idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.11.2024 09:15

Der Blick ins Innere des Körpers

Anne Curth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Prof. Matthias Gawlitza ist neuer Professor für Neuroradiologie am UKJ

    Schon früh in seiner beruflichen Laufbahn ist Matthias Gawlitza von den Möglichkeiten der Neuroradiologie fasziniert, da sie wie nur wenige andere medizinische Disziplinen Diagnostik und Therapie vereint – und gleichzeitig die Fachbereiche Neurologie und Neurochirurgie mit bildgebenden Untersuchungstechniken ergänzt, um Erkrankungen des zentralen Nervensystems, das heißt von Gehirn und Rückenmark, optimal behandeln zu können. „Viele wichtige Entwicklungen der Medizin kamen aus den bildgebenden Fächern. Denn ein genauerer Blick in den Körper ermöglicht noch bessere Diagnosen und Behandlungen“, ist sich Matthias Gawlitza sicher. Zum aktuellen Wintersemester hat der 41-Jährige die Professur für Neuroradiologie an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena angetreten. Gleichzeitig übernimmt er die Leitung der Sektion Neuroradiologie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

    Matthias Gawlitza studierte Humanmedizin in Mainz, wo er mit seiner Arbeit zum Schmerzgedächtnis promoviert wurde. Seine Facharztausbildung für Radiologie sowie seine Spezialisierung in Neuroradiologie absolvierte er am Universitätsklinikum Leipzig, unterbrochen durch einen mehrmonatigen Aufenthalt im Universitätsklinikum Toulouse. Nach seinem dreijährigen Auslandsaufenthalt im Universitätsklinikum Reims war er als Oberarzt und stellvertretender Leiter der Neuroangiographie am Universitätsklinikum Dresden tätig, bevor er zurück nach Leipzig wechselte und dort bis zuletzt leitender Oberarzt und Leiter des Bereichs Interventionelle Neuroradiologie war.

    Seinen Forschungsschwerpunkt hat der gebürtige Saarländer in der bildgestützten Diagnostik und der minimal-invasiven Therapie von Schlaganfällen und Aneurysmen, das sind Aussackungen von Arterien. Vor allem die Entwicklung und der Test neuer Devices stehen dabei im Mittelpunkt. In Dresden gründete und leitete er die Arbeitsgruppe „Experimentelle Neurointervention“, mit der er weiterhin verbunden ist. Nach Jena bringt er neben einer Fachärztin auch ein Forschungsprojekt zur Individualisierung von Gefäßstützen, sogenannter Stents, mit. „In dieser präklinischen Studie untersuchen wir mit mehreren Partnern aus Forschung und Industrie, wie individuell auf die Patientenanatomie abgestimmte Stents mithilfe von 3D-Druckverfahren angefertigt werden können“, beschreibt der Neuroradiologe. Außerdem arbeitet er in einem weiteren Forschungsprojekt an optimierten Stent-Beschichtungen, um die Verträglichkeit für das Gerinnungssystem zu verbessern.

    Matthias Gawlitza sieht das UKJ im Bereich der Bildgebung nicht nur durch das 7- und das 3-Tesla-MRT im Werner-Kaiser-Forschungszentrum hervorragend aufgestellt. „Der Neubau am Standort Lobeda bietet durch kurze Wege und neuste Technik auch perfekte Bedingungen für die klinische Arbeit“, so der 41-Jährige. In der Patientenversorgung fokussiert der Neuroradiologe die vaskuläre und interventionelle Neuroradiologie, das heißt vor allem die Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls sowie von angeborenen oder erworbenen Gefäßfehlbildungen des zentralen Nervensystems, vor allem von Aneurysmen. Dabei setzt er Verfahren ein, bei denen von der Leiste des Patienten aus über einen Katheter die Blutgefäße des Gehirns erreicht und therapiert werden. So können bei Schlaganfallpatienten häufig die Gerinnsel entfernt werden, die die Blutzufuhr zum Gehirn unterbinden, Aneurysmen und krankhafte Kurzschlussverbindungen werden durch diese minimal-invasiven Verfahren verschlossen. „Ich möchte noch mehr auf neuartige Methoden setzen – in Zukunft wird unser Fachgebiet sicherlich eine größere Rolle bei der Therapie von Subduralhämatomen, das sind Einblutung zwischen zwei Hirnhäuten, erhöhtem Hirndruck, wir sprechen auch von intrakraniellen Druck oder Pseudotumor cerebri, und pulssynchronen Ohrgeräuschen spielen“, blickt Matthias Gawlitza in die Zukunft.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Matthias Gawlitza
    Sektion Neuroradiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UKJ
    Tel.: 03641 9 32 47 61
    E-Mail: neuroradiologie@med.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uniklinikum-jena.de/idir/neuroradiologie.html


    Bilder

    Prof. Matthias Gawlitza ist neuer Professor für Neuroradiologie am UKJ
    Prof. Matthias Gawlitza ist neuer Professor für Neuroradiologie am UKJ
    Michael Szabó
    Universitätsklinikum Jena


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Matthias Gawlitza ist neuer Professor für Neuroradiologie am UKJ


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).