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19.12.2024 08:45

Hamburg setzt auf Additive Produktion als Schlüssel für Deutschlands industrielle Zukunft

Tatjana Dems Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT

    Mit dem neu gegründeten Verein IAMHH e.V. und dem Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH liefert Hamburg künftig Impulse zur Sicherung des Industrie- und High-Tech-Standorts Deutschland. Ein erstes Pilotprojekt des Vereins IAMHH e.V. ist bereits gestartet.

    Die Additive Produktion ermöglicht die digitale Fertigung der Zukunft und liefert innovative Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen. Hamburg priorisiert die Entwicklung und den Einsatz der Zukunftstechnologie jetzt mit dem Verein »Industrialized Additive Manufacturing Hub Hamburg (IAMHH e.V.)«. Parallel wird ab Januar 2025 ein Fraunhofer-Leistungszentrum gleichen Namens insbesondere den Transfer von Inventionen in die industrielle Anwendung zur Verwertung und Wertschöpfung vor Ort in der Metropolregion vorantreiben. Für beide Maßnahmen stehen hohe Fördersummen bereit.

    Vom Hamburger Masterplan Industrie zum IAMHH e.V.

    Hamburg ist die größte Industriestadt Deutschlands. Der Hamburger Masterplan Industrie (2023) hat sich die Stärkung und Weiterentwicklung der ansässigen Industrie sowie Neuansiedlungen in Hamburg zum Ziel gesetzt. Das Dokument nennt prominent den Einsatz neuer Technologien, die fortgesetzte Digitalisierung und den bidirektionalen Transfer von Wissenschaft und Wirtschaft als zentrale Handlungsfelder.

    In diesem Kontext haben das Fraunhofer IAPT, das Netzwerk 3D-Druck Nord, der Industrieverband Hamburg (IVH) und die Handels- sowie Handwerkskammer eine Vision von unbürokratischen Public-Private-Partnerschaften und lebendigen Netzwerken aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. Diese sollen den industriellen Bedarf an Additiver Produktion systematisch identifizieren, bedarfsgerechte Forschungsvorhaben anstoßen und Hamburgs Vorreiterrolle im Bereich der Additiven Produktion stärken.

    Mit Unterstützung der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) und der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) ist die Überführung der Initiative in einen Verein gelungen. Nach der konstituierenden Versammlung im Juli 2024 ist der Verein seit dem 01. November 2024 als IAMHH e.V. offiziell in das Vereinsregister eingetragen. Die BWI fördert die Aktivitäten von IAMHH e.V. in der Metropolregion Hamburg über die Hamburgische Investitions- und Förderbank bis Ende 2027 mit rund 840.000 Euro.

    Erstes Pilotprojekt des IAMHH e.V. mit dem Ziel einer lokalen Kreislaufwirtschaft

    Der Verein IAMHH e.V. startet mit drei Pilotprojekten. Eins der Projekte, das Verbundvorhaben AKROPOLYS mit einer Gesamtprojektsumme von rund 2,5 Mio. Euro, hat bereits eine Förderzusage von rund 1,75 Mio. Euro von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank der BWI erhalten. Es setzt sich eine große Aufgabe des Umweltschutzes zum Ziel: Kunststoffmaterialien mehrfach für 3D-Druckkomponenten aufzubereiten und Produkte aus Kunststoff am Ende ihres Lebenszyklus im 3D-Druck wiederzuverwerten.

    Den konkreten Ausgangspunkt dieses Pilotprojektes im Rahmen des IAMHH e.V. liefern absehbare Nachhaltigkeitsvorgaben der EU. Demnach werden sämtliche Kunststoffbauteile in einem Fahrzeug künftig zu einem bestimmten Anteil aus recyceltem Kunststoff herzustellen sein. Im Rahmen von AKROPOLYS bauen sechs Hamburger Partner eine lokale Kreislaufwirtschaft für die Additive Produktion mit Polymeren (Kunststoffen) auf.

    Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH: Von der Forschung in die industrielle Wertschöpfung

    Wegen der industriellen Relevanz der Additiven Produktion, der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und nicht zuletzt der breiten lokalen Unterstützung für den Verein IAMHH e.V. hat die Fraunhofer-Gesellschaft dem Fraunhofer IAPT ein Fraunhofer-Leistungszentrum bewilligt. Im Zusammenspiel mit dem Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH initiiert und koordiniert der IAMHH e.V. insbesondere Verbundvorhaben für vorwettbewerbliche Entwicklungsstadien neuer Technologien.

    Das Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH fokussiert die volkswirtschaftliche Verwertung der Ergebnisse aus den Verbundvorhaben durch Transfer in wettbewerbliche Entwicklungsstadien mit den beteiligten Industriepartnern – vom Prototyp bis zum Nachweis des erfolgreichen Einsatzes der neuen Technologie in der Produktionsumgebung vor Ort beim Industriepartner. Zusammen mit dem neuen Verein IAMHH e.V., der Technischen Universität Hamburg und dem Fraunhofer IAPT bietet das Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH den Maßnahmen zur Industrialisierung der Additiven Produktion in der Metropolregion Hamburg eine organisationsübergreifende Infrastruktur.

    Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt den Transfer von Innovationen der Additiven Produktion in die industrielle Anwendung über das Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH ab Januar 2025 zunächst für drei Jahre mit jährlich 1 Mio. Euro.

    Über IAMHH e.V.

    IAMHH steht für »Industrialized Additive Manufacturing Hub Hamburg«. Unter dem Dach des Vereins kooperieren Bildungs- und Forschungseinrichtungen mit der Industrie. Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT oder der Technischen Universität Hamburg (TUHH) lokale mittelständischen Unternehmen wie Fehrmann und Zellerfeld und Großunternehmen wie Nikon SLM Solutions AG oder der Siemens AG. Das gemeinsame Ziel: Die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit norddeutscher Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Bereich der Additiven Produktion – englisch Additive Manufacturing (AM) - zu stärken.

    Der Verein setzt auf die Entwicklung und Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten im Bereich von AM und verwandter Technologien sowie auf praxisorientierte Weiterbildung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer. Zu den weiteren Vereinsaktivitäten zählen die Initiierung und Unterstützung AM-bezogener Verbundforschung, die branchenübergreifende Förderung des wissenschaftlich-technischen Erfahrungsaustauschs und der daraus entstehenden Kooperationen auf dem Gebiet von AM sowie die Öffentlichkeitsarbeit zu den Aktivitäten.

    IAMHH e.V. ist im November 2024 mit zehn Mitgliedern aus Politik, Forschung und Industrie sowie drei Pilotprojekten gestartet. Interessierte Organisationen können ab sofort Mitgliedsanträge stellen. Nähere Informationen finden Sie unter https://www.iapt.fraunhofer.de/de/ueber-uns/iamhh.html.

    Hinweis
    IAMHH ist eine in Deutschland eingetragene Marke des Fraunhofer IAPT.

    ****** STIMMEN ZU IAMHH e.V. ******

    Katharina Fegebank
    Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB)

    »Mit IAMHH entsteht ein lebendiges Netzwerk aus Wissenschaftseinrichtungen und der Wirtschaft. Die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT, die Technische Universität Hamburg, mittelständische- und Großunternehmen aus der Metropolregion – sie alle stärken künftig gemeinsam und koordiniert Hamburgs Vorreiterrolle im Bereich des systematischen 3D-Drucks. Gemeinsam identifizieren sie den industriellen Bedarf, stoßen bedarfsgerechte Forschungsvorhaben an und fördern eine echte Zukunftstechnologie: von der Idee bis zum fertigen Produkt direkt aus dem 3D-Drucker. Ein Gewinn für die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion und unseren Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.«

    ***

    Dr. Melanie Leonhard
    Senatorin für Wirtschaft und Innovation (BWI)

    »Hamburg setzt mit der Gründung des Vereins ein klares Signal für die Zukunft der Industrie. 3D-Druck vereint Innovation, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung. Mit den Unternehmen und Forschungseinrichtungen treiben wir den Wandel zu einer digitalen und nachhaltigen Industrie gemeinsam weiter voran – und stärken so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region.«

    ***

    Henning Fehrmann
    Geschäftsführer Fehrmann GmbH und Sprecher des 3D-Druck Nord Netzwerks

    Nachhaltigkeit und Resilienz und gehört damit zu den Schlüsseltechnologien für viele Industrien. Sieben Jahre nach der Gründung des "3D-Druck-Netzwerks Nord" geht Hamburg mit der Gründung des Vereins IAMHH e.V. einen essentiellen Schritt vorwärts, seine Führungsposition national und international auszubauen.«

    ***

    Dr. Karsten Heuser
    Vice President Additive Manufacturing, Siemens AG

    »Siemens ist seit über 125 Jahren in Hamburg präsent und hat eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung der Stadt übernommen. Ob die Automation von Containerbrücken im Hafen, die Steigerung der Gebäudeeffizienz bei Airbus oder die Digitale S-Bahn – zahlreiche namhafte Unternehmen setzen auf die Lösungen von Siemens. Als Gründungsmitglied vom IAMHH e.V. unterstützt Siemens nun auch aktiv den Aufbau eines starken Ökosystems zur Industrialisierung der Additiven Fertigung in Hamburg. Diese Technologie ist ein entscheidender Treiber für viele Industrien auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.«

    ***

    Prof. Dr. Axel Müller-Groeling
    Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft e.V.

    »Der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft begrüßt die Initiative IAMHH als einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Industrialisierung der Additiven Fertigung in der Metropolregion Hamburg. Mit unserem gleichnamigen Fraunhofer-Leistungszentrum unterstützen wir dieses Vorhaben und sind überzeugt, dass es maßgeblich zur langfristigen Sicherung des Standorts Norddeutschland sowie zur Festigung Deutschlands als führenden High-Tech-Produktionsstandort beitragen wird.«

    ***

    Prof. Dr. Ingomar Kelbassa
    Vorstandsvorsitzender IAMHH e.V.
    Institutsleiter Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT
    Institutsleiter Institut für Industrialisierung Smarter Materialien ISM der TUHH

    »Mit der Gründung des Vereins IAMHH e.V. und der Auszeichnung als Fraunhofer-Leistungszentrum gleichen Namens gelingt uns der entscheidende Schritt, die Industrialisierung der Additiven Produktion zu beschleunigen. Gemeinsam mit den anderen Gründungsmitgliedern des IAMHH e.V. treiben wir insbesondere in Verbundprojekten Innovationen rund um Additive Produktionstechnologien aus der Metropolregion für ganz Europa voran. Ziel ist, Deutschland in den Themen produktionstechnischer Strukturwandel 2.0, Resilienz und Nachhaltigkeit als Vorreiter zu etablieren. Schlüsseltechnologien wie AM müssen zwingend in einem High-Tech-, Produktions- und Hochlohnland wie Deutschland zukünftig verwertet werden.«


    Weitere Informationen:

    https://www.iapt.fraunhofer.de/de/presse-medien/presseinformationen/pressemittei... Meldung mit Stimmen zur Vereinsgründung
    https://www.iapt.fraunhofer.de/de/ueber-uns/iamhh.html Informationen zu IAMHH e.V.
    https://www.iapt.fraunhofer.de/de/Technologien/Polymer_AM/akropolys.html IAMHH e.V. Verbundprojekt AKROPOLYS


    Bilder

    Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Hamburg gründen den Verein IAMHH e.V.
    Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Hamburg gründen den Verein IAMHH e.V.
    Ingo Boelter
    Fraunhofer IAPT

    Initiatoren, Treiber und Gründungsmitglieder von IAMHH e.V.
    Initiatoren, Treiber und Gründungsmitglieder von IAMHH e.V.
    Ingo Boelter
    Fraunhofer IAPT


    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Hamburg gründen den Verein IAMHH e.V.


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