Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist ein zentrales Zukunftsthema für Unternehmen. Gleichzeitig spielen Unternehmen eine zentrale Rolle als Ort zur Gestaltung von Vereinbarkeit. Die aktuelle Studie „Wie gestalten Unternehmen in NRW Vereinbarkeitsstrukturen von Beruf und Pflege?“ des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen zeigt, welche positiven Effekte sich daraus für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ergeben. Die Untersuchung wurde vom Servicezentrum des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf und Pflege NRW beauftragt und bietet wertvolle Einblicke in die Erfahrungen von 341 Unternehmen im gesamten Bundesland.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen, die sich aktiv mit dem Thema Vereinbarkeit befassen, von zahlreichen Vorteilen profitieren. 87,6 Prozent der befragten Unternehmen, die die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ unterzeichnet haben, berichten von einer gestiegenen internen Sensibilisierung für das Thema. Dadurch können private Engagements der Mitarbeitenden sichtbarer und das Verständnis im Team für die Bedürfnisse pflegender Kolleginnen und Kollegen erhöht werden. Insgesamt geben 85,7 Prozent der befragten Unternehmensvertreter:innen in diesen Betrieben an, dass Arbeitgebende und Belegschaft bereit seien, Kolleginnen und Kollegen aktiv bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu unterstützen. Zusätzlich zeigt die Studie, dass 82,9 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung der Qualität der Unterstützung wahrnehmen.
Die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer sind sich darin einig, dass es immer wichtiger wird, sich mit dem Thema Vereinbarkeit auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Fehlzeiten bei Mitarbeitenden zu verringern und gleichzeitig das Personalmarketing zu verbessern. „Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktlage und der Entwicklung von Pflegebedürftigkeit sind verlässliche Vereinbarkeitsstrukturen eine beschäftigungs-, sozial- und wirtschaftspolitische Notwendigkeit“, so Michaela Evans-Borchers, Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Arbeit und Wandel“ am IAT. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Diese Erwartungen werden erfüllt. Die Zahlen unterstreichen, dass Vereinbarkeitsmaßnahmen nicht nur einen Mehrwert für die Mitarbeitenden schaffen, sondern auch ein positives Betriebsklima fördern.
Positive Effekte auf Personalmarketing und -bindung
Im Bereich Personalgewinnung und -bindung bestätigen 79,4 Prozent der befragten Unternehmen, dass Vereinbarkeitsmaßnahmen die Attraktivität als Arbeitgeber positiv beeinflussen. Besonders Charta-Unterzeichnende heben hervor, dass Vereinbarkeitslösungen die Außendarstellung ihrer Unternehmen deutlich verbessern. Unternehmen, die sich bislang weniger mit dem Thema befasst haben, erkennen zunehmend die Bedeutung von Vereinbarkeit für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die IAT-Forscherinnen weisen darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie ein Appell an Unternehmen sind, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als strategischen Vorteil zu begreifen: „Unternehmen, die in Vereinbarkeitsstrukturen investieren, fördern eine zufriedenere Belegschaft und stärken damit ihre eigene Zukunftsfähigkeit“, so Silke Völz, Wissenschaftlerin am IAT.
Michaela Evans-Borchers, Durchwahl 0209/1707-121, evans-borchers@iat.eu;
Silke Völz, Durchwahl 0209/1707-131, voelz@iat.eu
Evans-Borchers, M., Lenzen, J., Völz, S. & Wirth, L. M. (2024): „Wie gestalten Unternehmen in NRW Vereinbarkeitsstrukturen von Beruf und Pflege?“ Management Summary zur Unternehmensbefragung im Auftrag des „Servicezentrums Pflegevereinbarkeit NRW“. Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik. https://doi.org/10.17605/OSF.IO/TYJCG
https://www.iat.eu/projekte/2023/uvep-unternehmensbefragung-vereinbarkeit-erwerb... Hier finden sich weitere Informationen zum Projekt.
https://berufundpflege-nrw.de/ Auf der Webseite des Servicezentrums des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf und Pflege NRW finden sich weitergehende Informationen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).