hat das Team nicht nur mit den Fassadenpaneelen unterstützt, sondern bringt auch umfangreiches Wissen im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz ein. „Wir sind dem CAE sehr dankbar für die Bereitstellung der Paneele, das ermöglicht es uns, unsere Vision einer grüneren Stadtentwicklung voranzutreiben“, betont Titus Schulze Zumhülsen.

    Über den COSIMA-Wettbewerb

    Beim COSIMA-Wettbewerb (Competition of Students in Microsystems Applications) gibt es keine konkrete Aufgabenstellung. Vielmehr liegt es in der Verantwortung der teilnehmenden Studierenden, eine neue Anwendungsmöglichkeit für Mikrosysteme zu finden, die die Interaktion zwischen Mensch und Technik im Alltag verbessert und dafür einen funktionsfähigen Prototypen zu bauen. Ein Mikrosystem besteht aus Sensoren, Aktoren und einer Steuerungselektronik. COSIMA wird vom Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung veranstaltet.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Dorit Borrman
    dorit.borrman@thws.de


    Bilder

    Erster Versuchsaufbau im Labor am THWS-Campus Konrad Geiger – Fassadenpaneele bestückt mit unterschiedlichen Pflanzen. Die Paneele werden mit verschiedenen Sensoren zur automatisierten Bewässerung und Umweltüberwachung ausgestattet
    Erster Versuchsaufbau im Labor am THWS-Campus Konrad Geiger – Fassadenpaneele bestückt mit unterschi ...
    Daniel Drobizow
    Daniel Drobizow

    Das Projektteam der THWS bei einem Besuch im CAE (v. li.): Noah Hagemann, Robert Miosga, Leslie Ullerich (CAE), Michaela Reim (CAE), Lea Mohr, Daniel Drobizow, Titus Schulze Zumhülsen, Stephan Weismann (CAE)
    Das Projektteam der THWS bei einem Besuch im CAE (v. li.): Noah Hagemann, Robert Miosga, Leslie Ulle ...
    Jochen Manara
    Jochen Manara


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Erster Versuchsaufbau im Labor am THWS-Campus Konrad Geiger – Fassadenpaneele bestückt mit unterschiedlichen Pflanzen. Die Paneele werden mit verschiedenen Sensoren zur automatisierten Bewässerung und Umweltüberwachung ausgestattet


    Zum Download

    x

    Das Projektteam der THWS bei einem Besuch im CAE (v. li.): Noah Hagemann, Robert Miosga, Leslie Ullerich (CAE), Michaela Reim (CAE), Lea Mohr, Daniel Drobizow, Titus Schulze Zumhülsen, Stephan Weismann (CAE)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).