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18.12.2024 12:44

Kunst und Künstliche Intelligenz: Musicverse – umhüllt von Sound- und Bildwelten

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Gemeinsame Pressemitteilung von TU Berlin und HTW Berlin

    Studierende gestalten KI-generierte Projektionen für ARTE CONCERTS im Zeiss-Großplanetarium Berlin

    Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz brachten 18 Studierende kreative Live-Visualisierungen auf die 360-Grad-Kuppel des Zeiss-Großplanetariums Berlin, um das Publikum in neue virtuelle Sound- und Bildwelten eintauchen zu lassen. Die einstündigen Live-Konzerte der vier Newcomer-Bands Mogli, Ásgeir, Orbit und Alice Merton sollten mit dieser besonderen räumlichen Sphäre neu erfahrbar gemacht werden. Umgesetzt wurde dieses komplexe und kreative Praxisprojekt im Rahmen einer Hochschulkooperation zwischen der TU Berlin (Studiengang Bühnenbild_Szenischer Raum) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin (Studiengang Kommunikationsdesign). Der Fernsehproduzent DEF Media zeichnete die Live-Konzerte für den deutsch-französischen Sender ARTE auf. Die Mitschnitte von Mogli, Asgeir und Orbit sind bereits in der Mediathek von ARTE CONCERTS abrufbar.

    Psychedelische Naturwelten
    Unter der Leitung von Dozent und Visual Artist Lukas Ruoff sowie begleitet von Franziska Ritter (TU Berlin) und Prof. Pablo Dornhege (HTW Berlin Berlin) arbeiteten die 18 Nachwuchstalente hochschulübergreifend aus den Bereichen Architektur, Theater, Bühnenbild, Kommunikationsdesign, Film und VR in einer sechswöchigen Arbeitsphase in den Ateliers der TU Berlin und der HTW Berlin an der Gestaltung des medialen Konzertdesigns für die vier Bands und setzten diese dann im Planetarium um.

    Bei dem bislang unveröffentlichten Album der Berliner Sängerin und Songwriterin Mogli wird das Publikum in psychedelische Naturwelten entführt, die in Echtzeit aufgenommen und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz von Effekten und Illustrationen ergänzt wurden. Hierbei ist die Künstlerin umgeben von unwirklichen Projektionen im Zenit der Kuppel zu sehen.

    Zwischen wachsenden Pilzen und schwimmenden Goldfischen
    Die Band orbit profitierte passend zu ihren atmosphärischen Synthesizer-Leads von einer deutlich synthetischeren Bildsprache durch KI-generierte Sequenzen. Morphings und Bildwechsel, die mit herkömmlichen Methoden nicht möglich wären, wurden im Live-Konzert mit dem organischen Rhythmusgefühl der Visual Jockeys kombiniert und schufen eine künstlich-reale Welt zwischen wachsenden Pilzen und schwimmenden Goldfischen. Morphings sind Spezialeffekte, die Übergänge zwischen Bildern erzeugen oder diese zu einem neuen Bild kombinieren.

    Für Alice Merton und ihre Band, die mit ihrem weltweit erfolgreichen Debütsong „No Roots“ in aller Ohren ist, wurden weitläufige Landschaften und Atmosphären KI-generiert. So wurde beispielsweise durch das sanfte Kippen einer Wüstenlandschaft um die eigene Achse mit der Wahrnehmung des Publikums gespielt.

    Der Auftritt des isländischen Dream-Pop-Musikers Ásgeir beeindruckte mit wogenden Partikelwolken, die an Nordlichter erinnerten: Naturgewalten trafen auf Pixel und erzeugten Erinnerungen an Wolken, Wellen und Regen, die das Publikum regelrecht umspülten.

    Spagat bravourös gelöst
    „Das Hauptziel des Projektes war es, akustische und visuelle Medien synästhetisch so zu ergänzen, dass immersive Atmosphären entstehen, die mit der Musik in den Dialog treten. Die besondere Herausforderung lag darin, dass das Erlebnis einerseits in 3D live vor Ort zur Wirkung kommen und andererseits später in der ARTE Mediathek 2D auf den Bildschirmen zu Hause funktionieren sollte – diesen Spagat haben die Studierenden mit Bravour gelöst“, sagt Franziska Ritter. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Erforschung der Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Dabei kamen innovative Tools und Technologien zum Einsatz, die jedes der vier Teams individuell – je nach Konzept – nutzte: „Zu Beginn des Projektes wurde zum Beispiel mit Perplexity.ai und ChatGPT gearbeitet, um mit den KI-Assistenten und KI-gestützten Suchmaschinen tiefgehende Informationen auf möglichst effiziente Weise zu recherchieren, oder auch in einen spielerischen Dialog zur Konzeptfindung zu treten“, erklärt Prof. Pablo Dornhege. In der Produktion der visuellen Inhalte wurde sowohl mit herkömmlichen Gestaltungsmethoden wie Film, 2D- und 3D-Animation als auch mit bildgenerierenden KI-Tools gearbeitet. Hier verwendeten die Studierenden zunächst Text-to-Image-KIs wie Midjourney, um Texturen und Umgebungen zu schaffen. Die Animation der Inhalte fand mit Hilfe von unterschiedlichsten Methoden statt. Neben der Arbeit mit klassischen Animationstools kam auch hier Künstliche Intelligenz zum Einsatz, teilweise für Video-to-Video, also das Stilisieren von existentem Bewegtbild, aber auch Text-to-Video, also das textbasierte Generieren von Bewegtbild.

    Die daraus entstandene Sammlung von Inhalten wurde mit einem eigens dafür in der Software TouchDesigner angefertigten System auf die zwölf Projektoren des Planetariums übertragen und konnte von den Studierenden live gesteuert werden.

    Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum
    Der Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum ist ein zweijähriges Masterprogramm mit dem Abschluss „Master of Arts“ der TU Berlin. Das Doppelprofil und eine starke Praxis- und Projektorientierung sind einmalig in deutschsprachigen Ländern. Die Weiterbildung verbindet zwei Denkweisen der dramaturgischen Gestaltung von Raum: einerseits den Entwurf des Bühnenraumes für Schauspiel, Musiktheater und Tanz, andererseits die Gestaltung von szenischen Räumen für Ausstellung, Installation, Performance.

    Die Studierenden: Bruno Ammon, Lennard Becking, Talile Bekele, Anna Braun, Carmen Hartmann, Tabea Jorcke, Jessica Kaczmarek, Senta Kammerer, Marie Kauke, Florencia Martina, Danijela Matović, Evrigiorgio Panzera, Anna Patzak, Emma Planckaert, Hannah Riedel, Vincent Schneider, Charlotte Marie Töpfer, Mara Vorberg.

    Kontakte:

    Franziska Ritter
    TU Berlin
    Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum
    Tel.: 030/314-72174
    E-Mail: franziska.ritter@tu-buehnenbild.de

    Prof. Pablo Dornhege
    Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin
    Kommunikationsdesign | Transmediale Gestaltung | FB Gestaltung und Kultur
    E-Mail: dornhege@htw-berlin.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Franziska Ritter
    TU Berlin
    Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum
    Tel.: 030/314-72174
    E-Mail: franziska.ritter@tu-buehnenbild.de

    Prof. Pablo Dornhege
    Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin
    Kommunikationsdesign | Transmediale Gestaltung | FB Gestaltung und Kultur
    E-Mail: dornhege@htw-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://www.tu-buehnenbild.de/detail/musicverse/
    http://Mogli: https://www.arte.tv/de/videos/116051-001-A/mogli/
    http://Ásgeir: https://www.arte.tv/de/videos/116051-004-A/asgeir/
    http://Orbit: https://www.arte.tv/de/videos/116051-002-A/orbit/
    http://Videomaterial auf Nachfrage vorhanden.


    Bilder

    Für die Berliner Newcomerin Mogli entwarfen die Studierenden neue Welten und kombinierten eigene fotorealistische 360-Grad-Naturaufnahmen mit grafischen Illustrationen ihres neuesten Albums.
    Für die Berliner Newcomerin Mogli entwarfen die Studierenden neue Welten und kombinierten eigene fot ...
    Victoria Basel
    Victoria Basel

    Weiße Partikelwolken in der Kuppel des Zeiss-Großplanetariums Berlin bildeten die Bühne für den isländischen Künstler Ásgeir.
    Weiße Partikelwolken in der Kuppel des Zeiss-Großplanetariums Berlin bildeten die Bühne für den islä ...
    Franziska Ritter
    Franziska Ritter


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Für die Berliner Newcomerin Mogli entwarfen die Studierenden neue Welten und kombinierten eigene fotorealistische 360-Grad-Naturaufnahmen mit grafischen Illustrationen ihres neuesten Albums.


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    Weiße Partikelwolken in der Kuppel des Zeiss-Großplanetariums Berlin bildeten die Bühne für den isländischen Künstler Ásgeir.


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