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Wissenschaft
HNO-Ärzte fordern auf dem 4. Europäischen Kongress für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie in Berlin die Begrenzung des Schallpegels bei Walkmen, in Diskotheken und bei Konzerten. Parallel soll eine bundesweite Aktion unter dem Motto "Take care of your ear" Kinder und Jugendliche für den Schutz ihres Gehörs sensibilisieren.
Eine Studie belegt: In Deutschland hat jeder vierte junge Mann einen Hörschaden. Der Grund: Freizeitlärm - zu laute Musik aus Kopfhörern, in Diskos und auf Kon-zerten. "Bereits heute haben 14 Millionen Menschen in Deutschland einen Hörscha-den", stellt Dr. Hans-Michael Strahl Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein der Hals-Nasen-Ohrenärzte fest. "Wenn nichts geschieht, kommen in den nächsten fünf Jahren weitere neun Millionen dazu."
Dieser Entwicklung wollen die HNO-Ärzte nicht tatenlos zusehen. Denn ein lärm-bedingter Hörschaden ist nicht heilbar, den Betroffenen hilft nur noch ein Hörgerät. Darum fordern HNO-Ärzte, Bundesärztekammer sowie eine Kommission des Um-weltbundesamtes eine Pegelbegrenzung in Diskotheken, bei Konzerten und tragba-ren Musikwiedergabe-Geräten (Walkmen). Deutschland folgt damit Frankreich und der Schweiz, wo entsprechende Begrenzungen zum Schutz vor Gehörschäden bereits existieren.
Die Experten fordern in Diskotheken und bei Konzerten eine Begrenzung des Dau-erschallpegels auf 95 Dezibel. (Teilweise wurden bei Untersuchungen bis zu 120 dB gemessen.) Bei tragbaren Geräten zur Musikwiedergabe sollten die Pegel auf 90 De-zibel begrenzt werden. Umfragen in der Schweiz und in Deutschland belegen, dass die Jugendlichen mit einer derartigen Begrenzung einverstanden sind.
Kampagne an Schulen
Darüber hinaus starten die HNO-Ärzte in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Institutionen eine Aufklärungskampagne an Schulen: Die Aktion "Take care of your ear" wurde von Experten entwickelt und an der Musikhochschule in Essen überprüft. Die Unterrichtsreihe, einsetzbar im Musikunterricht der Klassen 5 und 6, soll den Kindern die Wunderwelt des Hörens näher bringen und gleichzeitig ohne "erhobenen Zeigefinger" deutlich machen, dass man durch unkontrollierten Musik-genuss sein Gehör schädigt. Schirmherr dieser Aktion ist der Musikstar Peter
Maffay.
Rückfragen an:
Dr. med. Hans-Michael Strahl
Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Luigallee 33
40545 Düsseldorf
Tel.: 0211-572167
Fax: 0211-553460
Pressetelle:
Barbara Ritzert
ProScientia GmbH
Andechser Weg 17
82343 Pöcking
Tel. 08157/93 97-0
Fax: 08157/93 97-97
e-mail: proscientia@t-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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