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19.12.2024 13:07

Fraunhofer HHI, Nokia und Charité starten Kooperation im Bereich Sub-THz für Anwendungen im Gesundheitswesen

Timon Meyer Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Nokia Bell Labs und die Charité - Universitätsmedizin Berlin starten eine strategische Partnerschaft, um die Nutzung von Sub-THz-Frequenzen im Gesundheitswesen zu evaluieren. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll untersucht werden, wie drahtlose Kommunikationstechnologien im Sub-THz-Bereich für nicht-invasive medizinische Technologien eingesetzt werden können. Sie bieten beispielsweise neue Möglichkeiten, Vitaldaten von Patent*innen aus der Ferne zu erfassen und damit zukunftsweisende, nicht-invasive Monitoring- und Diagnoselösungen zu entwickeln.

    Sub-THz-Funksysteme bei Frequenzen zwischen 90 GHz und 300 GHz zeichnen sich durch extrem kurze Wellenlängen und hohe Bandbreiten aus, was eine deutlich höhere Empfindlichkeit und Genauigkeit im Vergleich zu bisherigen Sensing-Technologien ermöglicht. Ein besonders vielversprechender Ansatz ist „Joint Communication and Sensing“ – die gleichzeitige Nutzung des drahtlosen Kommunikationssystems für die Datenübertragung und die Umgebungserkennung. Diese besonderen Eigenschaften von Sub-THz werden von den Projektpartnern genutzt, um ein Kommunikationssystem zu entwickeln, das neben extrem hohen Datenraten hochauflösende räumliche Scans in Krankenhäusern unterstützen kann.

    „Die Sub-THz-Technologie hat das Potenzial, die Medizin zu revolutionieren,“ erklärt Prof. Slawomir Stanczak, Abteilungsleiter Drahtlose Kommunikation und Netzwerke am Fraunhofer HHI. „Mit ihren hohen Bandbreiten ermöglicht sie die Echtzeitüberwachung von Vitaldaten wie Herzschläge und Atemfrequenzen und bietet eine genauere Verfolgung von Behandlungsfortschritten. Diese Technologie könnte die Art und Weise, wie wir Krankheiten erkennen und Patient*innen behandeln, entscheidend verändern.“

    Sub-THz-Kommunikationsnetze könnten kabelgebundene Sensoren, wie etwa Elektrokardiogrammelektroden oder Pulsoximeter an den Fingerspitzen, ablösen. Dadurch würden Fehlalarme, die durch versehentliches Ablegen tragbarer Monitore entstehen, vermieden und den Patient*innen gleichzeitig eine größere Bewegungsfreiheit ermöglicht. Mit Hilfe von Beamforming-Technologien könnte das Netzwerk zudem einzelnen Patient*innen folgen und sicherstellen, dass ihre Vitaldaten kontinuierlich erfasst werden, selbst wenn sie sich im Krankenhaus bewegen.

    Darüber hinaus eröffnen sich neue Möglichkeiten für lebensrettende Anwendungen in der häuslichen Gesundheitsversorgung. Intelligente Heimsysteme könnten kontinuierlich Vitaldaten erfassen und Ärzt*innen bei lebensbedrohlichen Veränderungen alarmieren.

    „Im Rahmen des Forschungshubs 6G-RIC haben wir bedeutende Fortschritte in der Entwicklung sub-THz-basierter Technologien erzielt.“, erklärt Dr. Michael Peter, Gruppenleiter mm-Welle am Fraunhofer HHI. „Diese Expertise möchten wir gemeinsam mit unseren Partnern nutzen, um innovative drahtlose Lösungen für völlig neue Anwendungsbereiche, beispielsweise im Gesundheitswesen, zu entwickeln.

    Als Europas führendes akademisches Forschungszentrum wird die Charité die Sub-THz-Technologie validieren und bewerten. Nokia Bell Labs, eine der weltweit führenden Institutionen für angewandte Forschung, wird seine Expertise in den Bereichen Funkdesign und Sensing einbringen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr.-Ing. Michael Peter
    Gruppenleiter mm-Welle
    +49 30 31002-583
    Michael.Peter@hhi.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://6g-ric.de/


    Bilder

    Sub-THz für Anwendungen im Gesundheitswesen
    Sub-THz für Anwendungen im Gesundheitswesen

    © iStock/metamorworks


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

    Sub-THz für Anwendungen im Gesundheitswesen


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