Das Projekt Comms4Good erforschte in einer Studie, wie gemeinnützige Organisationen ihre Öffentlichkeitsarbeit gestalten und was sie dafür benötigen. Darauf basierend entstand ein virtueller PR-Assistent, der Vereinen und sozialen Organisationen kostenfrei zur Verfügung steht.
Ob Feuerwehr, Tennisclub, Künstlergruppe oder Naturschutzbund – viele, die sich ehrenamtlich engagieren, fühlen sich in ihrem Engagement oft nicht ausreichend wertgeschätzt. Doch Vorstände der Organisationen haben zu wenig Zeit und oft auch kaum Wissen über Öffentlichkeitsarbeit.
„Die Leistungen von gemeinnützigen Organisationen in Deutschland sichtbarer machen – das ist das Ziel unseres Forschungsprojekts“, sagt Prof. Dr. Josef Arweck, Initiator von Comms4Good und Professor an der IU Internationalen Hochschule. „Die Ergebnisse unserer Umfrage unter fast 1.300 Personen beleuchtet nicht nur den Status quo, sondern liefert die Basis für ein pragmatisches Instrument, das auch Laien professionelle Kommunikation ermöglicht. Ergebnis ist der Prototyp eines KI-basierten PR-Assistenten, der gemeinnützigen Organisationen kostenlos für ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung steht.“
Der PR-Assistent hilft bei der Kommunikationsarbeit, indem er beim Verfassen von Texten aller Art, aber auch beim Erstellen von PR-Konzepten unterstützt. Über eine Chat-Funktion sind auch Unterhaltungen und gezielte Fragen möglich. Das Tool ist DSGVO-konform, eingegebene Daten werden nicht zu Trainingszwecken genutzt, Prompt-Kenntnisse sind nicht erforderlich, vor allem aber bietet er mit seinem „NPO-Mindset“ (NPO = Non Profit Organisation/ gemeinnützige Organisation) ein inhaltliches Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe.
Was gemeinnützige Organisationen kommunizieren wollen
Die zentralen Kommunikationsziele sind „öffentliche Aufmerksamkeit erhöhen“ (88 Prozent) und das „Informieren der Öffentlichkeit“ (80 Prozent). Als Anlässe für eine Kommunikation werden laut Umfrage „geplante Veranstaltungen“ (93 Prozent) oder „Berichte über vergangene Veranstaltungen“ (84 Prozent) genutzt. Etwa zwei Drittel (65 Prozent) kommunizieren, weil sie die Wirksamkeit ihrer Organisation in die Öffentlichkeit bringen oder ihre Erfolge darstellen möchten (60 Prozent). Insgesamt scheint die Öffentlichkeitsarbeit selten strategisch geplant zu werden, was neben den mangelnden Ressourcen auf unklare Verantwortlichkeiten oder unzureichende Strukturen zurückzuführen ist.
Als Kommunikationskanäle nutzen die gemeinnützigen Organisationen eine eigene Webseite (96 Prozent), Veranstaltungen, Vorträge, Workshops oder Podiumsdiskussionen (90 Prozent), persönliche Kontakte (88 Prozent), Social Media (86 Prozent), Berichterstattung in traditionellen Medien (72 Prozent) und Messenger-Dienste wie WhatsApp und Signal (45 Prozent).
Das soll ein KI-Tool für gemeinnützige Organisationen können
Die Studie hat ermittelt, welche Eigenschaften ein neues KI-Tool mitbringen soll, um für die Kommunikationsarbeit gemeinnütziger Organisationen geeignet zu sein. Ganz oben stehen die kostenlose Verfügbarkeit (89 Prozent), „die Sprache der Organisation schnell lernen“ (88 Prozent) und „Angebote für sinnvolle Kommunikationsmaßnahmen machen“ (80 Prozent). Jeweils 78 Prozent wünschen sich, dass das Tool jede und jeder nutzen kann und keine Schulung nötig ist.
Am liebsten würden die Befragten das KI-Tool für die Social Media-Arbeit einsetzen, für das Überarbeiten von Texten, für die Analyse ihrer Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Umwandlung von Texten in Leichte Sprache.
Klare Mehrheit hält professionelle Kommunikation durch KI für möglich
Bei der Umfrage zeigte sich eine große Offenheit: 69 Prozent der Befragten gaben an, den Einsatz von KI bei sich zu begrüßen; nur 15 Prozent sprechen sich klar dagegen aus; 16 Prozent sind unentschlossen. Beim Gewinnen neuer Mitglieder sowie beim Einwerben von Spenden sieht knapp die Hälfte der Befragten Potenzial in KI; etwa ein Fünftel ist unentschlossen – ein knappes bzw. gutes Drittel sieht in KI bei diesen Themen keine Hilfe.
Viele der Organisationen erhoffen sich von KI vor allem Unterstützung bei ihrer Kommunikationsarbeit und eine bessere Wirkung: Deutlich mehr als zwei Drittel (72 Prozent) sind der Meinung, dass sie mit KI professioneller kommunizieren könnten, 81 Prozent erwarten sich sogar eine effizientere Kommunikation durch KI. 14 Prozent bzw. 10 Prozent verneinen dies; 15 Prozent bzw. 10 Prozent sind unentschlossen.
Hier können gemeinnützige Organisationen in Deutschland den virtuellen PR-Assistenten nutzen: https://comms4good.de/ Der kostenlose Einsatz ist pro Monat auf 15.000 Wörter (entspricht etwa 50 DIN A4-Seiten) begrenzt.
Screenshots des KI-Tools finden Sie hier im Newsroom: https://www.iu.de/news/anerkennung-fuer-das-ehrenamt-ki-basierter-pr-assistent-f...
ÜBER COMMS4GOOD (C4G)
C4G ist eine Initiative von IU Internationale Hochschule, Phineo gAG und Producer Media UG. Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Civic Innovation Platform gefördert. An der Online-Umfrage haben sich im Sommer/Herbst 2024 1.272 Vertreterinnen und Vertreter von gemeinnützigen Organisationen aus ganz Deutschland beteiligt, davon haben 814 den Fragebogen vollständig abgeschlossen; ergänzt wurde die Untersuchung durch qualitative Leitfadeninterviews. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter von eingetragenen Vereinen (69 Prozent), gemeinnützigen Kapitalgesellschaften (16 Prozent), Stiftungen (9 Prozent) sowie Non-Profit-Organisationen ohne Rechtsform (3 Prozent). Sie stammen thematisch aus allen Bereichen – ein Schwerpunkt liegt jedoch auf „Bildung und Erziehung“ (45 Prozent), gefolgt von „Soziale Dienste“ (27 Prozent). Basis für die Umfrage waren 22 Interviews im Frühjahr 2024 mit Vertreterinnen und Vertretern von 15 Vereinen, 5 Stiftungen, 2 gemeinnützigen Kapitalgesellschaften, die insgesamt Organisationen mit Mitgliederzahlen zwischen 18 und 55.000 repräsentieren. Die Studie zeichnet ein umfassendes Bild der aktuellen Öffentlichkeitsarbeit von gemeinnützigen Organisationen in Deutschland.
Die vollständige Studie steht hier zum Download zur Verfügung: https://comms4good.de/wissenschaftliche-studien/
ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE
Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in 38 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 190 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich, davon über 50 in englischer Sprache, vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de.
Der KI-gestützte Lernbuddy "Syntea" steht ab sofort im ChatGPT-Store als öffentliche Demo-Variante zur Verfügung, unter folgendem Link: https://chat.openai.com/g/g-P5olqoCPc-syntea
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IU Internationale Hochschule
Pressestelle
presse@iu.org
iu.de/news
Prof. Dr. Josef Arweck
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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