Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat eine neue Leitlinie erstellt, mit der sich geeignete Bäume für einen nachhaltigen und klimastarken Kakaoanbau in Westafrika finden lassen. Im Fokus stehen die jahreszeitlichen Blattveränderungen von Schattenbäumen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems & Environment veröffentlicht.
In Westafrika werden 70 Prozent des weltweiten Kakaos produziert. Hier, genauer im nördlichen Kakaogürtel Ghanas, hat das Forschungsteam der Universitäten Göttingen, München, Tübingen, Helsinki sowie der Kwame Nkrumah University of Science and Technology und des International Institute of Tropical Agriculture eine zweijährige Feldstudie an sogenannten Schattenbäumen durchgeführt. Schattenbäume haben besonders große Blätter und können dadurch die Kakaopflanzen vor der Sonne schützen, den Boden kühl halten und extreme Umweltbedingungen abmildern. Im Mittelpunkt der Forschung stand die Blattphänologie – die jahreszeitliche Veränderung der Blätter – und ihre Funktion, Kakao-Agroforstsysteme anpassungsfähiger an Klimaveränderungen zu gestalten. Das Team analysierte, wie sich die Bäume auf die Bodenfeuchtigkeit, das Mikroklima und die Kakaoerträge auswirken, um zu verstehen, wie verschiedene Baumarten das Umfeld der Kakaopflanzen beeinflussen.
„Unsere Analysen haben gezeigt, dass Schattenbäume, die ihre Blätter in der Trockenzeit vollständig verlieren, Bodenwasser konservieren und somit die Kakaoproduktion in Dürreperioden schützen“, erklärt Dr. Munir Hoffmann von der Abteilung Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem-Modellierung der Universität Göttingen. „Im Gegensatz dazu erhöhen Bäume, die in der Trockenzeit teilweise noch Laub tragen, den Bodenwasserverbrauch, was in Gebieten mit längeren Dürreperioden nachteilig ist“, ergänzt Hoffmann.
„Unsere Forschung wirft ein Licht auf die Rolle der Blattphänologie für die Auswahl von Schattenbäumen“, betont Dr. Issaka Abdulai, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in derselben Abteilung und Erstautor der Studie. Prof. Dr. Reimund Rötter, Leiter der Forschungsgruppe, fügt hinzu: „Unsere Ergebnisse bieten einen klaren Weg, um den Kakaoanbau in Zeiten des Klimawandels nachhaltig und widerstandsfähig zu gestalten.“
Die Forschung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.
Prof. Dr. Reimund P. Rötter
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Nutzpflanzenwissenschaften – Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem-Modellierung (TROPAGS)
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Telefon: 0551 39-28565
E-Mail: reimund.roetter@uni-goettingen.de
Internet: https://www.uni-goettingen.de/de/536039.html
(Anfragen bevorzugt auf Englisch:)
Dr. Issaka Abdulai
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Nutzpflanzenwissenschaften – Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem-Modellierung (TROPAGS)
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Telefon: 0551 39-23752
E-Mail: iabdula@gwdg.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/en/106511.html
Issaka Abdulai et al. Functional groups of leaf phenology are key to build climate-resilience in cocoa agroforestry systems. Agriculture, Ecosystems & Environment. https://doi.org/10.1016/j.agee.2024.109363
https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7626 Link zur Pressemitteilung mit Bildmaterial zum Download
Kakaobaum mit reifen Früchten
Issaka Abdulai
Issaka Abdulai
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).