Frankfurt UAS entwickelt im Verbund mit Wissenschaft und Wirtschaft „Triale Weiterbildung“.
Der ÖPNV gewinnt aufgrund des Klimawandels und der Verkehrswende immer größere Bedeutung. Gleichzeitig erfordern der Fachkräftemangel sowie die voranschreitende Digitalisierung einen Ausbau der beruflichen Bildung in diesem Bereich. Nicht nur werden aktuell rund 100.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt – auch eine Qualifizierung des bestehenden Personals ist nötig, um Herausforderungen wie die Einführung der Elektromobilität, die Digitalisierung, Automatisierung sowie die Vernetzung von Mobilität zu meistern. Mit dem nun abgeschlossenen Projekt „UpTrain: Triale Weiterbildung – durchlässig, digital“ hat das ReLUT der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) gemeinsam mit acht weiteren Partnern zwei neue gewerblich-technische Aufstiegsfortbildungen entwickelt, die (neue) Fachkräfte fit für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche machen. In dem mit mehreren Millionen Euro geförderten Projekt arbeiteten Hochschulen, Verkehrs- und Industrieunternehmen aus dem Rhein-Main-Neckar-Gebiet sowie Nordrhein-Westfalen zusammen. Geleitet wurde das Projekt von der VDV-Akademie e.V. (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen). UpTrain wurde als InnoVET-Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
„Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Basis, um Mobilität nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Verkehrsunternehmen und der VDV-Akademie ist es uns gelungen, praxisorientierte Weiterbildungsangebote zu schaffen, die nicht nur die Fachkräfte von heute qualifizieren, sondern auch zukünftige Herausforderungen im öffentlichen Verkehr adressieren“, betont der Frankfurter Projektleiter Prof. Dr. Josef Becker, Professor für Schienenverkehrswesen und öffentlicher Verkehr an der Frankfurt UAS und Mitglied am ReLUT. „UpTrain hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig starke Netzwerke und Kooperationen für die Entwicklung zukunftsweisender Bildungsformate sind. Das Projekt hat nicht nur den ÖPNV gestärkt, sondern auch Maßstäbe für nachhaltige Weiterbildungsmodelle in anderen Branchen gesetzt.“
Mit UpTrain ist eine sogenannte triale Lehr- und Lernortkooperation zwischen Verkehrsunternehmen, Industrie und Hochschulen entstanden. Das Modell dieser „Trialen Weiterbildung“ bringt Beschäftigte aus Verkehrs- und Industrieunternehmen sowie Studierende zusammen, um im Wissensaustausch gemeinsam an problembasierten Gruppenprojekten zu arbeiten. Die Lernortkooperationen erfolgt in Werkstätten, Betriebshöfen, Leitstellen, Hörsälen und Teststätten. Dieses Modell ermöglicht die Verknüpfung von akademischem und beruflichem Lernen und eine mehrperspektivische Sicht auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen der Branche, wobei die Kooperation zwischen den Akteuren ein wichtiger Bestandteil der Lehre ist.
Im Zuge des Projekts wurden zudem zwei neue anerkannte Fortbildungsabschlüsse auf Kammerebene eingeführt: Der Geprüfte Berufsspezialist / Die Geprüfte Berufsspezialistin für Elektronik Mobilität (IHK) auf Fortbildungsstufe 1 und der Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (IHK) auf Fortbildungsstufe 3 (BBiG). Beide Fortbildungen wurden erprobt, wobei beim Geprüften Berufsspezialist innerhalb der Projektlaufzeit zwei Erprobungsdurchgänge durchgeführt wurden. So konnten erste Erkenntnisse aus den Evaluationsergebnissen direkt umgesetzt und wiederum erprobt werden.
Ein neues Bildungskooperations-Netzwerk auf der Plattform MoNET-Bildung unterstützt die Fortführung von Lernkooperationen in der Branche. Die im Projekt geknüpften Kontakte zu Verkehrsunternehmen, Industrie, Hochschulen und Absolvent*innen werden langfristig genutzt – etwa als Lehrkräfte in Fortbildungen oder für unternehmensübergreifende Kooperationen.
Innovative Bildungsformate wie ein Blended-Learning-Konzept mit narrativen Lehrmethoden und der Gamification-Rallye „UpGefahren“ sowie asynchrone digitale Lerneinheiten bereichern künftig die Angebote der VDV-Akademie. Ergänzend unterstützt das interaktive Workbook „UpTraining“ Unternehmen bei der Einführung digitaler Lehre. Ebenso eröffnet ein individuelles Beratungsmodell für Karrierewege und ein Transparenzraster für die Entwicklung im ÖPNV neue Perspektiven für Teilnehmende.
Die Projektergebnisse, zusammengefasst im „UpTrain-Navigator“ oder „UpTraining – Das Workbook“, sind branchenübergreifend nutzbar, während ein neu gegründetes Personalentwicklungs-Netzwerk den Austausch zwischen Verkehrsunternehmen fördert. Die Produkte sind zudem auf der Projekt-Webseite erhältlich: https://up-train.de/
UpTrain wurde von der VDV-Akademie gemeinsam mit acht Verbundpartnern durchgeführt. Beteiligt waren neben der Frankfurt UAS die Hochschule Bochum, die Bergische Universität Wuppertal, die Hochschule Darmstadt, die Kölner Verkehrs-Betriebe AG, die Rheinbahn AG, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH sowie die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF).
Zum ReLUT:
Im ReLUT der Frankfurt University of Applied Sciences forscht ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaft und Praxis zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Verkehrs im städtischen Raum. Beispielsweise werden hier Forschungsprojekte zur letzten Meile des Wirtschaftsverkehrs, zum Personenverkehr sowie Datenanalysen durchgeführt.
Weitere Informationen zum ReLUT unter http://www.frankfurt-university.de/relut.
Kontakt
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 1: Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik
M.Eng. Gérôme Löw
Telefon: +49 69 1533-2357
E-Mail: gerome.loew@fb1.fra-uas.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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