Wanderausstellung bietet virtuelle Reise ins Pharaonenreich mit dem „Vater der Geschichtsschreibung“ - Premierenstandort ist die Universitätsbibliothek Kiel
Die Göttin der Wiedergeburt Isis, der Schöpfergott Ptah, die Katzengöttin Bastet – die altägyptische Religion kannte viele verschiedene höhere Wesen mit unterschiedlichen Attributen und Funktionen. Uns erscheint diese Mythologie heute fremd und geheimnisvoll. Doch nicht nur uns. Schon der antike griechische Autor Herodot, der „Vater der Geschichtsschreibung“, war fasziniert von der ägyptischen Götterwelt und beschäftigte sich in seinen „Historien“ ausführlich mit dem Land und der Religion des Pharaonenreichs.
Ab heute (18. November) haben interessierte Menschen in Kiel die Gelegenheit, virtuell mit Herodot den Nil zu bereisen, die altägyptische Mythologie zu erkunden – und gleichzeitig die Sicht auf das Fremde zu hinterfragen. Das ermöglicht eine Ausstellung, die Studierende der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts erarbeitet haben. Im Präsentationsforum der Universitätsbibliothek Kiel ist sie jetzt erstmals öffentlich zu sehen und zu erleben.
„Die Ausstellung informiert über Herodots Perspektive auf Ägypten und bietet vielfältiges Ausstellungsmaterial zum Betrachten, 3D-Scans von ägyptischen Objekten zum Begreifen sowie vertiefende digitale Lehr- und Lern-Elemente“, erklärt Prof. Dr. Andreas Schwab, Altphilologe und Gräzist an der CAU und einer der Initiatoren der Ausstellung.
Speziell für die Premiere der Ausstellung in Kiel steuert die Universitätsbibliothek wertvolle Exponate aus ihren Beständen bei. Gezeigt werden beispielsweise die älteste in den Kieler historischen Sammlungen vorhandene Ausgabe von Herodots Historien aus dem Jahr 1592, mehrere jüngere Reisebeschreibungen Ägyptens – darunter ein Notizbuch des berühmten Forschungsreisenden Carsten Niebuhr aus dem 18. Jahrhundert – sowie moderne Forschungsliteratur, die parallel auch digital zugänglich ist.
Nach Corona und einer längeren Phase der Umbauten ist dies die erste Ausstellung, die in den Räumen der Universitätsbibliothek gezeigt wird. „Wir möchten die Besucher*innen einladen, mit Herodot nicht nur das Alte Ägypten, sondern auch die UB und ihre Schätze neu kennen zu lernen – physisch und virtuell“, betont die Direktorin der Universitätsbibliothek Kiel Dr. Kerstin Helmkamp.
Regelmäßige Führungen und Workshops im Digitalen Lernlabor der UB betreut von Mitarbeitenden des Instituts für Klassische Altertumskunde der CAU bieten vertiefende Einblicke in das Ausstellungsthema und jeweils spezielle Perspektiven auf Herodot, das Alte Ägypten und dessen Wahrnehmung. Samantha Philips, Doktorandin im Exzellenzcluster ROOTS und Mitglied im Ausstellungsteam weist ausdrücklich darauf hin, dass die Führungen kostenlos seien: „Wer Lust hat, kann zu den entsprechenden Terminen einfach vorbeikommen.“
Für Gruppen und Schulklassen bietet das Team nach Absprache weitere Termine an. Dann können die Führungen auch auf verschiedene Klassenstufen und/oder Fächer angepasst werden.
Passend zur Ausstellungseröffnung findet in dieser Woche auch eine Fachkonferenz an der CAU statt, zu der sich die international renommiertesten Herodot-Expertinnen und -Experten treffen. „Natürlich werden wir im Rahmen der Konferenz auch mit den Kolleginnen und Kollegen in der UB auf virtuelle Reise gehen. Aber die Ausstellung richtet sich an alle interessierten und neugierigen Menschen, egal, ob sie sich mit Herodot schon auskennen oder nicht“, sagt Professor Schwab.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in München sowie des Exzellenzclusters ROOTS, des Instituts für Klassische Altertumskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie der Antikensammlung Kiel. Nach dem Auftakt in Kiel wird die Ausstellung 2025 auch noch in Bonn und in München zu sehen sein.
Auf einen Blick:
Ausstellung: „Mit Herodot auf Reisen: Wie der Vater der Geschichtsschreibung Ägypten und seine Gottheiten sah“
Wo? Universitätsbibliothek Kiel, Leibnizstraße 9, 24119 Kiel
Wann? 18.11.2024 bis 31.01.2025, Mo.-Fr. 9-22 Uhr, Sa.-So. 9-20 Uhr (vom 21.12.2024 bis einschließlich 05.01.2025 ist die UB geschlossen)
Der Eintritt ist frei.
Öffentliche Führungen:
• Interkulturelle Begegnung: Feste im alten Ägypten.
(Termine: Di. 26.11., Do. 05.12., Di. 17.12.)
• Vom Fremden erzählen: Herodot in Ägypten. (Termine: Do. 28.11., Di. 10.12., Do. 19.12.)
• „Auf ein Fischbrötchen, Herodot!“, oder: Warum, woran und wie erinnern? (Termine: Di. 03.12., Do. 12.12.)
jeweils 16 bis 18 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.
Führungen für Schulklassen und Gruppen:
Termine und Absprachen über Samantha Philips (siehe Kontakte)
Alle Informationen auch unter
https://www.uni-kiel.de/de/news/20241118-ausstellung-herodot
Prof. Dr. Andreas Schwab
Abteilung Klassische Philologie, insbes. Gräzistik, des Instituts für Klassische Altertumskunde der CAU/Exzellenzcluster ROOTS
Tel.: +49 431 880-2275
aschwab@email.uni-kiel.de
Samantha Philips
Abteilung Klassische Philologie, insbes. Gräzistik, des Institut für Klassische Altertumskunde der CAU/Exzellenzcluster ROOTS
Tel.: +49-431-880-2278
samantha.philips@email.uni-kiel.de
https://www.herodot.uni-bonn.de/ Das Herodot-Projekt an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
https://smaek.de/ Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst München
https://www.ub.uni-kiel.de/de Die Universitätsbibliothek Kiel
https://www.klassalt.uni-kiel.de/de/home Das Institut für Klassische Altertumskunde der CAU
http://www.cluster-roots.org Der Exzellenzcluster ROOTS
http://www.antikensammlung-kiel.de/ Die Antikensammlung Kiel
Bis Ende Januar 2025 zeigt eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Kiel, was uns Herodot, der ...
Jan Steffen
Cluster ROOTS/Uni Kiel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Schule und Wissenschaft
Deutsch
Bis Ende Januar 2025 zeigt eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Kiel, was uns Herodot, der ...
Jan Steffen
Cluster ROOTS/Uni Kiel
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).