Bei der alle fünf Jahre durchzuführenden Evaluierung durch die Zertifizierungskommission Nationale GeoParks der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung hat sich der Geopark ,Porphyrland. Steinreich in Sachsen‘ in diesem Jahr hervorragend präsentiert. Insgesamt erfüllt der Geopark Porphyrland in eindrucksvoller Weise die Anforderungen, die an Geoparks gestellt werden – durch seine Leistungen in der Erschließung und Präsentation der geologischen Sehenswürdigkeiten, in der Vermittlungs- und Bildungsarbeit zur Geologie der Region und in der Regionalentwicklung durch Geotourismus und die Vermarktung von Geopark-Produkten.
Die Nationalen GeoParks in Deutschland werden alle fünf Jahre hinsichtlich ihres Zustandes und ihrer Weiterentwicklung einer Evaluierung unterzogen. Die Zertifizierungskommission Nationale GeoParks prüft dabei, ob der Geopark die 2002 aufgestellten und 2018 überarbeiteten Richtlinien für Nationale GeoParks weiter erfüllt.
Nachdem die Kommission im Frühjahr 2024 bereits den in Hessen und Nordrhein-Westfalen liegenden Geopark GrenzWelten positiv evaluiert hat, war jetzt im Herbst der sächsische Geopark ,Porphyrland. Steinreich in Sachsen‘ mit der turnusmäßigen Inspektion an der Reihe. Dieser Geopark liegt rund 30 km östlich von Leipzig rund um Grimma, zwischen Wurzen im Norden, Rochlitz im Süden und Oschatz im Osten. Schon der übersandte Fortschrittsbericht zeigte, dass der Geopark die Schar seiner Einrichtungen und Anlaufstellen im Gelände wie auch seine Kommunikationsaktivitäten weiter kräftig ausgebaut hat. Noch deutlicher wurde dies der Kommission Ende November bei der Bereisung des Geoparks.
Höhepunkt im Geopark ist seit September 2024 das Geoportal in Röcknitz mit der neu eingerichteten Ausstellung „Supervulkane in Sachsen“. Hier werden in einem aufwändig wiederhergestellten ehemaligen Stallgebäude die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte zu den vor 290 Millionen Jahren entstandenen Riesencalderen vorgeführt. In der didaktisch klug gestalteten und wirkungsstark arrangierten Präsentation erfährt man viel über die Prozesse, die zu den vulkanischen Ereignissen des Permokarbons führten, sowie über die Auswirkungen auf Flora und Fauna im Wandel der Zeit. Thematisiert werden auch die verschiedenen Porphyrgesteine, die in der Region entstanden sind und teilweise heute noch abgebaut werden und als Werkstein oder als Schotter und Splitt verkauft werden. In all diesen Fragen arbeitet der Geopark eng mit Fachvertretern der Geowissenschaften zusammen, an der Universität Bergakademie Freiberg, der Universität Leipzig oder dem Geologischen Dienst des Freistaats Sachsen. Im Ergebnis zeigt der Geopark Wissenschaftsvermittlung auf höchstem Niveau.
Weitere attraktive Ziele im Geopark sind das Museum Steinarbeiterhaus in Hohburg, die GeoErlebnisWerkstatt im Rittergut Trebsen oder das Geoportal Mügeln mit der Erlebniswelt Kaolin, die die Entstehung und den Abbau des durch Verwitterung des Porphyrs entstandenen wertvollen Rohstoffes Kaolin vorstellt.
Beeindruckend für die Besucher des Geoparks sind vor allem auch die Orte im Geopark, an denen das Porphyrgestein aufgeschlossen ist und als Geotop, als geologische Sehenswürdigkeit, präsentiert wird. Ein bestes Beispiel bildet der Rochlitzer Berg im Süden des Geoparks, wo neben den steilen Steinbruchwänden und den tiefen Grubenlöchern die erhaltenen Teile der Abbautechnik die frühere Produktion des Natursteins erahnen lassen.
Die Publikationen und das Internetportal des Geoparks bereiten die Gäste sehr gut auf den Besuch in der abwechslungsreichen Region vor, und auch die Präsentation der Sehenswürdigkeiten im Gelände mit Wegweisern und Informationstafeln ist informativ und höchst ansprechend gestaltet.
Ihr Geopark leistet all das, was ein Geopark leisten sollte. Dazu gehören neben der Präsentation der geologischen Sehenswürdigkeiten im Gelände auch die Geotopverwaltung und -pflege sowie die Ausbildung und Betreuung von GeoRangern für die thematischen Führungen. Geologisches Wissen ist angesichts der Vernachlässigung des Faches auf allen Ebenen der schulischen und außerschulischen Bildung in der Regel sperrig und kann am besten im Gespräch von Mensch zu Mensch vermittelt werden.
Dr. Christof Ellger
http://Über die Bereisung des Geoparks hat Muldental TV einen instruktiven Film erstellt:
Gleisbergbruch Rochlitzer Berg
MaPix Fotographie Grimma
Geopark Porphyrland
Geoportal Röcknitz Ausstellung Supervulkane
Natasha Allner
Geopark Porphyrland
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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