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11.06.2025 10:35

Vom Einzelphoton zum Speicher: Neues Projekt zielt auf die Integration von Quantenlichtquellen und -speichern

Simon Schmitt Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

    Eine dänisch-deutsche Forschungskooperation mit Beteiligung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) verfolgt das Ziel, neue Quantenlichtquellen und Technologien für skalierbare Quantennetzwerke auf Basis des Seltenerd-Elements Erbium zu entwickeln. Das Projekt EQUAL (Erbium-basierte Silizium-Quantenlichtquellen) wird vom Innovationsfonds Dänemark mit 40 Millionen dänischen Kronen (etwa 5,3 Millionen Euro) gefördert. Es begann im Mai 2025 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

    Die Quantentechnologie ermöglicht eine nicht zu knackende Verschlüsselung und völlig neue Arten von Computern, die in Zukunft durch optische Quantennetze verbunden werden sollen. Dafür sind jedoch Quantenlichtquellen erforderlich, die es heute noch nicht gibt. Das neue Projekt zielt darauf ab, diesen Zustand zu ändern.

    „Es ist eine schwierige Aufgabe, aber wir haben ein starkes Team zusammengestellt. Eines der heikelsten Probleme ist die Integration von Quantenlichtquellen mit Quantenspeichern. Vor ein paar Jahren schien dies noch unrealistisch, aber jetzt sehen wir einen Weg nach vorn“, sagt der Projektkoordinator Søren Stobbe, Professor an der Technischen Universität Dänemark (DTU).

    Die dem Optimismus des Teams zugrundeliegende technologische Vision basiert auf der Kombination von nanophotonischen Chips der DTU mit einzigartigen Technologien aus den Bereichen Materialien, Nanoelektromechanik, Nanolithographie und Quantensysteme. Heute existieren zwar bereits viele verschiedene Arten von Quantenlichtquellen, aber entweder funktionieren sie nicht im Zusammenspiel mit Quantenspeichern, oder sie sind nicht mit optischen Fasern kompatibel.

    Um diese Unzulänglichkeiten zu überwinden, gibt es derzeit nur eine erfolgversprechende Option: das Element Erbium. Erbium interagiert jedoch zu schwach mit Licht. Die Wechselwirkung muss deutlich verstärkt werden. Das ist nun dank einer neuen, an der DTU entwickelten Nanophotonentechnologie möglich. Das Projekt erfordert zudem weitere Zutaten: aus der Quantentechnologie, der integrierten Photonik mit extrem niedrigem Stromverbrauch sowie neue Nanofabrikationsmethoden – Teilbereiche, die alle ein großes Potential haben.

    Das HZDR wird zur Entwicklung neuer Quantenlichtquellen beitragen, die auf Silizium basieren, dem gleichen Material, das auch in der Alltagselektronik genutzt wird. Diese Lichtquellen werden bei denselben Wellenlängen arbeiten, die auch in der Glasfaserkommunikation Verwendung finden, was sie ideal für künftige Quantentechnologien, wie sichere Kommunikation und leistungsstarke Computer, macht. „Wir wollen fortschrittliche Ionenstrahltechniken einsetzen, um Erbium-Atome gezielt in winzige Siliziumstrukturen zu implantieren, und untersuchen, wie die Verwendung von ultrareinem Silizium deren Leistung verbessern kann. Diese Forschung wird den Grundstein für den Bau von Quantenbauelementen legen, die in die heutige Technologie integriert werden können“, erklärt Dr. Yonder Berencén, der Leiter des Projekts am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung des HZDR.

    Das EQUAL-Team hat darüber hinaus Zugang zu weiteren Spitzentechnologien von Partnerinstitutionen: Quantennetzwerke von der Humboldt-Universität in Berlin, Nanotechnologie von Beamfox Technologies ApS und integrierte Photonik von Lizard Photonics ApS.

    Weitere Informationen:
    Dr. Yonder Berencén
    Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am HZDR
    Tel.: +49 351 260 3137 | E-Mail: y.berencen@hzdr.de

    Prof. Søren Stobbe
    Technical University of Denmark | Department of Electrical and Photonics Engineering.
    Tel: +45 60 65 67 69 | E-Mail: ssto@dtu.dk

    Medienkontakt:
    Simon Schmitt | Leitung und Pressesprecher
    Abteilung Kommunikation und Medien am HZDR
    Tel.: +49 351 260 3400 | Mobil: +49 175 874 2865 | E-Mail: s.schmitt@hzdr.de

    Line Skouboe
    Communications Advisor, Innovation Fund
    Tel.: +45 61 90 50 39 | E-Mail: line.skouboe@innofond.dk

    Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
    • Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
    • Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
    • Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?

    Das HZDR entwickelt und betreibt große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen.
    Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat sechs Standorte (Dresden, Freiberg, Görlitz, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt fast 1.500 Mitarbeiter*innen – davon etwa 680 Wissenschaftler*innen inklusive 200 Doktorand*innen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Yonder Berencén
    Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am HZDR
    Tel.: +49 351 260 3137 | E-Mail: y.berencen@hzdr.de

    Prof. Søren Stobbe
    Technical University of Denmark | Department of Electrical and Photonics Engineering.
    Tel: +45 60 65 67 69 | E-Mail: ssto@dtu.dk


    Weitere Informationen:

    https://www.hzdr.de/presse/project_equal


    Bilder

    Künstlerische Darstellung der Implantation eines einzelnen Erbium-Ions in eine optische Nanokavität auf Siliziumbasis.
    Künstlerische Darstellung der Implantation eines einzelnen Erbium-Ions in eine optische Nanokavität ...
    Quelle: B. Schröder
    Copyright: B. Schröder/HZDR


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Energie, Informationstechnik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Künstlerische Darstellung der Implantation eines einzelnen Erbium-Ions in eine optische Nanokavität auf Siliziumbasis.


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